09.02.2023 - 13:48 Uhr
Yatagan
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Das Ende von Duft
Hier wurde wohl alles schon gesagt: Positives und Negatives. Warum zu Megamare überhaupt noch Worte verschwenden, wundern Sie sich jetzt natürlich. Mir selbst stellt sich aber die philosophische Frage, ob Megamare letzten Endes noch als Duft bezeichnet werden kann. Natürlich lässt sich nicht mit abschließender Sicherheit sagen, welche Inhaltsstoffe da drin enthalten sind, denn Gualtieri vermeidet die Nennung der Komponenten, aber plausibel erscheinen mir Calone, wegen einer wässrigen Frische, Ambroxan, wegen der auffällig blauen Basis und Oud, weil's halt gerade sein muss. Das haben Sie sich alles schon gedacht oder in einem der Statements gelesen? Also gut!
Alles in allem riecht das weder schlimm noch spektakulär noch wirklich interessant, hat aber eine enorme Haltbarkeit und eine recht starke Aura: beides Eigenschaften, die ich wirklich hasse. Ich persönlich finde es unangenehm, wenn ich einen Duft am Morgen auftrage und abends immer noch ohne jegliche Entwicklung riechen kann, und ich finde es aufdringlich, wenn ich Menschen in meiner Umgebung schon auf mehrere Meter Entfernung riechen MUSS. Das geht übrigens nicht nur mir so, nehmen Sie das mal zur Kenntnis!
Und jetzt kommt die Philosophie ins Spiel; habe ich Ihnen ja versprochen: Jahrhundertelang galt Duft als subtiles Spiel mit Nähe und Intimität. Wer einem Menschen nahe kam, durfte den Duft wahrnehmen, bei noch größerer Nähe vielleicht sogar Inhaltsstoffe differenzieren (Blüten, Ambra, Zibet oder doch Opoponax? Verflixt!). Parfums wurden übrigens mit Kopf-, Herz- und Basisnote komponiert. Wissen Sie wahrscheinlich gar nicht mehr. Davon ist hier nichts mehr übrig, weil Ihnen ein solcher Duft den Scheitel mit der Axt zieht: Er riecht am Anfang gleich, in der Mitte gleich und am Ende gleich, und zwar nach dem, was da oben steht und was Sie sich ja schon gedacht haben: Aromachemie - wahrscheinlich ziemlich auf das Wesentliche reduziert.
So ist dies also die Umkehrung von Duft: riecht nicht so schlecht, aber vielleicht doch ziemlich belanglos und so, dass man ihn laut und lang riechen kann.
Na gut, wenn Sie wollen, tragen Sie den, es gibt schlimmere, aber wundern Sie sich nicht, wenn ich Sie ab jetzt nicht mehr riechen mag.
Alles in allem riecht das weder schlimm noch spektakulär noch wirklich interessant, hat aber eine enorme Haltbarkeit und eine recht starke Aura: beides Eigenschaften, die ich wirklich hasse. Ich persönlich finde es unangenehm, wenn ich einen Duft am Morgen auftrage und abends immer noch ohne jegliche Entwicklung riechen kann, und ich finde es aufdringlich, wenn ich Menschen in meiner Umgebung schon auf mehrere Meter Entfernung riechen MUSS. Das geht übrigens nicht nur mir so, nehmen Sie das mal zur Kenntnis!
Und jetzt kommt die Philosophie ins Spiel; habe ich Ihnen ja versprochen: Jahrhundertelang galt Duft als subtiles Spiel mit Nähe und Intimität. Wer einem Menschen nahe kam, durfte den Duft wahrnehmen, bei noch größerer Nähe vielleicht sogar Inhaltsstoffe differenzieren (Blüten, Ambra, Zibet oder doch Opoponax? Verflixt!). Parfums wurden übrigens mit Kopf-, Herz- und Basisnote komponiert. Wissen Sie wahrscheinlich gar nicht mehr. Davon ist hier nichts mehr übrig, weil Ihnen ein solcher Duft den Scheitel mit der Axt zieht: Er riecht am Anfang gleich, in der Mitte gleich und am Ende gleich, und zwar nach dem, was da oben steht und was Sie sich ja schon gedacht haben: Aromachemie - wahrscheinlich ziemlich auf das Wesentliche reduziert.
So ist dies also die Umkehrung von Duft: riecht nicht so schlecht, aber vielleicht doch ziemlich belanglos und so, dass man ihn laut und lang riechen kann.
Na gut, wenn Sie wollen, tragen Sie den, es gibt schlimmere, aber wundern Sie sich nicht, wenn ich Sie ab jetzt nicht mehr riechen mag.
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