Grapefruit Jo Malone 1992

Während Etro gestern mit ihrem Lemon Sorbet total enttäuschte, ruhten meine Hoffnungen auf Jo Malones Grapefruit. Und da die Parfums dieser Dame mehr können als ihr Ruf, sie immer minimalistisch und natürlich wirken, waren die Hoffnungen auf ein natürliches Grapefruit EdC gar nicht mal so gering.

Grapefruit ist sanft und wenn man die Marke kennt, genau das was man erwartet. Sehr leicht und zurückhaltend, sehr erfrischend und ein hochmodernes Layer-EdC, welches aber auch alleine gut als Erfrischer oder olfaktorischen Zwischensnack bestehen kann. Neben einer gezuckerten, vollkommen soften Grapefruit mit ein paar Stücken Fruchtfleisch, bekommt der Parfum-Gourmet einen Frischekick mit Vetiver, Zitronen Moos und viel Minze aufgetischt. Zwar mit kaum Kraft in der Lunge, aber dafür ist der Atem dieses Parfums wirklich eine Erfrischung. Die Minze+Grapefruit ist perfekt nach dem Sport, nach dem Duschen oder als kurze Sommerfrischung gegen tropfende Schweißperlen. Auch den dann grüner, maskuliner und krautiger werdenden Verlauf begrüße ich nur allzu gerne. Lemon Sorbet wurde also weit in den Schatten gestellt, auch wenn dieser JM mit ähnlichen Performance-Schwierigkeiten kämpft wie dieser und auch fast alle anderen JMs. Dafür aber bezahlbar und man sprüht gerne nach. Einen richtig furchtbaren, untragbaren Duft kann man in deren Sortiment glaube ich lange suchen!

Flakon: mag ich von JM, gerade in den ausgestellten Halbkreisen der Läden.
Sillage: eigentlich könnte man strengerweise fast 0% geben.
Haltbarkeit: auch hier können 2-4 Stunden mit enttäuschen.

Natürlich, schön, einfach. Grapefruit mehr easygoing und straight zu interpretieren geht kaum, leider kaum Stärke besitzend.