Noir Extreme 2015 Eau de Parfum

Liebermann
28.10.2018 - 16:56 Uhr
6
Hilfreiche Rezension
6
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
8.5
Duft

Das Feuerwerk in einer tiefschwarzen Nacht

Ich erinnere mich noch genau, als ich Noir Extreme zum ersten Mal in einer Parfümerie aufsprühte. 'So süß und so floral, das kann kein reiner Herrenduft sein!', dachte ich damals beim Beschnuppern meines Handgelenks.
Einige Wochen später - ich hatte Noir Extreme zwischenzeitlich immer wieder mal getestet - stand fest: Dieser Duft lässt mich nicht mehr los. Ein Flakon davon muss her, und zwar schnell!
Zu meiner ursprünglichen Einschätzung sei gesagt: Auch wenn einige der Gewürze den Duft phasenweise in eine eher maskuline Richtung zu stoßen versuchen, stufe ich Noir Extreme als unisextauglich ein. Die Damenvariante scheint mir vor diesem Hintergrund überflüssig zu sein.

Wie kann ich Noir Extreme nun am besten beschreiben?
Sicherlich könnte ich die Noten aus der Duftpyramide durchgehen, und in der Tat: Bei wohl keinem anderen Duft kann ich die einzelnen Bestandteile in Kopf-, Herz- und Basisnote so klar herausriechen wie hier, jede dabei von hoher Qualität und Natürlichkeit.
Am liebsten stelle ich mir Noir Extreme aber als ein opulentes Duftfeuerwerk in einer tiefschwarzen, klaren Nacht vor, hoch hinauf in den Himmel gezeichnet und doch so nah am eigenen Körper schwebend. Eingeleitet durch einen fruchtig-würzigen Auftakt, ist dessen Höhepunkt gekennzeichnet durch eine Melange aus cremiger Süße, erfrischenden Blumen und zahmem Rauch, ehe es gemächlich und unfassbar sanft ausklingt mit einer auf Holz gebetteten Vanille.

Bezüglich der Haltbarkeit gibt es nur Positives zu berichten: Acht Stunden und mehr sind bei mir mühelos an der Tagesordnung, wohlgemerkt bei einer moderaten Dosierung von drei Sprühstößen. Projektion und Sillage sind laut den Reaktionen, die ich bisher von Umstehenden erhalten habe, ebenfalls überdurchschnittlich. Komplimente bleiben bei Noir Extreme naturgemäß nicht aus. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass der Duft mancher Nase gar eine Spur zu gefällig sein könnte.

Kleinere Kritikpunkte gibt es beim Flakon: Optisch geht er in Ordnung, ist aber nichts Besonderes. Der Deckel ist jedoch wie bei den anderen Düften der Noir-Reihe aus leichtgewichtigem, billigem Plastik und sitzt - zumindest bei meinem Exemplar - mehr schlecht als recht. Für einen Duft dieser Preisklasse ebenfalls nicht angemessen sind kleinere Kratzer und Fehler im Glas des Flakons, die leider bei meinem Exemplar vorhanden sind.

Anlässe, Noir Extreme zu tragen, gibt es reichlich; aufgrund der Opulenz natürlich vorzugsweise an kühleren Tagen. Jedoch denke ich, dass man den Duft mit reduzierter Dosierung auch an einem Sommerabend oder gar im Büro tragen kann. Ich aber hebe ihn mir lieber für Anlässe auf, für die er prädestiniert zu sein scheint: um ein Feuerwerk zu erzeugen in einer tiefschwarzen Nacht. Ende.
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