16.01.2013 - 10:46 Uhr
Apicius
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Apicius
Top Rezension
11
Kölnisches aus Hannover!
Ja, was haben wir denn da? Ein Mitbringsel aus der Stadt Hannover, angeboten vom ersten Haus am Platz, der Parfümerie Liebe. Ganz offenbar sucht man augenzwinkernd Anschluss an Köln, obschon: ein richtiges Kölnisch Wasser ist das hannöversche nicht.
Unkompliziert und gefällig ist dieser Duft, der hier das Eau de Cologne Konzept aufgreift. Doch die für die Domstadt-Wässer so typischen zitrischen Noten - wie insbesondere Neroli - spielen in Hannover, wenn überhaupt, eine ganz untergeordnete Rolle.
Das Hannöversche Leinewasser basiert nach meinem Eindruck auf hellen Moschusnoten. Das riecht ganz aprilfrisch, ein wenig nach Hautcreme oder frischer Wäsche. Dem zur Seite stehen sanfte florale Aspekte – zurückhaltend genug, um den Duft noch als unisex erscheinen zu lassen.
Mich erinnert dieses Moschus-Leinewasser doch sehr an einen anderen frisch gewaschenen Duft, der von der Parfümerie Liebe herausgebracht wurde, nämlich Sylt Man. Darf man vermuten, dass hier vielleicht derselbe Parfümeur am Werk war? Für den oben angegebenen Namen Albert Thomas fehlt mir jedenfalls jeder Beleg.
Während Sylt Man mit grasigen und etwas scharfen Noten sich als Herrenduft behauptet, geht es beim blumigen Leinewasser sanfter zu, und auch die Abstrahlung ist weniger stark.
Helle Moschusnoten verfügen trotz Zartheit oft über erstaunliche Haltbarkeit. Die wird hier dadurch relativiert, dass der Duft nicht allzu hoch konzentriert sein dürfte. Nach etwa zwei Stunden ist nur noch eine vage Cremigkeit auf der Haut, die bei normaler Anwendung von anderen sicher nicht mehr bemerkt wird. So gesehen ist das Hannöversche Leinewasser doch wieder einem Eau de Cologne vergleichbar. Wer mehr will, soll halt zu den Sylt-Parfums greifen.
Ach ja, der Name "Hannöversches Leinewasser" scheint wohl auch für einen Rübenbrand gebräuchlich zu sein; damit hat dieser Duft glücklicherweise nichts zu tun.
Vielen Dank an AnneSuse für die Probe.
Unkompliziert und gefällig ist dieser Duft, der hier das Eau de Cologne Konzept aufgreift. Doch die für die Domstadt-Wässer so typischen zitrischen Noten - wie insbesondere Neroli - spielen in Hannover, wenn überhaupt, eine ganz untergeordnete Rolle.
Das Hannöversche Leinewasser basiert nach meinem Eindruck auf hellen Moschusnoten. Das riecht ganz aprilfrisch, ein wenig nach Hautcreme oder frischer Wäsche. Dem zur Seite stehen sanfte florale Aspekte – zurückhaltend genug, um den Duft noch als unisex erscheinen zu lassen.
Mich erinnert dieses Moschus-Leinewasser doch sehr an einen anderen frisch gewaschenen Duft, der von der Parfümerie Liebe herausgebracht wurde, nämlich Sylt Man. Darf man vermuten, dass hier vielleicht derselbe Parfümeur am Werk war? Für den oben angegebenen Namen Albert Thomas fehlt mir jedenfalls jeder Beleg.
Während Sylt Man mit grasigen und etwas scharfen Noten sich als Herrenduft behauptet, geht es beim blumigen Leinewasser sanfter zu, und auch die Abstrahlung ist weniger stark.
Helle Moschusnoten verfügen trotz Zartheit oft über erstaunliche Haltbarkeit. Die wird hier dadurch relativiert, dass der Duft nicht allzu hoch konzentriert sein dürfte. Nach etwa zwei Stunden ist nur noch eine vage Cremigkeit auf der Haut, die bei normaler Anwendung von anderen sicher nicht mehr bemerkt wird. So gesehen ist das Hannöversche Leinewasser doch wieder einem Eau de Cologne vergleichbar. Wer mehr will, soll halt zu den Sylt-Parfums greifen.
Ach ja, der Name "Hannöversches Leinewasser" scheint wohl auch für einen Rübenbrand gebräuchlich zu sein; damit hat dieser Duft glücklicherweise nichts zu tun.
Vielen Dank an AnneSuse für die Probe.
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