Oscar Flor von Oscar de la Renta

Oscar Flor 2015

Roveena
03.03.2016 - 03:41 Uhr
3
5Duft 4Haltbarkeit 5Sillage 3Flakon

Kenn' ich - brauch' ich nicht unbedingt

Selten hat ein Duft den ersten Eindruck bei mir so vergeigt wie "Flor". Lost geht es schon mit dem erstaunlich billig wirkenden Flakon - die Plastikkappe geht mal gar nicht, das bekommt sogar Christina Aguilera besser hin. Und dann die Kopfnote...die Inhaltsstoffe klingen erstmal super, aber tatsächlich bekommt einen BrunoBananiBettyBarcleyMexxEsprit-Verschnitt der dermaßen langweilig, altbekannt und soooo..."Drogerie" ist, dass ich unglaublich enttäuscht war. Aber gut, hat ja auch keiner behauptet, dass das hier ein Nischenduft sei.

Insgesamt würde ich "Flor" als Duft bezeichnen, der keinem wehtut und mit dem man keinem weh tut. Um die Kopfnote zu mögen, muss man Blumen wirklich lieben - Efeu? Litschi? Riech ich nicht. Jedenfalls explodiert einem die äußerst frische, intensive, blumige Kopfnote förmlich ins Gesicht, das nenne ich mal einen heftigen Auftakt! Ich bilde mir ein, dass zumindest noch Lilien und Fresien enthalten sein müssen, auch wenn sie nicht gelistet sind. Dann wir's plötzlich richtig grün, dass dürfte dann der Efeu sein und duftet gar nicht mal schlecht.
In der Herznote bleibt der Duft auch weiterhin recht langweilig und überschaubar - immer noch sehr blumig, sehr frisch und logischerweise sauber.
Spannender wird es dann in der Basis, da wird es nämlich sanft fruchtig durch die Johannisbeeren, dadurch natürlich auch süßer und minimal sinnlich durch den Moschus. Auf jeden Fall deutlich komplexer als der ansonsten recht oberflächliche Rest und in meinen Augen das absolut Beste am Duft.

Alles in Allem also ein durchwachsenes Bild. Und über die Haltbarkeit legen wir lieber das Mäntelchen des Schweigens...
1 Antwort
GoldGold vor 7 Jahren
Dieser Einschätzung kann ich mich anschließen. In Luca Turins neuem Buch wird diesem Duft eine überaus gute Bewertung zuteil. Er sei technisch absolut perfekt. Stimmt vielleicht - aber er hat überhaupt keine emotionale Tiefe. Genau wie Du sagst, er tut niemandem weh. Aber er berührt auch niemanden.