Essence Eau de Musc Narciso Rodriguez 2011

Mein Chef ist sehr wortkarg. Und wenn er doch ein paar Wörter ausspricht, dann auch nur im Vorbeirau..sch..e…n… Es ist schwierig einzuschätzen, ob er etwas lustig oder ernst meint bzw. was er überhaupt meint und von einem will. Hellseherische Fähigkeiten sind also bei uns in der Firma Einstellungsvoraussetzung! Deswegen sagt eine Kollegin oft zu ihm: „Chef! Bitte Subjekt – Prädikat – Objekt – Punkt!“

Dieser Duft hat mich an ihn erinnert. Es liegt hier genauso eine Unausgesprochenheit und Unvollständigkeit in der Luft.

Dabei startet er sehr vielversprechend: leicht zitrisch, zart blumig und herrlich frisch. Und was nach einer sehr kurzen Zeit bleibt ist nur ein ganz großes pudriges Moschusherz… Es ist der erste Duft bei dem ich das große Bedürfnis zu „layern“ verspürt habe... Erst danach ist eine spannende Duftkomposition entstanden. Das hat mir bestätigt, dass Essence Eau de Musc für mich als eigenständiger Duft leider nicht funktioniert. Es fehlen wirklich bloß 1-2 auf der Haut länger bleibende Unbekannten, um ihn interessant und vollkommen zu machen.