Classique 1993 Eau de Toilette

Classique (Eau de Toilette) von Jean Paul Gaultier
Flakondesign Jean Paul Gaultier
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Platz 60 in Parfums für Damen
7.6 / 10 876 Bewertungen
Ein beliebtes Parfum von Jean Paul Gaultier für Damen, erschienen im Jahr 1993. Der Duft ist blumig-süß. Haltbarkeit und Sillage sind überdurchschnittlich. Es wird von Puig vermarktet.
Aussprache
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Duftrichtung

Blumig
Süß
Pudrig
Orientalisch
Fruchtig

Duftpyramide

Kopfnote Kopfnote
OrangenblüteOrangenblüte SternanisSternanis BirneBirne MandarineMandarine RoseRose
Herznote Herznote
IrisIris OrchideeOrchidee Ylang-YlangYlang-Ylang IngwerIngwer PflaumePflaume
Basisnote Basisnote
MoschusMoschus VanilleVanille AmberAmber

Parfümeur

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Bewertungen
Duft
7.6876 Bewertungen
Haltbarkeit
8.5670 Bewertungen
Sillage
8.1653 Bewertungen
Flakon
8.3665 Bewertungen
Preis-Leistungs-Verhältnis
8.0214 Bewertungen
Eingetragen von DonVanVliet, letzte Aktualisierung am 02.04.2024.

Rezensionen

69 ausführliche Duftbeschreibungen
9
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
8.5
Duft
Leimbacher

2762 Rezensionen
Leimbacher
Leimbacher
Top Rezension 38  
Nimm das schicke Kleid... obwohl, ich zieh dir das eh direkt wieder aus!
Bei 2000 getesteten Düften, kann auch schonmal ein Klassiker vergessen gehen - ich hätte schwören können, dass ich Classique von JPG schon getestet hatte. Nein, dem war nicht so & ich suhlte mich in der Zeitschriftenprobe der Freundin. Immerhin ist dies das Gegenstück zu "Le Male" & eine wegweisende Veröffentlichung für das Jahr 1993. Vom kultig-offensiven Flakon, dem übertragen Image oder den oft angetroffenen Vorurteilen, sollte man sich hier nicht blenden lassen - Classique ist einer der besten Damendüfte, die man momentan in den gängigen Mainstream-Parfümerien kaufen kann. Eine sexy Symbiose aus dem Stil eines Abendkleides & der Sinnlichkeit des Fallenlassen von diesem.

Süß, aber kein Vergleich zu Zuckerbomben von heute. Sinnlich, aber setzt sich jetzt nicht direkt auf dein Gesicht. Stilvoll, aber immer mit einem Schlafzimmerblick ausgestattet. Wild, wenn er es sein muss. Klassisch, aber zeitlos genug für sinnliche Frauen von 20-40. Fraulichkeit wird hier groß geschrieben, in all ihren wundervollen Facetten. Ein moderner Klassiker, selbst wenn der Begriff inflationär benutzt wird. Hier passt fast alles. Mit Diors J'Adore konkurriert er fast, wobei ich deren goldenes Wunder noch minimal besser & edler finde. Classique bietet die goldene Mitte aus Orangenblüte, Vanille & Moschus, wirkt erwachsen & doch nie langweilig oder steif. Lässt höchstens andere Sachen... ach, lassen wir das. Ist ein klasse Duft, der Männer anzieht. Nennt man das dann Schlüpper-Dropper, Boxer-Dropper, Unterhosen-Catcher? Passt perfekt zum Matrosen als Paarduft.

Flakon: weiblich, kurvig, sexy - einer der besten aller Zeiten!
Sillage: sucht keine Aufmerksamkeit, kriegt sie dennoch.
Haltbarkeit: they don't make 'em like this anymore - 10 Stunden.

Fazit: das Pendant zum Matrosen ist ebenso Kult & verdammt stark - einer der besten Damendüfte aus den 90ern, zu recht noch immer da & beliebt. Anders als das Jahrzehnt aus dem er stammt, stilvoll & passend zum Namen, mit Klasse!
8 Antworten
7
Flakon
7
Sillage
7
Haltbarkeit
7.5
Duft
FrauLohse

68 Rezensionen
FrauLohse
FrauLohse
Top Rezension 34  
Warum hat mir das keiner gesagt...
Wie habe ich diesen Duft gehasst. Um seinetwillen, um seiner Trägerinnen willen, um meinetwillen.
Omnipräsent über Jahre löste sein Hype in mir Gegenwehr aus, wie jeder Trend erstmal skeptisch von mir beäugt wurde, denn ich bin nie gern mit den Massen gelaufen. Er war orangelaut, laut und laut und damit genau das Gegenteil von dem, was ich darstellen wollte: schwarze, mystische, divaeske Verruchtheit. Man roch es überall, es biederte sich an, schmiss sich gefühlt jeder Zweiten an den Hals, dieses Weib, das einzigartig, verführend und ladylike sein wollte. Frei nach dem Motto, wenn man schon bescheuert aussieht, muss man sich dann noch einen Hut aufziehen, zog es das Weib, damals noch namenlos, auch immer zu diesen Chantalles und Schakelines, die ohnehin allein auf der Welt mit sich waren und das in vollem Umfang präsentierten und ich zog immer wieder die Nase kraus, über die ins Megafon brüllende Proletin von Duftschwade. Den Partner mochte ich noch weniger, da war Hass nicht mal das richtige Wort für. Ekel trifft es besser. Die Verbindung von Le Male und Käsefüssen ist leider eingebrannt in meinem Gehirn wie auf einer Glaskeramik.

Die Jahre gingen ins Land, ihr Duft wohl mit ihnen. Eins aber musste man den Düften lassen, selbst wenn du sie nicht mochtest, vergessen hast du sie nie. Und als ich mich gezwungenermaßen mit neuen Düften beschäftigte, fiel es mir wieder ein, das Weib. Aber ich kam nicht über 5 Minuten im Test, das Zeug musste runter. Was für eine aasige Schweinerei. Unfassbar, wie man das tragen konnte, freiwillig und dafür noch bezahlt. Insgesamt erschien sie mir dennoch weniger laut, weniger orange und deutlich blasser.

Nun kam es, wie es kommen musste. Ein Flakon fand den Weg zu mir. So eine niedliche 20 ml Reisegrösse. Ich muss wohl zugeben, dass sich das Weib damit irgendwie Zugang zu mir verschaffte. Ich steh zwar nicht auf Minis, aber diese kleinen 20 ml Flakons, die find ich schon arg putzig. Also nochmal testen. Denn, die schwarze, divaeske Mystik abgelegt, mag ich die Duftnoten und vor allem Orangenblüte sehr gern. Das muss im Grunde mein Duft sein, so vom Papier her. Und wenn so ein Flakon erstmal im Haus ist, bekommt er auch seine Chance (n).
Aufgesprüht, örgs, da guck, guck, hast dich nicht geirrt, da isse, die Aasigkeit. Oh nee, das will ich nicht. Abwaschen, eincremen, abwaschen, eincremen. Doch ein Hauch des Weibes schwirrte im Raum, war nicht weg zu waschen und gefiel mir. Zum eigenen Erstaunen. Tage später, gleiche Prozedur. Doch diesmal hielt ich meine Nase fest, ließ sie nicht zur Hautstelle wandern. Schnüffelte um mich herum und das war: schön.
Eine frische Note, Neroli würde ich tippen, begleitet von Orangenblüte lässt mich an Sonnencreme denken. Ach, Lebenslust, Strand, Sonne, all das zeigten mir meine inneren Bilder. Toll finde ich das. Nach einer Weile streut jemand Vanillepuder ein. Es ist wirklich, wie ein Sommertag. Erst aufgeregt, großes Hallo am Baggersee, Sonnencreme, die viele Sonne lässt dich weich und faul werden, die Augen auf Halbmast fühlst du dich warm und sinnlich.
Geradezu verführerisch riecht diese Basis. Pudrige Orangenvanille mit einem Rest Sonnencreme.

Mensch, warum hat mir das denn keiner gesagt? Also ehrlich. Ich renne seit ewig rum und versuche den perfekten Sonnenduft zu finden und da steht er die ganze Zeit vor meiner Nase und ich glaube, ich mag ihn nicht. Okay, diese erste Stunde der Aasigkeit muss ich etwas tricksen, da ich nur die Sillage mag, aber dennoch, damit kann ich gut leben, denn im Alltag riech ich mir ja nicht wirklich immer die Handgelenke ab.

Es scheint, als wäre das Weib durch die Reformulierung erst bei mir angekommen, denn niemals nie in all den Jahren als Co-Trägerin roch ich Sommer oder gar Sonnencreme in ihr. Nach all der Zeit des Hasses, für mich noch unglaublich, trage ich das Flintenweib. Das hätte mir mal einer sagen sollen....
21 Antworten
9
Flakon
9
Sillage
8
Haltbarkeit
10
Duft
Norleans

65 Rezensionen
Norleans
Norleans
Top Rezension 38  
Für immer in Erinnerung
Es war 1999, ich hatte gerade mein Abi in der Tasche, war frisch als Zivi im Rettungsdienst einer pfäzischen 100.000-Einwohnerstadt eingesetzt und lernte via AOL Instant Messenger ein nettes Mädchen aus Österreich kennen. Da man jung, einigermaßen frei und dank Zivi-Sold auch recht flüssig war, begab es sich, dass ich die junger Dame nach vielen Chats und einigen Telefonaten mit meinem 60 PS Opel besuchen fuhr. Man war sich auf Anhieb auch Angesicht zu Angesicht gleich so sympathisch und angetan, dass man das Arrangement dementsprechend festigte und wir uns im zweiwöchigen Rhythmus gegenseitig Besuche abstatten. Es war eine wirklich tolle Zeit, an die ich auch heute noch gerne zurückdenke. Vor allem der Jahrtausendwechsel, eingeschneit in den tiroler Bergen...schöner ging es damals nicht.
Nun begab es sich, dass besagte junge Dame sehr gerne Classique trug und der Duft somit zu meinem damaligen Lieblingsparfum an Frauen geworden ist. Ja, irgendwie ist er das sogar bis heute geblieben. Ich ertappte mich dabei, dass ich auch nach dem Ende des o.g. Arrangements meinen darauffolgenden Freundinnen gerne empfahl, sich doch mal Classique zuzulegen (ich war zwischenzeitlich armer Student).

Classique ist mittlerweile ein Vierteljahrhundert alt. In meiner Nase hat es bis heute nichts an Aktualität, Attraktivität und Tragbarkeit verloren. Für mich ist Classique der Inbegriff olfaktorischer Weiblichkeit. Man riecht den Duft nicht mehr allzu häufig, aber jedesmal wenn ich ihn die Nase bekomme, drehe ich mich automatisch in die Richtung der vermeintlichen Trägerin. Man mag es mir nachsehen, aber ich finde, dass der Duft immer an attraktiven Frauen hängt oder der Duft die Frauen für mich noch attraktiver erscheinen lässt.
Und ja, auch die Frau, die seit acht Jahren mit mir verheiratet ist, besitzt einen Flakon dieses wunderbaren Elixirs.

Da meine Frau bei der Anzahl ihrer Düfte eher asketisch lebt und nicht so offen für neue Dufterlebnisse ist, hält sich auch mein Wissen über feminine Düfte in Grenzen. Sicherlich gibt es noch vieles, das mich auch in seinen Bann ziehen könnte. Aber Jean Paul Gaultier hat hier ein Vermächtnis auf den Markt gebracht, das für mich immer die Nummer 1 der Damendüfte bleiben wird.

Liebe R., wo immer Du heute bist, ich hoffe es geht Dir gut.

Danke fürs Lesen.
9 Antworten
7.5
Flakon
7.5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
10
Duft
Mandelmaus

132 Rezensionen
Mandelmaus
Mandelmaus
Top Rezension 39  
Gefährliches kokettieren mit geheuchelter Schutzbedürftigkeit und verschleierter Offensive
Classique ist mir oft begegnet, meist nur flüchtig gesehen, nie wirklich zur Kenntnis genommen, hat mich nicht gereizt, bis ich hier einige Kommentare gelesen hatte und die Neugier leise wuchs.
Im Sommer vor ein paar Jahren testete ich ihn dann endlich spontan, es war ein eher kühler Tag, leicht verregnet, in der einen Hand den Regenschirm, stieg mir immer wieder eine lockende, dunkelpudrige und verheißungsvolle, schwere Duftwolke in die Nase... Was für eine Wucht!
Verdreht den Kopf in Windeseile, vernebelt die Sinne, trübt das Urteilsvermögen. Ein guter Duft ist manchmal das beste Make-up welches man auflegen kann.
Doch irgendwie fühlte ich mich noch nicht reif für diese weibliche, subtile Gewalt. Kam ich mir doch vor wie ein kleines Mädchen das Mamas viel zu große Pumps ungefragt geborgt hatte, die zu lange Perlenkette um den dürren Hals, verschmierter Lippenstift hastig und unwissend aufgetragen.
Nein, da solltest du warten, bis es an der Zeit ist dieses kapriziöse Geschütz aufzufahren.
Vor zwei Jahren hatte ich mir dann den kurvigen Flakon gegönnt, ich selbst von innen mit vielen neuen Erfahrungen tätowiert, startklar für neue Hürden, da brauche ich jetzt dich als wirkungsvolle Gefährtin.

Der Beginn gleicht einer leidenschaftlichen Kampfansage, außer mir besteht heute keine Gefahr.
Würzigfasriger Ingwer, leicht matschige, vollmundige Birne, die Mandarine spendet eine minimale, wässrigfruchtige Frische, allerdings nur für einen Wimpernschlag.
Opulente, feminine Orangenblüten umschließen mit ihren feingliedrigen, alabastergleichen Armen den furiosen Einstieg, elegant abgefedert durch seifige Rosennuancen.
Unwillkürlich steigt mir das Zitat "halb zog sie ihn, halb sank er hin" in meinen schon ziemlich durch den Duft verhexten Kopf, da muss man aufpassen mit der Dosierung, die sollte hier unbedingt bedacht gewählt sein.
Denn wenn ich zu viel davon erwische fühle ich mich richtig unwohl, schon fast nackt, ungehörig und um es kurz zu machen, sehr sehr "nuttig" (sorry für das Wort, aber so ist es nun mal).
Die Kopfnote schlägt die tragende Dame prompt zur Königin, für eine unglaublich lange Zeit, die Haltbarkeit ist extrem. Verwirrend sinnlich, ein olfaktorischer Paukenschlag, da ist man selbst um die gebührende Körperhaltung bemüht.
Die leicht scharfe, bizzelnde Würze gibt einen anregenden Kick, einer gleißend hellen Initialzündung gleich, die Früchte als sämig, sanfter, weichzeichnender Gegenpol, mildern und betonen zugleich die hinterlistige Schärfe. Die blumigen Nuancen drücken dem Duft eiskalt und ohne Widerrede ihren urweiblichen Stempel auf, mit großer, ausschweifender Geste, viel Drama, taupe und beigefarbenen Puderwolken, ich bin gerne eine Frau und ich mache es zur Unmöglichkeit dass diese Tatsache von irgendjemanden übersehen wird oder sonstwie unbemerkt bleibt.

Im Herzen zieht sich der Sirenenduft beinahe elegant zurück doch nur um den Angriff nun auf einer anderen Ebene zu starten. Das hungrige Biest wurde von der Kette gelassen, jetzt will es all seine zweifelhaften Talente zeigen.
Der Duft umgarnt auf eine morbide, verspielte Weise, neckt, lockt, zeigt die kalte Schulter, zieht sich zurück mit lachenden, zusammengekniffenen Augen, einem wissenden,brutalen Lächeln, einem lüsternen Zug um den Mund, ein vorwitzig vorgestrecktes Kinn, eine anmutige Hand die gewollt beiläufig ein filigranes Schlüsselbein nachzeichnet, eine seidene Haarsträhne betont langsam hinters Ohr streicht, zu lange auf dem eigenen Oberschenkel verweilt und bewusst der ungeteilten, fiebernden Aufmerksamkeit des Gegenüber schmerzlich träge gen Hüfte aufwärts wandert.
Dabei immer ein spöttischer Glanz in den Augen, wohl wissend um die leicht dumpfen, hypnotisch floralen, dezent würzigen, tiefpudrigen Dufttentakel welche das Opfer mit zärtlicher Grausamkeit Stück für Stück zerpflücken.
Eine spannungsgeladene Schwüle breitet sich stetig aus, aufwühlend und lähmend, die Dufnoten äußerst aufreizend miteinander verflochten, dunkelsüß, tropfender Pflaumennektar, königliche Puderiris, diskret dreckige Vanille flüstert heiser, warmer, goldener Amber, bisschen schlüpfrig, aber nicht obszön.
Wattiger Moschus der sich mich sanftem Druck in die erhitzte Haut krallt, dabei mutet der Duft wie Ebbe und Flut an, schreitet mit wiegendem Gang, zielstrebig aber bedacht wie auf der Pirsch auf den auserkorenen Fang zu um sich nach einem kurzem Moment des Bewunderns und des offensichtlichen Begehrens mit genussvoller Härte schnurrend zurückzuziehen.
So ein verwunderliches Frauenzimmer, aus der Ferne adrett, apart und gepflegt, erst wenn man sich dessen Duftquelle neugierig nähert erlangt man eine ungefähre Vorstellung der halb schlummerten, halb zur Schau getragenen Verderbtheit und Tücke, geschönt unter femininem Shishi und Etepetete-Gebaren.
Eine süchtig machende Sinnestäuschung, ein olfaktorisches Kippbild, eine verwirrende Duftverführung, eine raffinierte, weibliche Manipulation wie sie ausgekochter und niederträchtiger nicht sein könnte. Das alles aber kunstvoll arrangiert und inszeniert, mit Liebe zum Detail, wie die gute Dita in Crazy Horse.

Die Basis ist unverhofft weich und schnurrend, der Widerspenstigen Zähmung sozusagen, hoheitsvolle, holzige Pudervanille, ambrierte, orientalische Amberpralinen an sauberbauschigem Schmusemoschus, getränkt mit samtigem leicht würzigem Fruchtwein, darin lose zerstreut leicht welke Blütenblätter, hat was endgültiges, dieser Moment wird sich nicht wiederholen, man kann nie wieder zurück und warum sollte man auch (ja ich liebe das Drama).

Sillage und Haltbarkeit sind mehr als wünschenswert, die starke Projektion passt perfekt zum Wesen des Duftes, diese herbe, unerbittliche Strenge welche konstant in ihm zu schweben scheint, flankiert von sehr weiblichen Noten, ein grandioses, oszillierendes Spektakel von entreißen und schenken, ich mag das.
Einerseits wehmütig, einladend, aufbrausend und dann wieder ganz zart und verletzlich, hält dieser Duft der Trägerin doch unerbittlich den Spiegel vor.

Ich trage ihn ganz gerne zu jeder Gelegenheit, mal mehr und mal weniger dosiert, sogar beim Sport, da wirkt er irgendwie auch unterstützend, fast wie ein Aufputschmittel.
Im Winter trage ich ihn am liebsten, da kommt das gesamte Spektrum am besten zur Geltung, passt auch wunderbar zu klirrend kalten und leicht rauchigen Luft, dem eher abweisenden Sonnenlicht, den tieforangenen Sonnenuntergängen hinter zerfetzten, bleigrauen Wolken und schwarzen, knorrigen Ästen.
Bei einem Date... Liebhaber des Duftes wissen was ich meine ;)

Ich freue mich sehr den Duft als verlässlichen Komplizen gewonnen zu haben, ein Musthave in jedem Weibchenhaushalt, sofern man es blumig mag, gewürzt mit einer Prise obskurem.

Der Mann führt und denkt, die Frau verführt und lenkt, mit Classique ein Kinderspiel.
17 Antworten
6
Flakon
9
Sillage
9
Haltbarkeit
9.5
Duft
Pollita

344 Rezensionen
Pollita
Pollita
Top Rezension 37  
In Erinnerungen schwelgen
Als ich 19 war, schleppte meine Mutter diesen Duft an. Ich war zuvor nie Fan der Düfte meiner Mutter gewesen, da sie als ich klein war viel Chypre tug und ich das irgendwie immer mit Muff verband. Doch mit Classique änderte sich alles. Ich war so geflasht von diesem Hammer Duft, dass ich ihn immer wieder von ihr stibitzte. Der Duft war nicht billig, und als Schülerin hatte ich leider damals das Geld dafür nicht. Irgendwann war sie genervt und schenkte mir zum Geburtstag meinen eigenen Flakon. Ich freute mich wie Bolle! Und die Zeit hätte besser nicht passen können. Denn ich war gerade mit der Schule fertig, begann zu studieren und wollte unbedingt was anderes als Casmir tragen, der zuvor mein Signature-Duft war. Da ich auch gerade eine Beziehung beendet hatte, passte dieser als neuer Duft für einen neuen Lebensabschnitt perfekt.

Witzigerweise wurde ich oft angesprochen, ob ich Casmir tragen würde. So ähnlich empfand ich die beiden, vielleicht mit Ausnahme der Vanillebasis, jetzt gar nicht. Doch insbesondere Männer verwechselten die Düfte gern, und Männer fanden den allesamt super an mir.

Der Duft hat mich so ziemlich durch meine gesamte Studienzeit begleitet, auch wenn ich später viele neue Düfte in meine Sammlung aufnahm. Unter allen anderen blieb Classique stets etwas Besonderes. Kein Wunder, denn ich verbinde viele unheimlich schöne Erinnerungen mit diesem Duft, an die ich auch heute mit einem Lächeln im Gesicht gerne zurückdenke.

Der Duft ist süß, keine Frage, aber nicht erschlagend süß und niemals zu viel. Wenn ich an die gehypten Damendüfte von heute denke, hebt sich Classique immer noch als etwas Besonderes ab. Habe immer wieder neue Mainstreamer getestet, doch keiner war von Anfang bis Ende so schön und rund. Ob Angel, ob Wish, Flowerbomb oder die Damen-Klassiker von heute: Die meisten von denen empfinde ich einfach nur als unangenehm aufdringlich-süß. Classique ist das nicht, und gerade, weil er so rund ist und den Bogen nicht überspannt, kommt er wohl auch heute immer noch bei Weiblein und Männlein gleichermaßen gut an.

Classique ist ein Duft, der uns bestimmt noch einige Jahre erfreuen wird. Einer, der seinesgleichen sucht. Ich besitze ihn heute nicht mehr, denn diese Zeit ist für mich vorbei. Trotzdem bleibe ich mit Regelmäßigkeit bei Düften hängen, die in diese Richtung gehen. Etwa L'Or de Torrente oder Gift von Ramon Molvizar. Dieser Duft hatte in meinem Leben eine besondere Bedeutung und ist für mich ein Stück meiner Vergangenheit. Lieben werde ich ihn sicher ein Leben lang.
10 Antworten
Weitere Rezensionen

Statements

147 kurze Meinungen zum Parfum
Can777Can777 vor 2 Jahren
9
Flakon
9
Sillage
9
Haltbarkeit
10
Duft
Eva,..der erste Anarchist im Paradies. Wie sie wohl geduftet hat? Hier ein verheerend-schönes Beispiel für weibliche Rebellion und Sünde..!
48 Antworten
Sweetsmell75Sweetsmell75 vor 2 Jahren
10
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
8
Duft
Classique ist & bleibt unique-
trotz Kastration immer noch ne Wucht;)
Orangenblüte &
andere Katastrophen
auf sinnlicher Amber-Moschus-Basis!
28 Antworten
DorianTDorianT vor 5 Jahren
9
Flakon
9
Sillage
9
Haltbarkeit
9.5
Duft
Sie hatte Klasse, gar keine Frage
Ich fiel in ihr Dekolleté
Und ich war wirklich nicht in der Lage
Ihr aus dem Wege zu gehn
6 Antworten
GoldGold vor 2 Jahren
10
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
8.5
Duft
Lang nicht mehr gerochen, früher warst du omnipräsent. Heute merke ich wie simpel u. doch raffiniert du bist, zu Recht zum Klassiker geworde
14 Antworten
KäseKäse vor 4 Monaten
8
Flakon
7.5
Duft
Sehr elegant! Mit dem fällt man auf. Hier gefällt mir sogar der Flacon. Auf meiner Haut entwickelt er sich dann seifig.
17 Antworten
Weitere Statements

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So ordnet die Community den Duft ein.
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Diskussionen

Themen zum Parfum im Forum
ExUserExUser vor 5 Jahren
Damen-Parfum
Batchcode vom Gaultier Classique nicht prüfbar
Habe heute einen Vintage- Flakon erhalten. Wenn man dem Batch glaubt und vergleicht, müsste es tatsächlich aus dem Jahr 1993 sein...vielleicht kann jemand dazu etwas sagen? Anfangs hieß es noch nicht "Classique"...
MellisandeMellisande vor 9 Jahren
Beratung
(S) Alternative zu Duschgel/Lotion Classique Gaultier
Vielen Dank für den Tip, werde ich demnächst mal versuchen. Bin gespannt :D

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