25.08.2015 - 08:49 Uhr

Profumo
285 Rezensionen

Profumo
Top Rezension
53
"Eau Conformiste"
Na klar, dieser Duft dürfte sich für Dior zur erhofften Cashcow entwickeln: ein seit bald 30 Jahren überaus erfolgreiches Konzept, nur leicht variiert, heute wie damals (in jeder x-beliebigen Herren-Umkleide nachprüfbar) absolut massentauglich - da kann nichts schiefgehen.
Chanel, der ewige Konkurrent, hat´s vorgemacht, Dior zieht mit einiger Verspätung nach. „Bleu de Chanel“ und nun „Sauvage“, zwei Düfte, die so banal, so uninspiriert und mutlos sind, dass man eigentlich nur noch staunen kann.
Staunen über soviel Verzagtheit, staunen aber andererseits auch über soviel Chuzpe, diese Düfte als ‚modern’ und ‚zukunftsweisend’ zu etikettieren.
Nein, sie sind vielmehr altbackend und ihre Zeitgemäßheit beschränkt sich alleine darauf, mit einem uralten Trend noch einmal in die Verlängerung zu gehen.
„Terre d’Hermès“ und „Dior Homme“, mag man von ihnen halten was man will, waren doch immerhin Großtaten in Sachen Inspiration und Innovation – „Bleu de Chanel“ und „Sauvage“ sind meilenweit davon entfernt.
Dass „Sauvage“ sich obendrein den Namen eines der größten Herrenduft-Klassikers borgt, eines seinerzeit wirklich revolutionären, macht die Angelegenheit nur noch zynischer. Als ich das erste Mal davon las, hielt ich es für einen schlechten Scherz, oder wahlweise ein dummes Gerücht. Schon mit dem neuen „Eau Sauvage Extrème“, dem folgenden „Eau Sauvage Parfum“ und erst recht mit dem kürzlich lancierten „Eau Sauvage Cologne“ wurde das Konzept des alten Roudnitska-Duftes in eine Art und Weise gedehnt und gestreckt, dass man kaum mehr von einem Kontext sprechen konnte. Mit „Sauvage“ aber schuf man nun einen Duft, der mit dem hauseigenen Über-Klassiker in absolut keiner verwandtschaftlichen Beziehung steht.
Warum also der Name „Sauvage“? Ist der Duft von ‚wild’ oder ‚ungestüm’ doch soweit entfernt wie ein Pudel von einem Wolf. „Eau Conformiste“ wäre vermutlich passender gewesen, doch wer möchte sich einen Duft zulegen, der schon namentlich verrät, dass er genauso riecht wie fast alle anderen. Also, lieber mit „Sauvage“ einen Individualismus heucheln, der so individuell ist wie der Besitz eines Smartphones.
Aber lassen wir das.
„Sauvage“ soll vermutlich gar nicht mich und die vielen anderen ansprechen, die ebenso wenig riechen wollen wie die ganze Meute, sondern ebenjene, die im Grunde gar kein Interesse am Duft an sich haben, sondern vielmehr riechen wollen wie alle anderen auch – die Meute eben.
Dünkelhaft sich darüber zu mockieren, aber irgendwie enttäuscht es mich trotzdem.
Und seltsam: in welch glorreichem Licht „Dior Homme“ (das ich nie geliebt habe...) plötzlich dasteht, angesichts des fahlen Flackerns von „Sauvage“.
Mal sehen was als nächstes kommt, von „Sauvage Extrème“, „Sauvage Cologne“, „Sauvage Parfum“ etc. mal abgesehen – angepasster geht nimmer. Irgendwann muss Dior auch wieder aus der Deckung.
Man darf gespannt sein.
„Sauvage“ darf derweilen getrost übergangen werden.
Chanel, der ewige Konkurrent, hat´s vorgemacht, Dior zieht mit einiger Verspätung nach. „Bleu de Chanel“ und nun „Sauvage“, zwei Düfte, die so banal, so uninspiriert und mutlos sind, dass man eigentlich nur noch staunen kann.
Staunen über soviel Verzagtheit, staunen aber andererseits auch über soviel Chuzpe, diese Düfte als ‚modern’ und ‚zukunftsweisend’ zu etikettieren.
Nein, sie sind vielmehr altbackend und ihre Zeitgemäßheit beschränkt sich alleine darauf, mit einem uralten Trend noch einmal in die Verlängerung zu gehen.
„Terre d’Hermès“ und „Dior Homme“, mag man von ihnen halten was man will, waren doch immerhin Großtaten in Sachen Inspiration und Innovation – „Bleu de Chanel“ und „Sauvage“ sind meilenweit davon entfernt.
Dass „Sauvage“ sich obendrein den Namen eines der größten Herrenduft-Klassikers borgt, eines seinerzeit wirklich revolutionären, macht die Angelegenheit nur noch zynischer. Als ich das erste Mal davon las, hielt ich es für einen schlechten Scherz, oder wahlweise ein dummes Gerücht. Schon mit dem neuen „Eau Sauvage Extrème“, dem folgenden „Eau Sauvage Parfum“ und erst recht mit dem kürzlich lancierten „Eau Sauvage Cologne“ wurde das Konzept des alten Roudnitska-Duftes in eine Art und Weise gedehnt und gestreckt, dass man kaum mehr von einem Kontext sprechen konnte. Mit „Sauvage“ aber schuf man nun einen Duft, der mit dem hauseigenen Über-Klassiker in absolut keiner verwandtschaftlichen Beziehung steht.
Warum also der Name „Sauvage“? Ist der Duft von ‚wild’ oder ‚ungestüm’ doch soweit entfernt wie ein Pudel von einem Wolf. „Eau Conformiste“ wäre vermutlich passender gewesen, doch wer möchte sich einen Duft zulegen, der schon namentlich verrät, dass er genauso riecht wie fast alle anderen. Also, lieber mit „Sauvage“ einen Individualismus heucheln, der so individuell ist wie der Besitz eines Smartphones.
Aber lassen wir das.
„Sauvage“ soll vermutlich gar nicht mich und die vielen anderen ansprechen, die ebenso wenig riechen wollen wie die ganze Meute, sondern ebenjene, die im Grunde gar kein Interesse am Duft an sich haben, sondern vielmehr riechen wollen wie alle anderen auch – die Meute eben.
Dünkelhaft sich darüber zu mockieren, aber irgendwie enttäuscht es mich trotzdem.
Und seltsam: in welch glorreichem Licht „Dior Homme“ (das ich nie geliebt habe...) plötzlich dasteht, angesichts des fahlen Flackerns von „Sauvage“.
Mal sehen was als nächstes kommt, von „Sauvage Extrème“, „Sauvage Cologne“, „Sauvage Parfum“ etc. mal abgesehen – angepasster geht nimmer. Irgendwann muss Dior auch wieder aus der Deckung.
Man darf gespannt sein.
„Sauvage“ darf derweilen getrost übergangen werden.
13 Antworten