N°. XXII - Black Afghan von Mad et Len

N°. XXII - Black Afghan

Mourant
16.04.2021 - 16:13 Uhr
5
9Duft 9Flakon

Schwarzes Irrlicht

Black Afghan startet als pechschwarze Rauchbombe, wie frisch vom Scheiterhaufen, intensiv, allerdings nicht schreiend und kratzig. Ein Lagerfeuer im Kiefernwald. Null Synthetik spürbar, purer natürlicher Geruch nach verbranntem Holz. Im Verlauf lichtet sich der Rauch und offenbart in der düsteren Tiefe das untergründige Leuchten einer unaufdringlichen harzigen Süße.

Leider ist er von Anfang bis Ende hautnah, auch bei vielen Sprühern. Also eher was für privaten Genuß als für den Alltag, denn man muss andere Menschen schon mit der Nase draufstoßen, im wahrsten Sinne des Wortes. Ich musste ihn mir allein schon aufgrund des Dufts zulegen, doch die herrliche Konstellation schwarzer Scheite fällt schnell in sich zusammen, zerfällt zu Asche und wird vom Nachtwind verweht. Ein Duft wie ein Lagerfeuer mit der Sillage und der Haltbarkeit eines Teelichts, leider, leider. Ein Duft für den Moment, ein kurzes, phantastisches Aufleuchten, ein Irrlicht im Wald, das den Sinnen schnell wieder entflieht, sich jedoch als angenehme Erinnerung ins olfaktorische Gedächtnis einbrennt.

Black Afghan ist ein einzigartiges Parfüm, für mich einer der besten Düfte von Mad et Len, neben Graphite und Red Square.
3 Antworten
ChizzaChizza vor 4 Jahren
1
Wird irgendwann noch mal getestet
MourantMourant vor 5 Jahren
@Alysanne Danke. Nicht erwähnt habe ich, dass ich im ersten Sommer mit diesem Parfüm tatsächlich lachend und rücklings in die Glut eines Lagerfeuers gefallen bin und der besagte Freund aus der BLACK CdG-Rezension mich rausgezogen hat. Möglicherweise war Alkohol im Spiel. Seitdem empfinde ich den Duft erst recht zu mir gehörig wie den Scheiterhaufen zur Hexe und die Asche zum Phönix. ;D
AlysanneAlysanne vor 5 Jahren
Auch den Duft hast du so schön anschaulich beschrieben - und das war ja dein erster Kommentar überhaupt, ich bin beeindruckt!