A Perfect Man Lise London

Der grüne Kreis auf dem Etikett des Flakons deutet es schon an: dieser Duft wird genau in diese Farbe gehen. Zwar mogeln sich zitrische Noten vorne an durch, doch dann offenbart sich „A Perfect Man“ sehr natürlich grünlich-frisch, wobei vor allem die Minze, wenn auch wohldosiert eingesetzt, einen gehörigen Beitrag dazu leistet. Über allem schweben feine florale Noten, eher unauffällig aber präsent, die der Komposition eine angenehme Unbeschwertheit verleihen.

Was folgt, ist eine weite Strecke der angenehmen Frische mit leicht grünem Unterstrich, wobei unser perfekter Mann überraschenderweise im Verlauf neben ein paar Lavendelspritzern immer mehr und mehr in eine Art aquatischen Duft, mit sagen wir mal kühlem gischthaften Meerwassercharme, abdriftet. Ein wenig erinnert mich das an Embruns d´Ambre von Stéphanie de Saint-Aignan.

Zumindest nimmt diese kühl-salzigfrische Aquatik soviel Raum ein, dass Vanille und Amber sich nur tief im Hintergrund bemerkbar machen können.

War der Verlauf nun wirklich so beabsichtigt oder hat sich da im perfekten Abbild eines Mannes ein eher unperfekter Ablauf verselbstständigt?

Sonst könnte man meinen, der perfekte Mann wäre ein frisch-fröhlicher Naturbursche mit unterschwelligen Ambertionen ... sorry Ambitionen zum unbändigen Meer. Darin kann man nun viel hineininterpretieren. Oder sagen wir einfach: Grün ist die Hoffnung!