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20.03.2020 - 18:10 Uhr
FvSpee
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FvSpee
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CoViD-Kommentare, zweites Stück: M. Mister
So ihr Lieben, hier wird wieder ein Duft ausführlich präsentiert, dem ohne Krise wahrscheinlich nur ein Statement zuteil geworden wäre: "Start schön satt grün-zitrisch wie HLs Springfield. Dann mentholig. Basis eher Moschus als Holz". Aber weil Virus ist, wird es ein Kommentar. Hat also auch alles seine guten Seiten, oder? Jetzt nichts Falsches sagen!
Was Virus angeht, ist mir übrigens aufgefallen, dass das Desinfektionszeug auf dem Herren-WC meines Arbeitsplatzes wirklich angenehm duftet. Ich mag das! Obwohl ich annehme, dass es noch nicht zu den Chargen gehört, die jetzt von LVMH in Frankreich auf den Produktionsanlagen von Parfüms hergestellt wurde, wo dann vielleicht noch was von den Düften in der Abfüllanlage hing. Aber anderes ist ja sowieso viel wichtiger als Desinfizieren, wisst ihr ja:
Ständig Händewaschen (ein ehemaliger Abteilungsleiter von mir ist zwanghafter Händewascher, der muss sich anders als wir nicht umstellen, auch wieder ein Vorteil), mindestens 20 Sekunden seifen und dabei auch die Daumen und die Handkanten nicht vergessen!
1,5 Meter Abstand von allen Menschen auch dann halten, wenn die anderen, z.B. die Bürokollegen, denen man im Flur oder in der Teeküche begegnet, einen in ein Gespräch verwickeln und wenn man dann einen Schritt zurücktritt mit so einem "Du-Spießer"-Blick bedauernd ansehen (gestern hab ich mich im Supermarkt an der Kasse 2 Meter hinter den letzten am Band angestellt, da rückt mir von hinten so eine Schnalle auf die Pelle und sabbert mir ins Gesicht: "Du stehst hier nich an, oder, du stehst hier nur so rum?")
Zuhause bleiben wann immer es irgendwie möglich ist und einfach mal Ruhe geben. Die Welt geht nämlich nicht unter, wenn man nicht ständig auf ihrer Oberfläche rastlos von hier nach da rennt und irgendwelche Leute trifft.
Und immer schön nett zu denen sein, die viel aushalten müssen, zum Beispiel die Kassiererinnen. Wozu nicht nur gehört, freundlich lächeln (hab ich heute auch missachtet), sondern auch, möglichst viel mit Karte zu zahlen (am Besten kontaklos), damit die Armen nicht ständig eure verkeimten Geldscheine anfassen müssen. Ja, richtig, die Bank kann dann nachvollziehen, wo wir unsere Antifaltencremes und Kondome kaufen. Aber selbst wenn die Bank das interessieren würde, wäre das jetzt momentan das kleinere Übel.
Für unsereins, jung (ähem), sportlich (ähem), gesund, in der Blüte unserer Kraft, ist es ja immer noch wahrscheinlicher, vom Auto überfahren als vom Virus gemeuchelt zu werden. Aber wir sollten halt auch an die Achtzigjährigen, die Asthmatiker und diejenigen denken, die sich gerade von einem frischen Herzinfarkt erholen, oder? Und für diese verletzlichen Mitmenschen sind wir nichts als zombiemäßig grinsend durch die Welt stapfende Killer-Virenschleuder-Monster, wenn wir uns nicht strengstens an die Regeln halten.
Nach dieser Volkspädagogik, die Parfumos natürlich eigentlich nicht brauchen, jetzt aber wieder zu Monsieur Mister. Erstmal DANKE an Yukiko, ohne deren freundliche Spende ich diesen doch ziemlich schönen Duft nie kennengelernt hätte, denn er stammt von einem kleinen lokalen französischen Seifen- und Kosmetikladen, der wohl nicht über die Grenzen Frankreichs hinaus vertreibt. Diese Firma hat ihren Sitz in Lourdes in der "Rue de la Grotte", also wahrscheinlich direkt an der geheimnisvollen wundertätigen Quelle. Wer weiß, vielleicht heilt die Verwendung dieses Wässerchens also sogar von allerlei Gebresten. Dieses "Maison du Savons de Marseille" hat zwei Herrendüfte im Angebot, einer heißt "Rebel" und zeigt auf dem Karton einen ziemlich knackigen Typen, der unseren Mitparfumo TomLavender sehr begeistert hat (siehe dessen Fotogalerie). Der zweite Duft heißt Monsieur Mister und zeigt (siehe die Internetseite der Firma) einen spießigen Typen mit Krawatte im Kreise seiner Familie. Also ist das hier die Variante für dezidiert nicht-rebellische Langweiler.
Mir gefällt der Duft im Auftakt ganz ausgezeichnet, da nehme ich ihn sehr, sehr, sehr grün und auch schön zitrisch wahr; er erinnert mich da ungemein an meinen Lehmann-Liebling "Springfield", hat aber auch was küchenkräuteriges (so etwas Richtung Basilikum). Im weiteren Verlauf wird es dann schnell mentholig mit ziemlich viel Menthol. Darüber hinaus ist auch eine mentholige, stark an Menthol gemahnende Mentholizität zu spüren. Im Abgang nehme ich eher eine angenehm moschüssige Weiche wahr als die angegebenen Hölzer. In dieser Weiche sind die frischen Sachen vom Anfang und der Mitte aber noch schön gespeichert. Insgesamt wirkt der ganze (etwa 20 Euro kostende) Spaß in der Gesamtbetrachtung auf mich ein bisschen kantig und gratig und handgemacht und nicht sehr geschliffen. Eher solides Handwerk als hohe Parfumeurskunst. Daher wollte ich trotz des mir sehr zusagenden Auftakts erst nur 7 bis 7,5 Punkte geben. Da Frau von Spee am Abend, als ich aus diesem jungle out there ins traute Heim zurückkehrte, von dem Hauch von M. Mister, der mich noch umgab, aber geradezu jauchzend entzückt war, runde ich großzügig auf 8 auf.
Ob mit dem Namen Monsieur Mister (französisch abgekürzt: M. Mister) an die 80-er Jahre Popgruppe Mr. Mister angespielt werden soll, weiß ich nicht. Da deren Tophit "Kyrie" war, würde ein gewisser Bezug zu Lourdes immerhin bestehen. Für den Namen gibt es 5,5 Punkte. Er ist schön kurz, ebenso schlicht und unprätentiös wie der Duft und hat ein bisschen was Rätselhaftes. Auf der anderen Seite ist er einfach zu generisch-beliebig.
Und schon wieder ein Pröbchen, das in nicht in die Tauschkiste wandert, sondern noch von mir selbst aufgebraucht werden will. Ein weiterer kleiner Grund, um gesund zu bleiben.
Was Virus angeht, ist mir übrigens aufgefallen, dass das Desinfektionszeug auf dem Herren-WC meines Arbeitsplatzes wirklich angenehm duftet. Ich mag das! Obwohl ich annehme, dass es noch nicht zu den Chargen gehört, die jetzt von LVMH in Frankreich auf den Produktionsanlagen von Parfüms hergestellt wurde, wo dann vielleicht noch was von den Düften in der Abfüllanlage hing. Aber anderes ist ja sowieso viel wichtiger als Desinfizieren, wisst ihr ja:
Ständig Händewaschen (ein ehemaliger Abteilungsleiter von mir ist zwanghafter Händewascher, der muss sich anders als wir nicht umstellen, auch wieder ein Vorteil), mindestens 20 Sekunden seifen und dabei auch die Daumen und die Handkanten nicht vergessen!
1,5 Meter Abstand von allen Menschen auch dann halten, wenn die anderen, z.B. die Bürokollegen, denen man im Flur oder in der Teeküche begegnet, einen in ein Gespräch verwickeln und wenn man dann einen Schritt zurücktritt mit so einem "Du-Spießer"-Blick bedauernd ansehen (gestern hab ich mich im Supermarkt an der Kasse 2 Meter hinter den letzten am Band angestellt, da rückt mir von hinten so eine Schnalle auf die Pelle und sabbert mir ins Gesicht: "Du stehst hier nich an, oder, du stehst hier nur so rum?")
Zuhause bleiben wann immer es irgendwie möglich ist und einfach mal Ruhe geben. Die Welt geht nämlich nicht unter, wenn man nicht ständig auf ihrer Oberfläche rastlos von hier nach da rennt und irgendwelche Leute trifft.
Und immer schön nett zu denen sein, die viel aushalten müssen, zum Beispiel die Kassiererinnen. Wozu nicht nur gehört, freundlich lächeln (hab ich heute auch missachtet), sondern auch, möglichst viel mit Karte zu zahlen (am Besten kontaklos), damit die Armen nicht ständig eure verkeimten Geldscheine anfassen müssen. Ja, richtig, die Bank kann dann nachvollziehen, wo wir unsere Antifaltencremes und Kondome kaufen. Aber selbst wenn die Bank das interessieren würde, wäre das jetzt momentan das kleinere Übel.
Für unsereins, jung (ähem), sportlich (ähem), gesund, in der Blüte unserer Kraft, ist es ja immer noch wahrscheinlicher, vom Auto überfahren als vom Virus gemeuchelt zu werden. Aber wir sollten halt auch an die Achtzigjährigen, die Asthmatiker und diejenigen denken, die sich gerade von einem frischen Herzinfarkt erholen, oder? Und für diese verletzlichen Mitmenschen sind wir nichts als zombiemäßig grinsend durch die Welt stapfende Killer-Virenschleuder-Monster, wenn wir uns nicht strengstens an die Regeln halten.
Nach dieser Volkspädagogik, die Parfumos natürlich eigentlich nicht brauchen, jetzt aber wieder zu Monsieur Mister. Erstmal DANKE an Yukiko, ohne deren freundliche Spende ich diesen doch ziemlich schönen Duft nie kennengelernt hätte, denn er stammt von einem kleinen lokalen französischen Seifen- und Kosmetikladen, der wohl nicht über die Grenzen Frankreichs hinaus vertreibt. Diese Firma hat ihren Sitz in Lourdes in der "Rue de la Grotte", also wahrscheinlich direkt an der geheimnisvollen wundertätigen Quelle. Wer weiß, vielleicht heilt die Verwendung dieses Wässerchens also sogar von allerlei Gebresten. Dieses "Maison du Savons de Marseille" hat zwei Herrendüfte im Angebot, einer heißt "Rebel" und zeigt auf dem Karton einen ziemlich knackigen Typen, der unseren Mitparfumo TomLavender sehr begeistert hat (siehe dessen Fotogalerie). Der zweite Duft heißt Monsieur Mister und zeigt (siehe die Internetseite der Firma) einen spießigen Typen mit Krawatte im Kreise seiner Familie. Also ist das hier die Variante für dezidiert nicht-rebellische Langweiler.
Mir gefällt der Duft im Auftakt ganz ausgezeichnet, da nehme ich ihn sehr, sehr, sehr grün und auch schön zitrisch wahr; er erinnert mich da ungemein an meinen Lehmann-Liebling "Springfield", hat aber auch was küchenkräuteriges (so etwas Richtung Basilikum). Im weiteren Verlauf wird es dann schnell mentholig mit ziemlich viel Menthol. Darüber hinaus ist auch eine mentholige, stark an Menthol gemahnende Mentholizität zu spüren. Im Abgang nehme ich eher eine angenehm moschüssige Weiche wahr als die angegebenen Hölzer. In dieser Weiche sind die frischen Sachen vom Anfang und der Mitte aber noch schön gespeichert. Insgesamt wirkt der ganze (etwa 20 Euro kostende) Spaß in der Gesamtbetrachtung auf mich ein bisschen kantig und gratig und handgemacht und nicht sehr geschliffen. Eher solides Handwerk als hohe Parfumeurskunst. Daher wollte ich trotz des mir sehr zusagenden Auftakts erst nur 7 bis 7,5 Punkte geben. Da Frau von Spee am Abend, als ich aus diesem jungle out there ins traute Heim zurückkehrte, von dem Hauch von M. Mister, der mich noch umgab, aber geradezu jauchzend entzückt war, runde ich großzügig auf 8 auf.
Ob mit dem Namen Monsieur Mister (französisch abgekürzt: M. Mister) an die 80-er Jahre Popgruppe Mr. Mister angespielt werden soll, weiß ich nicht. Da deren Tophit "Kyrie" war, würde ein gewisser Bezug zu Lourdes immerhin bestehen. Für den Namen gibt es 5,5 Punkte. Er ist schön kurz, ebenso schlicht und unprätentiös wie der Duft und hat ein bisschen was Rätselhaftes. Auf der anderen Seite ist er einfach zu generisch-beliebig.
Und schon wieder ein Pröbchen, das in nicht in die Tauschkiste wandert, sondern noch von mir selbst aufgebraucht werden will. Ein weiterer kleiner Grund, um gesund zu bleiben.
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