Megamare 2019

LX94
29.08.2021 - 16:54 Uhr
12
9
Preis
10
Flakon
10
Sillage
9
Haltbarkeit
9.5
Duft

Konzentrat aus dem stürmischen Ozean

Nichtsahnend habe ich mich im vergangenen Monat im Souk umgesehen, da ich mir mal wieder einen aquatischen Duft zulegen wollte und nach möglichen Kandidaten suchte. Dabei bin ich auf ein Sharing aufmerksam geworden das diesen Duft als „den stärksten Duft der Welt“ und als „Atombombe“ beschrieben hatte. Zufällig sollte es sich bei dem Parfum, um ein aquatisches Parfum handeln und somit war mein Interesse für den Megamare geweckt.

Während meiner Erkundigung zu dem Duft im Netz und bei parfumo, habe ich wiederholt lesen können, dass es sich hier keineswegs um einen gewöhnlichen aquatischen Duft handelt. Auf der einen Seite waren die Parfumliebhaber, die große Begeisterung und auf der anderen Seite die, die eine Abscheu gegenüber den Megamare empfunden haben.

Mit Spannung und hoher Erwartungshaltung eine Abfüllung vom Megamare bestellt, erhalten und getestet. Da der Duft als aquatisch kategorisiert wird, habe ich instinktiv einen frischen und „blauen“ Duft erwartet und dementsprechend einen Duft à la „Cool Water“, welcher Erinnerungen an die kühle und entspannende See weckt.

So kam es, dass der Megamare mich total schockiert hatte. Eigentlich hätte es mir bei dem Namen „Megamare“ klar sein müssen, dass es sich hier nicht um die frische und ruhige See handeln wird. Der Megamare ist ein Konzentrat aus dem stürmischen und gnadenlosen Ozean und dem Gewitter auf offenem Meer. Um über den Duft nachzudenken und blieb keine Zeit. Augenblicklich nach dem Sprühstoß, hatte ich den rauen Atlantischen Ozean vor mir. Matrosen, Salzwasser, Algen, Regen, rostige Anker und Treibholz. All diese Assoziationen wurden alsbald und in den nächsten Minuten hervorgerufen.

Aufgrund der Einzigartigkeit von Megamare und der Fähigkeit Erinnerungen an den Ozean hervorzurufen, gefiel mir der Duft sehr. Vorsicht ist hier allerdings bei der Anzahl der Sprühstöße geboten. Ich kann die Kommentare, welche den Duft mit Chemie und Toiletten in Verbindung bringen nachvollziehen. Diese Erfahrung habe ich im Laufe eines Vormittags auch gemacht, als ich eines Morgens an einem verregneten Tag naiver weise zwei Sprühstöße getätigt habe. Einige Minuten später wurde mir bewusst, dass dies ein Riesenfehler war. Nach anfänglichen Kopfschmerzen, Schwindelgefühlen und seltsamen Blicken von den Mitfahrern in der vollen Bahn, konnte auch ich nur noch reine widerliche Chemie wahrnehmen. Wenn selbst ich das so dominant wahrnehmen konnte, möchte ich lieber nicht wissen wie die Mitmenschen das wahrgenommen haben. So musste ich den Duft später am Hals abwaschen, um mich und die Umgebung nicht weiter zu gefährden. Achtung: Falls Megamare an eure Kleidung kommt, werdet ihr den Duft bis zur nächsten Wäsche nicht mehr rausbekommen, da er einfach nicht verfliegt.

Diese äußerst unangenehme Erfahrung hat mich allerdings nicht vom Megamare abwenden lassen. Beim Megamare ist wenig mehr. Selbst ein Sprühstoß ist meines Erachtens zu viel, von daher versuche ich stets einen „halben“ Sprühstoß aufzutragen, sodass nur einige der aggressiven Ozean-Tröpfchen ihre Magie auf einmal entfalten können.

Wie schon angedeutet sind die Haltbarkeit und Sillage von diesem tollen Duft phänomenal und nicht zu unterschätzen. Preislich bewegt er sich im oberen Segment und m.E. ist die angebotene Menge von 50ml zu viel für einen Verbraucher. Für ein Sharing wie in meinem Fall, ist es aber gut geeignet.

Fazit: Ein definitiv polarisierender Duft, welchen man liebt oder verabscheut und man wirklich probiert haben sowie ggf. eine zweite Chance geben sollte.
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