Barrage Nicky Chini 1955 Eau de Cologne
6
Hilfreiche Rezension
Die Kopfnote muß man überstehen...
… denn die ist nun wahrlich nichts für Mainstreamanhänger oder Pullunderträger. Dies war indes angesichts des Erscheinungsjahrs auch nicht unbedingt zu erwarten…
Zum Haus: „Nicky Chini“ mußte ich erst einmal ausführlich recherchieren: Nun, da fand ich zunächst einen Hersteller von Haarpflegeprodukten und wurde durch den beiliegenden Produktzettel auch bestätigt, auf dem neben EdC, AS und Deo auch Sachen wie „Hair Cream“ und sogar „Hair Spray“ aufgeführt sind. Wie wunderbar ist das denn? Daneben war/ist Nicky Chini wohl auch ein Krawattenhersteller aus Mailand, nach dem auch der Nicky-Knoten benannt ist.
Ausweislich unserer Datenbank war Barrage der einzige Herrenduft dieses Hauses. 1955? Italien? Mein Jagdinstinkt war unmittelbar geweckt, und besorgen diesen Duft mir ich mußte…
Ein wenig Geduld und Erfahrung benötigt er auf jeden Fall. Wer die schon extrem Barbershop-artige Kopfnote unbeschadet überstanden hat, entdeckt dann im Verlauf fruchtige, herb-blumige Facetten, ein wenig Holz und Würze noch dazu. Dies alles selbstredend vollkommen natürlich und wunderbar altmodisch, jedoch nicht wirklich „altbacken“. Dies vor allem, weil damals so ubiquitäre Ingredienzien wie Eukalyptus und Menthol fehlen bzw. kaum in meine Nase dringen.
Ergo, ein Duft, der m.E. gerade so die Grenze zu „heute noch tragbar“ überschreitet, aber doch primär für Parfumhistoriker interessant sein dürfte.
Zum Haus: „Nicky Chini“ mußte ich erst einmal ausführlich recherchieren: Nun, da fand ich zunächst einen Hersteller von Haarpflegeprodukten und wurde durch den beiliegenden Produktzettel auch bestätigt, auf dem neben EdC, AS und Deo auch Sachen wie „Hair Cream“ und sogar „Hair Spray“ aufgeführt sind. Wie wunderbar ist das denn? Daneben war/ist Nicky Chini wohl auch ein Krawattenhersteller aus Mailand, nach dem auch der Nicky-Knoten benannt ist.
Ausweislich unserer Datenbank war Barrage der einzige Herrenduft dieses Hauses. 1955? Italien? Mein Jagdinstinkt war unmittelbar geweckt, und besorgen diesen Duft mir ich mußte…
Ein wenig Geduld und Erfahrung benötigt er auf jeden Fall. Wer die schon extrem Barbershop-artige Kopfnote unbeschadet überstanden hat, entdeckt dann im Verlauf fruchtige, herb-blumige Facetten, ein wenig Holz und Würze noch dazu. Dies alles selbstredend vollkommen natürlich und wunderbar altmodisch, jedoch nicht wirklich „altbacken“. Dies vor allem, weil damals so ubiquitäre Ingredienzien wie Eukalyptus und Menthol fehlen bzw. kaum in meine Nase dringen.
Ergo, ein Duft, der m.E. gerade so die Grenze zu „heute noch tragbar“ überschreitet, aber doch primär für Parfumhistoriker interessant sein dürfte.
2 Antworten
Schmörkes vor 8 Jahren
Das für mich Faszinierende an solch alten Düften ist, das das Schlimmste fast immer Nichtgefallen ist. Das man einen Duft, der 1955 lanciert wurde, quasi als Blindbuyer kaufen kann, spricht ja für untadelige Qualität...
Yatagan vor 8 Jahren
Das ist ja sehr viel interessanter als nach dem Statement zu erwarten war. Die Story mit dem Krawattenhersteller ist großartig (Nicky-Knoten wird mal gegoogelt) und die Umverpackung mit dem liegenden Drachen ist wunderbar!

