Intenso
29.09.2024 - 07:18 Uhr
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9Duft 9Haltbarkeit 8Sillage 8Flakon

Die Königin der Gewürze reist auf einer weichen Wolke

Dionisio, eine Variante des Namens Dionysios was so viel bedeutet wie "unter dem Schutz eines Gottes".

Terenzi hat sich hier einen durchaus schönen Namen ausgesucht, um einen durchaus opulenten Duft zu vermarkten.
Die Aufmachung in Form der Umverpackung inklusive Beleuchtung und Vermarktung des Duftes sind durchaus opulent, nicht zuletzt auch der Preis.
Manchen gefallen die Flakons von Terenzi, anderen wieder gar nicht.
Ich gehörte hier zu ersterer Fraktion und muss sagen, die Umverpackung macht schon etwas mehr!

Finden wir aber auch die Opulenz innerhalb des Duftes?
Ich würde sagen, es kommt darauf an...

Mit einem Blick auf die Duftpyramide dürfte bereits klar werden, dass die Bewertung, die Ausstrahlung und Wahrnehmung des Duftes durchaus diffus ausfallen wird.
Pheromone sind zunächst eine nicht griffige Struktur, mit der wir keinen klare Geruchskomponente verbinden können.
Im Übrigen sind die Pheromone von Wirbeltieren und insbesondere die der Menschen noch überhaupt nicht gut untersucht und es ist viel weniger bekannt, als manche vermutlich annehmen.
Einzig die "Insektenpheromone" sind bereits in einigen Bereichen recht gut untersucht.
Klar ist, dass Pheromone grundsätzlich als Botenstoffe dienen.
So nutzen Insekten diese Geruchsmoleküle um Informationsquellen zu Nest- und Nahrungsplätzen bekannt zu machen, aber auch um Partner zu finden, Gefahren zu symbolisieren oder Territorien zu markieren.
Pheromone haben also einen spezifischen Auftrag und sollen einen spezifischen Reiz auslösen.
Ein hochspannendes Thema, aber keine Sorge, ich komme nun zurück zum Duft!

Ich kann es vorwegnehmen, Dionisio verursacht in meinem Umfeld nicht diesen einen, spezifischen Reiz. Ganz im Gegenteil, er wird sehr different wahrgenommen.
Scheinbar funktioniert meine Hautchemie aber sehr gut mit diesem Duft, denn in weiten Teilen ist das Feedback sehr positiv.

Dionisio ist eine potente und weniger potente Vanille zugleich. Klingt komisch, ich weiß, aber ich versuche es einmal zu erklären.
Der eigentlich sehr intensive Duft von Vanille hält sich hier per se in Grenzen, ich würde also nicht davon sprechen, dass es sich hier um eine klassische "Vanille-Bombe" handelt.
Zeitgleich wird diese eher sanfte Vanille aber in einer nicht exakt definierbaren Wolke präsentiert, welche ein Ausweichen unmöglich macht. Der Duft dringt tief in das Riechzentrum ein und macht unmissverständlich klar: "Hier bin ich!".

Die Vanille-Wolke wird geleitet von leicht pudrigen und leicht süßlich-blumigen Noten.
Zweiteres lässt sich ganz sicher auf das Amber zurückführen.
Auch meine ich, ein wenig Oud wahrzunehmen, was dem Duft eine zusätzliche Wärme verleiht, ohne in die animalische Schiene abzurutschen.
Man kann es sich so vorstellen, dass die Königin der Gewürze auf ihrer Wolke befördert wird, hierbei vergisst sie aber ihre Helferlein nicht und schenkt diesen entsprechende Beachtung.

In Summe finde ich hier einen fein abgestimmten, hochgradig interessanten und durchaus willensstarken Duft, welcher in seiner Ausstrahlung meiner Empfindung nach besondere Nuancen mit sich bringt.

Die Haltbarkeit ist recht gut, zu der Projektion habe ich versucht oben zu beschreiben, wie mein Umfeld und ich das empfinden.
Ich bin sehr gespannt, weitere Meinungen in meinem Umfeld hierzu einzufangen.
1 Antwort
FloydFloyd vor 1 Jahr
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Bei Duft und Marke bleibe ich skeptisch, aber wieder sehr lesenswert von Dir.