Megamare Orto Parisi 2019
30
Top Rezension
Sturm und Drang
Oft bin ich ein Freund nüchterner Worte zu Düften, da ist jeder anders, das weiß ich natürlich. Megamare ist nun ein Parfum was hier alle zwei Wochen kommentiert wird und aufgrund seiner überdurchschnittlichen Haltbarkeit sowie seiner fehlenden Noten zu viel Kreativität verleitet. Ich selber schätze Megamare sehr, ich schätze allgemein einige Orto Parisi-Düfte und schmunzle aufgrund der überzeichneten Namensgebungen und der geweckten Assoziationen, wenngleich viele nachvollziehbar sind.
Megamare ist nun auch so ein Fall. Für mich eröffnet er durchaus penetrant mit einer versinnbildlicht schäumenden Gischt, sehr salzig, sehr nach Meer duftend. Es ist nicht das Meer der Hochglanzurlaube, das angenehme und gefilterte Wasser der Hotelpools. Das ist eher der Streifen Mittelmeer, den man kennt, wenn man denn wirklich im salzigen Meer schwimmen geht, das Resort einmal verlässt.
Nur dieser Umstand wäre kaum erfüllend doch was für mich hier stets mitschwingt, ist der Weihrauch. Dieser ist nicht sakral und er schält sich auch erst langsam heraus. Aber irgendwann dominiert er und überzieht das nun nicht mehr tosende Meer mit der spritzenden Gischt, sondern das nun relativ ruhige Nass nachts mit einem Rauchnebel. Dieser Nebel ist grau analog zur Farbe des Rauches. Es brennen keine Harze, es ist kein sakraler Weihrauch.
Ich bin ehrlicherweise kein Freund des Starts denn der wirkt tatsächlich chemisch, kann es jedenfalls wirken. Wenn man die Nase auf die Haut hält und einen tiefen Zug nimmt, dann sowieso. Ich sehe durchaus die Schönheit in der wilden Phase des Duftes, quasi die Sturm und Drang-Zeit der Jugend. Um einen Vergleich zu Schriftstellern dieser Epoche zu ziehen: Megamare ist Wieland. Sehr schöne Bilder, ausführlich erzählt aber das gewisse Etwas fehlt. Das kommt nämlich erst in der zweiten Phase von Megamare. Nämlich dann, wenn es ruhiger und intensiv rauchiger wird. Dann entfachen die Harze eine starke Anziehungskraft, dann möchte man kaum etwas anderes auflegen. Vergleichbar mit Squid nur ohne diese, ich nenne es einmal pudrige Note. Hier entstehen Impressionen und Fernweh an das Meer bei Nacht, an die sachte wogenden Wellen und in der kühlen Luft glimmen die rauchigen Ingredienzen.
Letzteres ist auch der Grund, warum ich mich nach Tagen des Abwägens für Megamare und gegen Squid entschieden habe. Man sollte dem Duft viele Stunden Zeit geben. Wenn ich sonst fünf Mal sprühe, hier genügt eine geringere Anzahl, ansonsten muss man Megamare auch nicht überstilisieren. Eine passende Gualtieri-Kreation, ein facettenreicher und sich entwickelnder Duft; das ist Megamare.
Megamare ist nun auch so ein Fall. Für mich eröffnet er durchaus penetrant mit einer versinnbildlicht schäumenden Gischt, sehr salzig, sehr nach Meer duftend. Es ist nicht das Meer der Hochglanzurlaube, das angenehme und gefilterte Wasser der Hotelpools. Das ist eher der Streifen Mittelmeer, den man kennt, wenn man denn wirklich im salzigen Meer schwimmen geht, das Resort einmal verlässt.
Nur dieser Umstand wäre kaum erfüllend doch was für mich hier stets mitschwingt, ist der Weihrauch. Dieser ist nicht sakral und er schält sich auch erst langsam heraus. Aber irgendwann dominiert er und überzieht das nun nicht mehr tosende Meer mit der spritzenden Gischt, sondern das nun relativ ruhige Nass nachts mit einem Rauchnebel. Dieser Nebel ist grau analog zur Farbe des Rauches. Es brennen keine Harze, es ist kein sakraler Weihrauch.
Ich bin ehrlicherweise kein Freund des Starts denn der wirkt tatsächlich chemisch, kann es jedenfalls wirken. Wenn man die Nase auf die Haut hält und einen tiefen Zug nimmt, dann sowieso. Ich sehe durchaus die Schönheit in der wilden Phase des Duftes, quasi die Sturm und Drang-Zeit der Jugend. Um einen Vergleich zu Schriftstellern dieser Epoche zu ziehen: Megamare ist Wieland. Sehr schöne Bilder, ausführlich erzählt aber das gewisse Etwas fehlt. Das kommt nämlich erst in der zweiten Phase von Megamare. Nämlich dann, wenn es ruhiger und intensiv rauchiger wird. Dann entfachen die Harze eine starke Anziehungskraft, dann möchte man kaum etwas anderes auflegen. Vergleichbar mit Squid nur ohne diese, ich nenne es einmal pudrige Note. Hier entstehen Impressionen und Fernweh an das Meer bei Nacht, an die sachte wogenden Wellen und in der kühlen Luft glimmen die rauchigen Ingredienzen.
Letzteres ist auch der Grund, warum ich mich nach Tagen des Abwägens für Megamare und gegen Squid entschieden habe. Man sollte dem Duft viele Stunden Zeit geben. Wenn ich sonst fünf Mal sprühe, hier genügt eine geringere Anzahl, ansonsten muss man Megamare auch nicht überstilisieren. Eine passende Gualtieri-Kreation, ein facettenreicher und sich entwickelnder Duft; das ist Megamare.
18 Antworten


Bei den (meisten) Aquaten bin ich raus, bei dem ist es nicht anders