9
An Prollo Rabane: Bitte einen anderen Flakon hierfür!
Sobald ich in der Parfümerie stehe, die großen goldenen Barren sehe, an anderer Stelle noch die gepimpten XS-Flakons erblicke und über das eher junge, sich gegebenenfalls vulgär und nicht in vollständigen Sätzen ausdrückende Käuferklientel die Nase rümpfe, bin ich in der Klischeespirale schlechthin gefangen. Diese Klischees, die in Teilen zwar zutreffen mögen, aber dennoch nicht repräsentativ sind - auch wenn man sich das gerne einredet - sorgen mitunter dafür, dass ich gewissen Duftecken keinerlei Beachtung schenke, sofern ich mal den Türkisen betrete.
Nun habe ich mich doch mal durchgerungen. Anlass war hier eine kleine Gruppe Jugendlicher, ich schätze sie so auf sechzehn bis siebzehn Jahre, die vor dem Prollo Rabane-Regal standen und sich angeregt über den noch recht frischen, aber irgendwie nie großartig in Erscheinung getretenen Privé unterhielten. Ich wollte schon auf Durchzug schalten, als ich eine von ihnen sagen hörte, dass dieser hier nicht so ekelhaft sei wie der ursprüngliche 1Million. Huch, da wurde auch ich plötzlich neugierig.
Als die Jugendgruppe sich entfernte und man nun endlich Platz vor dem Regal hatte, wurde erst ein bisschen Papier besprüht. Dabei regte ich mich über diesen hässlichen Flakon auf. Ich empfinde da gar nichts wertig oder gar hübsch und aufgrund des Erfolgs und des Bekanntheitsgrades werde ich mich wohl damit abfinden müssen, dass Prollo Rabane, wie kann man es der Marke auf verübeln, weiterhin auf dieses Behältnis setzen wird. Müsste ich mit Düften Geld verdienen, ich würde es ebenso machen.
Aber zurück zum Thema.
Auf dem Papierteststreifen empfing mich eine recht leckere Fruchtigkeit, die weder zu süß oder zu klebrig-synthetisch war. Ich wagte es also, ein Sprühstoß landete auf meinem Handrücken.
Begrüßt wurde meine Nase von der Blutmandarine, die wunderbar fruchtig, aber keinesfalls extrem süß daherkam. Es folgte Zimt und davon ganz viel. Ich mag Zimt, liebe seine aromatische, luftige, trockene Würze und verbinde sie mit meinen Kindheitstagen, in welchen Milchreis mit Zucker und Zimt die Leibspeise schlechthin darstellte.
Aber wir haben es hier mit Prollo Rabane zu tun. Kein Grund also, in Nostalgie zu verfallen. Diese ist anderen Düften vorenthalten.
Weiter ging mit dem Shisha-Tabak, der eine Kirschnote ins Spiel brachte, die vom trocken-würzigen Zimt sofort ummantelt und durch die Blutorange, die immer dezenter in den Hintergrund geriet, ergänzt wurde. Eine schöne Süße machte sich breit, die glücklicherweise nicht an Kaugummi oder überzuckerte Milch Shakes erinnerte, sondern die ausgewogen und mit einer tollen Würze zu bestechen wusste. Die Kombination aus Zimt und einem Aroma, das dem der Kirsche nahekommt, ist eine, mit der man eigentlich auch nicht viel falsch machen kann. Dieser Duftverbund ist also nichts Neues, nichts Bahnbrechendes, aber dafür etwas Bewährtes, etwas Süß-würziges, das nicht in der Nase drückt und jetzt schon, in der Mitte des Duftverlaufs, deutlich erwachsener auftritt als der große, komplett goldfarbene Bruder es jemals tun würde. Abgerundet wurde dieses Erwachsensein am Ende mit der einsetzenden Tonkabohne, die durch ihren vanilligen Auftritt für etwas mehr Tiefgang sorgte und drohender Eindimensionalität vorbeugte. Vom Patchouli nahm ich beim Testen bedauerlicherweise nichts wahr.
Halten wir fest:
Entgegen des Klischees, hervorgerufen durch Verwendung dieses hässlichen Flakons - Verzeihung, meine bescheidene Meinung - ist es diesem Dufthaus, das sich derzeit dem eher jungen Publikum verschrieben hat, gelungen, einen jugendlich-erwachsenen, deutlich reiferen Million zu erschaffen, der es mit der Süße nicht übertreibt, der auch nicht so klebt und auch nicht so brutal ausstrahlt, obwohl ich ja eher der Meinung bin, ähnlich wie bei Joop Homme, dass es keine zu starke Sillage gibt, sondern lediglich eine falsche Dosierung. Zimtliebhaber sollten ihn unbedingt mal probieren, sollten ihm eine Chance geben. Wer Zimt nicht mag, wird mit diesem Duft definitiv nicht warm.
Fazit: Schöner Duft, aber am Ende auch nichts, was ich unbedingt bräuchte. Erzählte ich eigentlich schon, dass das Behältnis hässlich ist?
Nun habe ich mich doch mal durchgerungen. Anlass war hier eine kleine Gruppe Jugendlicher, ich schätze sie so auf sechzehn bis siebzehn Jahre, die vor dem Prollo Rabane-Regal standen und sich angeregt über den noch recht frischen, aber irgendwie nie großartig in Erscheinung getretenen Privé unterhielten. Ich wollte schon auf Durchzug schalten, als ich eine von ihnen sagen hörte, dass dieser hier nicht so ekelhaft sei wie der ursprüngliche 1Million. Huch, da wurde auch ich plötzlich neugierig.
Als die Jugendgruppe sich entfernte und man nun endlich Platz vor dem Regal hatte, wurde erst ein bisschen Papier besprüht. Dabei regte ich mich über diesen hässlichen Flakon auf. Ich empfinde da gar nichts wertig oder gar hübsch und aufgrund des Erfolgs und des Bekanntheitsgrades werde ich mich wohl damit abfinden müssen, dass Prollo Rabane, wie kann man es der Marke auf verübeln, weiterhin auf dieses Behältnis setzen wird. Müsste ich mit Düften Geld verdienen, ich würde es ebenso machen.
Aber zurück zum Thema.
Auf dem Papierteststreifen empfing mich eine recht leckere Fruchtigkeit, die weder zu süß oder zu klebrig-synthetisch war. Ich wagte es also, ein Sprühstoß landete auf meinem Handrücken.
Begrüßt wurde meine Nase von der Blutmandarine, die wunderbar fruchtig, aber keinesfalls extrem süß daherkam. Es folgte Zimt und davon ganz viel. Ich mag Zimt, liebe seine aromatische, luftige, trockene Würze und verbinde sie mit meinen Kindheitstagen, in welchen Milchreis mit Zucker und Zimt die Leibspeise schlechthin darstellte.
Aber wir haben es hier mit Prollo Rabane zu tun. Kein Grund also, in Nostalgie zu verfallen. Diese ist anderen Düften vorenthalten.
Weiter ging mit dem Shisha-Tabak, der eine Kirschnote ins Spiel brachte, die vom trocken-würzigen Zimt sofort ummantelt und durch die Blutorange, die immer dezenter in den Hintergrund geriet, ergänzt wurde. Eine schöne Süße machte sich breit, die glücklicherweise nicht an Kaugummi oder überzuckerte Milch Shakes erinnerte, sondern die ausgewogen und mit einer tollen Würze zu bestechen wusste. Die Kombination aus Zimt und einem Aroma, das dem der Kirsche nahekommt, ist eine, mit der man eigentlich auch nicht viel falsch machen kann. Dieser Duftverbund ist also nichts Neues, nichts Bahnbrechendes, aber dafür etwas Bewährtes, etwas Süß-würziges, das nicht in der Nase drückt und jetzt schon, in der Mitte des Duftverlaufs, deutlich erwachsener auftritt als der große, komplett goldfarbene Bruder es jemals tun würde. Abgerundet wurde dieses Erwachsensein am Ende mit der einsetzenden Tonkabohne, die durch ihren vanilligen Auftritt für etwas mehr Tiefgang sorgte und drohender Eindimensionalität vorbeugte. Vom Patchouli nahm ich beim Testen bedauerlicherweise nichts wahr.
Halten wir fest:
Entgegen des Klischees, hervorgerufen durch Verwendung dieses hässlichen Flakons - Verzeihung, meine bescheidene Meinung - ist es diesem Dufthaus, das sich derzeit dem eher jungen Publikum verschrieben hat, gelungen, einen jugendlich-erwachsenen, deutlich reiferen Million zu erschaffen, der es mit der Süße nicht übertreibt, der auch nicht so klebt und auch nicht so brutal ausstrahlt, obwohl ich ja eher der Meinung bin, ähnlich wie bei Joop Homme, dass es keine zu starke Sillage gibt, sondern lediglich eine falsche Dosierung. Zimtliebhaber sollten ihn unbedingt mal probieren, sollten ihm eine Chance geben. Wer Zimt nicht mag, wird mit diesem Duft definitiv nicht warm.
Fazit: Schöner Duft, aber am Ende auch nichts, was ich unbedingt bräuchte. Erzählte ich eigentlich schon, dass das Behältnis hässlich ist?
2 Antworten
Felini vor 6 Jahren
Du hast natürlich recht, schön ist anders-aber es kommt doch auf die inneren Werte an oder? Für Zimtliebhaber wie mich ein Muss, und unbedingt Unisex. Wenn Dir die Richtung zusagt, probiere doch mal Tag Her Prestige- der ist nämlich auch nicht nur für Frauen gedacht, finde ich jedenfalls. Ach, und einen Milchreis-Pokal natürlich.
FlirtyFlower vor 6 Jahren
Prollo Rabanne gefällt mir =D Pokal für dich

