Shaking
30.12.2020 - 09:25 Uhr
20
Top Rezension
8
Preis
6
Flakon
7
Sillage
9
Haltbarkeit
8
Duft

Sehnsucht nach Meer!

"Mayday Mayday..Echolot ausgefallen..
versuche zu landen..
sehe eine Insel aus Haribo TropiFrutti"...

..Dracula war einsam...und so flüchtete er sich immer häufiger in Tagträume, um der dunklen, kalten und modrigen Höhle, in der tagsüber hauste, zu entfliehen.
Wie gerne würde er die Tage, in weit südlicheren Gefilden verbringen...

Durch die Jahrhunderte der Isolation, hatten sein Selbstwertgefühl und seine Lebensfreude doch arg gelitten.
Der Vitamin D Mangel tat sein übriges..fahle blasse Haut, Augenringe, Haarausfall...was war nur aus dem einst stolzen Vlad geworden..
So konnte es nicht weitergehen..
Wenn er schon nicht in die Südsee konnte, dann sollte zumindest die Südsee zu ihm kommen..

Heute beginnt mein Leben neu!
...

Als es Nacht wurde, flog er zielstrebig den kleinen Krämerladen in seiner Kreisstadt Bran an. Durch ein angelehntes Fenster schlüpfte er flink in den Laden und manövrierte geschwind in die spärlich ausgestattete Obstabteilung.
Bananen, Feigen und ein paar komisch aussehende Früchte in Sternform, hatten seine Aufmerksamkeit erregt, viel mehr hatte der Laden auch nicht zu bieten.
Beherzt schnappte er sich ein herrenloses Obstnetz und schaufelte das Obst begierig in den Sack.
Durch das von ihm nun geöffnete Fenster, entschwand er, die Tasche voll gepackt, lautlos in die Nacht.

Zurück in seiner Höhle pochte sein Herz so kräftig vor Erregung, wie er es zuletzt im Jahre 1336, bei seinem ersten Schluck Blut nicht mehr erlebt hatte.
Im gleichen Augenblick schlug seine Erregung in blankes Entsetzen um...Blut!...

Bananen, Feigen, Sternfrucht???
Was hatte er sich nur gedacht...seit seiner Verwandlung, konnte er nichts mehr anderes zu sich nehmen, nur Blut.
Die Menschen nannten diese komische Krankheit "Fructoseintoleranz"...ob er auch davon befallen war, wusste er nicht...nur war er außerstande so etwas zu essen.
Sein Entsetzen wich blanker Wut und so schleuderte er das Netz in die hinterste Ecke -seine Miene versteinerte sich und mit einer Geste der Abscheu verschwand er in den Tiefen des Höhlensystems.

Minuten, Stunden, Tage vergingen, ohne auch nur ein Lebenszeichen aus der Höhle..
Plötzlich, nach 2 Wochen der Stille, regte sich etwas, aber es war nicht Vlad, sondern eine Marder Familie hatte es sich in seiner Abwesenheit gemütlich gemacht.
Von dem Duft des verfaulenden Obst angezogen, lebte nun ein Marderpaar dort, was einst dem stolzen Dracula gehört hatte.

Die Tiere labten sich gerade an den Resten des matschiegen Obst, als aus der Dunkelheit kommend, ein Schatten einen der Marder ohne Vorwarnung in Selbige riss.
Ein kurzes Jaulen und Knacken war zu hören, dann Stille.
Das andere Tier konnte sich gerade noch mit einem beherzten Sprung in eine Felsspalte retten.

Die schemenhafte Gestalt trat aus der Dunkelheit...es war Vlad... abgemagert und dem Wahnsinn nahe - die langen spitzen Zähne blitzten aus dem leblosen Körper des Marders hervor...
Traurigkeit lag in seinen rot unterlaufenden Augen..
Hatte er wirklich gedacht, er könnte seinem Schicksal entkommen und mehr vom Leben wollen?

Er erschrack vor seinen eigenen Gedanken und.........erwachte!

Die Dunkelheit war über dem kleinen Städtchen hereingeboren...
....ein komischer Traum...wie lange hatte er geschlafen ?

Egal...er wusste nur eins:

Die Jagt beginnt!
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