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Grüne Belanglosigkeit
Apex Eau Intense startet mit einer regelrechten Explosion von Minze, die jedoch bald entweder deutlich an Intensität verliert oder mein Riechorgan derart überwältigt, dass ich sie schlicht nicht mehr in ihrer Gänze wahrnehmen kann.
Ähnlich wie @Montross nehme auch ich parallel dazu eine fruchtige Melone wahr, welche Sehnsucht nach Sommer und Erinnerungen an drückend schwüle Tage im Freibad weckt.
Mit Blick auf die Duftpyramide ist dieses Opening ein wenig verwirrend, da es ein gänzlich anderer Dufteindruck ist, als ich ihn erwartet hätte.
Und während sich das Opening verliert, umweht ein Hauch von "Oceania | Roja Parfums" für den flüchtigsten Moment ein von Beginn an präsentes, pudriges Veilchenblatt, als wolle man uns daran erinnern, dass man sich im Hause Roja nicht gänzlich selbst vergessen mag und den selbstreferenziellen Charme der Marke mit in die neue, vermeintlich moderne Identität integrieren möchte.
Doch bevor man diesen Dufteindruck ganz zu fassen bekommt, ist er bereits verflogen. Statt zum Strand nimmt Apex Eau Intense uns mit auf eine Wiese, zu Tagen am See, dem Gefühl von Gras auf nasser Haut und dem Geruch der Erde. Die Basis wird wärmer, ohne warm zu sein, erdig und grün. Hier im Herzen deckt sich der Dufteindruck wieder mit den Erwartungen, welche die Duftpyramide weckt. Die Fruchtigkeit ist hintergründig noch vorhanden, hat aber einiges an süße verloren und mit etwas Phantasie mag man nun tatsächlich entfernt die aufgeführte Mandarine darin sehen.
Ähnlich wie im bereits erwähnten "Oceania | Roja Parfums" wandeln sich die pudrigen Aspekte des Duftes hier zu einer cremigen Konsistenz. Vielleicht findet sich tatsächlich derselbe Sandelholz-Akkord hinter dem grünen Allerlei.
Das könnte alles ganz schön sein, auch wenn es nicht meine primären Vorlieben abdeckt, würde sich durch den Duft nicht eine synthetische Holznote ziehen, die im Zusammenspiel mit dem Veilchenblatt sicherlich nicht jedem unangenehm auffallen mag, mir diesen Duft aber verleidet.
Wie fällt nun das Fazit aus zum offiziellen Debüt des neuen Parfümeurs der Marke?
Insgesamt muss man wohl sagen, dass Roja sein Vorhaben, der Marke eine moderne Identität zu verpassen, umgesetzt hat. Der Apex Eau Intense hat nur noch wenig gemein mit den Klassikern des Hauses und fügt sich dafür gut in die neueren Releases wie den Isola Sol oder Elysium pour Femme Parfum ein.
Böse Zungen könnten behaupten, Roja hätte einen Touch von Belanglosigkeit bekommen und sich selbst keinen Gefallen damit getan, sich von seinen Vintage-inspirierten Düften hin zum Designer-Flair zu orientieren.
Aber es wäre auch falsch, den Apex Eau Intense objektiv einen schlechten Duft zu nennen. Er wird mit Sicherheit seine Liebhaber finden, aber nicht den Weg in meine Sammlung.
Ähnlich wie @Montross nehme auch ich parallel dazu eine fruchtige Melone wahr, welche Sehnsucht nach Sommer und Erinnerungen an drückend schwüle Tage im Freibad weckt.
Mit Blick auf die Duftpyramide ist dieses Opening ein wenig verwirrend, da es ein gänzlich anderer Dufteindruck ist, als ich ihn erwartet hätte.
Und während sich das Opening verliert, umweht ein Hauch von "Oceania | Roja Parfums" für den flüchtigsten Moment ein von Beginn an präsentes, pudriges Veilchenblatt, als wolle man uns daran erinnern, dass man sich im Hause Roja nicht gänzlich selbst vergessen mag und den selbstreferenziellen Charme der Marke mit in die neue, vermeintlich moderne Identität integrieren möchte.
Doch bevor man diesen Dufteindruck ganz zu fassen bekommt, ist er bereits verflogen. Statt zum Strand nimmt Apex Eau Intense uns mit auf eine Wiese, zu Tagen am See, dem Gefühl von Gras auf nasser Haut und dem Geruch der Erde. Die Basis wird wärmer, ohne warm zu sein, erdig und grün. Hier im Herzen deckt sich der Dufteindruck wieder mit den Erwartungen, welche die Duftpyramide weckt. Die Fruchtigkeit ist hintergründig noch vorhanden, hat aber einiges an süße verloren und mit etwas Phantasie mag man nun tatsächlich entfernt die aufgeführte Mandarine darin sehen.
Ähnlich wie im bereits erwähnten "Oceania | Roja Parfums" wandeln sich die pudrigen Aspekte des Duftes hier zu einer cremigen Konsistenz. Vielleicht findet sich tatsächlich derselbe Sandelholz-Akkord hinter dem grünen Allerlei.
Das könnte alles ganz schön sein, auch wenn es nicht meine primären Vorlieben abdeckt, würde sich durch den Duft nicht eine synthetische Holznote ziehen, die im Zusammenspiel mit dem Veilchenblatt sicherlich nicht jedem unangenehm auffallen mag, mir diesen Duft aber verleidet.
Wie fällt nun das Fazit aus zum offiziellen Debüt des neuen Parfümeurs der Marke?
Insgesamt muss man wohl sagen, dass Roja sein Vorhaben, der Marke eine moderne Identität zu verpassen, umgesetzt hat. Der Apex Eau Intense hat nur noch wenig gemein mit den Klassikern des Hauses und fügt sich dafür gut in die neueren Releases wie den Isola Sol oder Elysium pour Femme Parfum ein.
Böse Zungen könnten behaupten, Roja hätte einen Touch von Belanglosigkeit bekommen und sich selbst keinen Gefallen damit getan, sich von seinen Vintage-inspirierten Düften hin zum Designer-Flair zu orientieren.
Aber es wäre auch falsch, den Apex Eau Intense objektiv einen schlechten Duft zu nennen. Er wird mit Sicherheit seine Liebhaber finden, aber nicht den Weg in meine Sammlung.
6 Antworten

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Danke, für deinen Eindruck. Das war hilfreich.

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„Belanglos“ trifft den Nagel auf den Kopf und damit ist eigentlich schon alles gesagt. Ein Langweiler von einem Duft, der zu alles und Jedem passen will und dadurch perfekt dem Zeitgeist entspricht. Roja putzt sich offensichtlich gerade heraus für eine Übernahme durch LVMH und Konsorten.

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Danke für die umfangreiche Rezension! Den würde ich auch mal testen, schon allein wegen des Vergleichs mit dem EdP.

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Habe ich gerne gelesen. Bin sehr gespannt ihn zu testen.

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Ich habe ihn nun ausgiebig getestet und kann „grüne Belanglosigkeit“ nur unterstreichen. Enttäuschend. Wie so vieles, nicht alles, von Roja in letzter Zeit.

4
Schön beschrieben die Oceania Vibes kann ich bestätigen. Alles in allem sicher die schönste Apex Version!