Chosenbrosen
16.08.2024 - 18:53 Uhr
5
Hilfreiche Rezension
7
Flakon
6
Sillage
7
Haltbarkeit
9
Duft

Sonnige, trockene 28°C auf dem italienischen Land

Spezie hat sich bei mir von hinten angeschlichen.
Um das Haus Lorenzo Villoresi kennenzulernen, hatte ich mir vor einiger Zeit eine breite Auswahl an Proben bestellt und diese nach und nach getestet. Am Anfang ist mir Spezie dabei nicht direkt aufgefallen, weder positiv noch negativ, andere Düfte haben mich auf den ersten Blick, bzw. Riech, mehr begeistert. Trotzdem habe ich ihn immer mal wieder aufgesprüht und dabei bemerkt wie er mir jedes Mal besser gefällt und war dann ganz überrascht, dass die Probe eine der Ersten war, die plötzlich leer war.

Nun zum Titel. Denn genau so fühlt sich der Duft für mich beim Tragen an. Er wärmt kühlere Tage auf, aber vor allem macht er heiße, schwüle Temperaturen erträglicher. Für mich ein Duft den ich an Tagen trage, an denen ich Hilfe gebrauchen kann die Hitze auszuhalten.
Ich sprühe ihn auf und sofort habe ich das Bild eines toskanischen Landhauses vor Augen. Umgeben von Zypressen und kleinen Beeten in den verschiedenste Kräuter und Gemüsesorten angebaut werden. Es ist heiß, die Sonne brennt, aber die Luft ist trocken und es weht ein leichter Wind. Für jemanden wie mich vielleicht nicht das optimale Wunschklima, aber definitiv auszuhalten.

Der Auftakt ist intensiv, sehr würzig, diverse frische sowie getrocknete Kräuter gemischt mit einer fast schon leicht stechenden medizinischen Note. Eukalyptus und Minze bringen eine ätherische Kühle dazu.
Nach einiger Zeit beruhigt sich das Ganze etwas, das Medizinische verschwindet und die Kräuter treten in den Vordergrund. Außerdem rieche ich Zypresse und Nadelbäume. Auch das Tomatenblatt schiebt sich immer mehr durch. Über all dem liegt eine Trockenheit, wie von ausgetrockneter und aufgerissener Erde, aber nie zu staubig oder kratzig.
Die ätherische Frische bleibt noch einige Zeit im Hintergrund und klingt irgendwann sanft aus.
Die grüne Kräuterigkeit ist bis zum Schluss der Mittelpunkt des Dufts und wird im späteren Verlauf dann etwas holziger. Dazu wird das Ganze wärmer durch den Zimt, der sich zurückhaltend dazugesellt.

Alles in allem ein toller, gut abgestimmter und schlüssiger Duft, für mich persönlich mit speziellem Anwendungsbereich, aber auch generell absolut tragbar. Silage hält sich zurück, finde ich nicht schlimm, da ich den Duft einfach sehr gerne selbst rieche und ihn hauptsächlich deswegen trage.
Wenn man nichts mit Kräutern oder Gewürzen in Düften anfangen kann, würde ich eher von Spezie abraten (wie von vielen anderen Düften aus dem Haus).
Für alle anderen sage ich: Definitiv ausprobieren!
Auf meiner Wunschliste ist er.
2 Antworten
IntersportIntersport vor 10 Monaten
1
Schöner Text zu Spezie, finde den auch bei hohen Temperaturen überraschend warm-erfrischend!
ExUserExUser vor 11 Monaten
Ohh, das hört sich so gut an, habe mal Villoresi einen Flakon Iperborea gekauft und Vespri aromatquo von Nobile - der ist auch sehr grün-aromatisch, hab beide gemocht. Merkliste!