Pure XS Rabanne 2017

Ich sage es gleich zu Beginn ganz deutlich: Ich bin süßen Düften nicht abgeneigt. Ich trage immerhin Prada L'Homme Intense und mag auch L'Homme Ideal Eau de Parfum von Guerlain. Die Süße bei diesen beiden Düften ist jedoch eine, die angenehm in meine Nase steigt - etwas, was hier bei XS keinesfalls der Fall ist.

Prinzipiell kann man sagen, dass der Duft sehr linear ist und es keine großen Überraschungen bezüglich des Verlaufes gibt. Das Opening ist leicht frisch und alkoholisch, wird jedoch sofort von der Vanille überrannt. Ich mag Vanille in Düften durchaus und ganz besonders, wenn sie durch Würze untermalt wird. Jedoch wird die Vanille hier nicht würzend untermalt, sondern durch noch mehr Süße ergänzt und genau das war der Punkt, an dem ich nur mit dem Kopf geschüttelt habe und mir sagte: "Nein, diese Probe bleibt in der Schublade und wird nie wieder angerührt."
Die Süße ist dermaßen klebrig, synthetisch und penetrant, dass es einfach unangenehm ist. Es ist dieser typische "Hallo-hier-bin-ich-Duft", bei dem man meint, der eigene Blutzuckerspiegel schießt in die Höhe. Sachen, wie Leder, Zimt etc., nehme ich überhaupt nicht wahr, sondern nur ein übersüßtes, synthetisch-klebriges Vanille-Zuckerwasser, das - welch Überraschung - ziemlich lange anhält.

PS: Das neu erschienene XS Night, das hier auch in meiner Schublade lauert, schafft es übrigens, die Penetranz des normalen XS zu übertrumpfen - eine echte Meisterleistung, wenn auch im negativen Sinne.