Imagination Louis Vuitton 2021
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Der fliegende Holländer
Als Großstadtkind brauche ich manchmal einfach frische Stadtluft und deshalb bin ich letzten Sommer aus der brütenden und stehenden Hitze einer bekannten deutschen Bankenstadt öfter mal spontan nach Amsterdam gefahren. Dort gibt es nämlich sehr gute frische Stadtluft.
Und während sich der Tag bereit macht, öffnen sich nach und nach die Fenster der wunderschönen alten Stadthäuser und es duftet aus den Wohnungen noch Kaffee, frischer Wäsche und irgendwie aufregend anders als in meiner Stadt. Schon jetzt steht eine kilometerlange Schlange vor dem Anne Frank Haus und ich beobachte, wie sich das Großsstadtleben langsam entfaltet.
In diese Stille hinein fliegt plötzlich neben mir eine Tür auf und ein sehr eleganter junger Mann stürmt heraus, schnappt sich sein Hollandfahrrad und ist innerhalb eines Wimpernschlags wieder verschwunden. Aber sein Duft hängt noch hier und ich stehe mittendrin in diesem Wohlgenuss und bin bis ins Mark erschüttert. Das ist der beste Duft, den ich je gerochen habe. Aber der Mann ist weg.
Cut und zurück in der Bankenstadt.
Ich lese mich so durch die Rezensionen auf Parfumo und probiere eine Abfüllung nach der nächsten, im Hinterkopf immer noch auf der Suche nach diesem einen Duft. Aber jedes Mal wird die Hoffnung enttäuscht. Ich komme nicht mal in die Nähe davon und ehrlich gesagt wüsste ich nicht einmal, wie ich ihn beschreiben sollte, geschweige denn, was ich eigentlich suche. Langsam denke ich, es ist wie mit der Liebe: Manchmal kann man eine alte Liebe erst ganz loslassen, wenn eine neue da ist, die anders sein muss, als die erste Liebe, weil man sie sonst vergleicht und Vergleichen macht unglücklich.
Cut und ich öffne einen weiteren Briefumschlag mit drei Proben, eine davon Imagination. Ich löse den Deckel vom Fläschchen und da ist etwas, ein Echo, eine Erinnerung. Der Holländer? Irgendwie sieht er anders aus. Eleganter, nicht mehr so jung und stürmisch, sondern ausgewogener, gediegener. Ich sprühe mich zaghaft mit dem Duft ein und wandle den Rest des Tages in einer Erinnerung, die sich mir mehr und mehr entzieht und schließlich sind der Holländer und sein Duft ganz verschwunden.
Und wie riecht er nun? Das können andere hier viel besser beschreiben, insbesondere die einzelnen Noten. Für mich riecht er sehr ausgewogen, keine Note sticht wirklich hervor oder stört, ich rieche schwarzen Tee, Holz und etwas Frisches, das nicht zitronig ist, sondern eher sauber. Für mich riecht er nach einem frischen Sommermorgen in Amsterdam.
Und während sich der Tag bereit macht, öffnen sich nach und nach die Fenster der wunderschönen alten Stadthäuser und es duftet aus den Wohnungen noch Kaffee, frischer Wäsche und irgendwie aufregend anders als in meiner Stadt. Schon jetzt steht eine kilometerlange Schlange vor dem Anne Frank Haus und ich beobachte, wie sich das Großsstadtleben langsam entfaltet.
In diese Stille hinein fliegt plötzlich neben mir eine Tür auf und ein sehr eleganter junger Mann stürmt heraus, schnappt sich sein Hollandfahrrad und ist innerhalb eines Wimpernschlags wieder verschwunden. Aber sein Duft hängt noch hier und ich stehe mittendrin in diesem Wohlgenuss und bin bis ins Mark erschüttert. Das ist der beste Duft, den ich je gerochen habe. Aber der Mann ist weg.
Cut und zurück in der Bankenstadt.
Ich lese mich so durch die Rezensionen auf Parfumo und probiere eine Abfüllung nach der nächsten, im Hinterkopf immer noch auf der Suche nach diesem einen Duft. Aber jedes Mal wird die Hoffnung enttäuscht. Ich komme nicht mal in die Nähe davon und ehrlich gesagt wüsste ich nicht einmal, wie ich ihn beschreiben sollte, geschweige denn, was ich eigentlich suche. Langsam denke ich, es ist wie mit der Liebe: Manchmal kann man eine alte Liebe erst ganz loslassen, wenn eine neue da ist, die anders sein muss, als die erste Liebe, weil man sie sonst vergleicht und Vergleichen macht unglücklich.
Cut und ich öffne einen weiteren Briefumschlag mit drei Proben, eine davon Imagination. Ich löse den Deckel vom Fläschchen und da ist etwas, ein Echo, eine Erinnerung. Der Holländer? Irgendwie sieht er anders aus. Eleganter, nicht mehr so jung und stürmisch, sondern ausgewogener, gediegener. Ich sprühe mich zaghaft mit dem Duft ein und wandle den Rest des Tages in einer Erinnerung, die sich mir mehr und mehr entzieht und schließlich sind der Holländer und sein Duft ganz verschwunden.
Und wie riecht er nun? Das können andere hier viel besser beschreiben, insbesondere die einzelnen Noten. Für mich riecht er sehr ausgewogen, keine Note sticht wirklich hervor oder stört, ich rieche schwarzen Tee, Holz und etwas Frisches, das nicht zitronig ist, sondern eher sauber. Für mich riecht er nach einem frischen Sommermorgen in Amsterdam.
1 Antwort
Und nächstes mal heißt es vorbereitet sein. Man muss bereits im Voraus wissen, was man in einer solchen Situation tut. Ein mutiges "Stop!", dann eine freundliche Entschuldigung mit anschließender Erklärung des Anliegens (Wie heißt Ihr Duft?).