Skarlett Secrets 1996

Serafina
21.09.2017 - 02:03 Uhr
9
Sehr hilfreiche Rezension
7
Flakon
7.5
Duft

Die blonde Schwester

Dass ich mich gerne „Drogeriedüften“ aus den 80ern und 90ern widme, dürfte mittlerweile bekannt sein. Manche finden vermutlich, dass sie zu recht in Vergessenheit geraten sind, aber ich denke, dass auch sie einen Kommentar verdient haben – zumal sie doch für einige von uns Begleiter unserer jungen Jahre waren.

„Skarlett Secrets“ war für mich die jüngere „blonde“ Schwester der üppigeren, dunkleren und orientalisch anmutenden „Skarlett“, die ein paar Jahre zuvor auf den Markt kam. Einen Bezug zur Fernsehserie „Scarlett“ – eine Fortsetzung des Südstaatendramas „Vom Winde verweht“ - stellte ich damals nicht her, zumal man ja den Namen der Protagonistin mit „c“ schreibt.

Beide Parfums hatte ich bei Drogerieeinkäufen ohne langes Überlegen mitgenommen. Leider habe ich erst viele Jahre später diese Art von eher süßen, semi-orientalischen Parfums zu schätzen gelernt. Damals verwendete ich sie im Herbst, weil sie mir da einfach passender erschienen als die sonst von mir bevorzugten Blumendüfte, aber so richtige Lieblinge waren sie damals nicht. Heute sehe ich das anders und habe mir daher auch ein besser erhaltenes Exemplar nachgekauft.

„Skarlett Secrets“ startet mit einer fruchtigen Note, die an Likör aus Mirabellen oder Reineclauden, evtl. auch aus Pfirsichen erinnert, süß und etwas alkoholisch. Ich vermute auch eine Portion Vanille darin. Daneben ist aber auch eine animalische Note enthalten, Ich tippe auf eine synthetische Moschusverbindung, denn Naturstoffe wurden hier wohl kaum verarbeitet. Blumen? Vielleicht, aber ich kann nicht sagen, welche.
Insgesamt ein warmer, süßer, leicht orientalischer Duft, der gut zu milden, sonnigen Herbsttagen passt. Etwas leichter als „Skarlett“, aber kein Leichtgewicht. Sicher kein Meisterstück der Parfumkunst und auch kein zeitloser Klassiker wie „Nonchalance“ des gleichen Herstellers, aber markanter als viele preisgünstigen Parfums von heute.
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