Salvia Sclarea Tom Daxon 2013

"Salvia Sclarea" duftet wie ein junger Morgen im späten Frühling oder frühen Sommer, nach dem Zeitpunkt, wenn noch alles möglich scheint und nichts getrübt ist, die Luft klar und alles taufrisch und prickelnd ist, nichts vertrocknet oder alt ist, sondern taufrisch und verlockend, die Sonne ihre Schatten über das Gras wirft und noch nichts von den sinnbildlichen Schatten zu erahnen ist, die ein langer Tag in seinem Verlauf unausweichlich irgendwohin werfen wird.

Aromatherapeutisch betrachtet werden dem Muskatellersalbei antidepressive, beruhigende, ebenso wie belebende und euphorisierende Wirkungen zugeschrieben. Der Unterschied zwischen ihm und dem echten Salbei oder Heilsalbei Salvia officinalis ist nicht unbeträchtlich. Beiden zu eigen ist natürlich eine gewisse grüne Krautigkeit, aber während der Heilsalbei eine würzig-klare Frische hat, hat der Muskatellersalbei doch eine dezente warme Süße, die sich auch in "Salvia Sclarea" findet und ihn geeignet macht für Liebhaber grüner Düfte, die es nicht zu krautig-herb mögen. Denn davon ist "Salvia Sclarea" weit entfernt.

Stattdessen findet man hier eine funkelnde grüne Frische, samtig, hell und klar, voll stilvoller Leichtigkeit und weit entfernt von jeglicher krautigen oder medizinischen Assoziation.

Der eigentliche Star von "Salvia Sclarea" ist für meine Wahrnehmung aber nicht der Muskatellersalbei, sondern tatsächlich das Gras, üppiges, saftiges Gras, durchgehend präsent, perfekt ergänzt von den anderen frischen und grünen Noten, abgerundet mit einer völlig unschweren Holzigkeit, wunderschön... Ich würde soweit gehen und ihn gar als den Grasduft bezeichnen, den ich immer gesucht habe!