18.02.2021 - 09:57 Uhr
Ponticus
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Ponticus
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Mädelsabend
Gestern große, gleich doppelte Aufregung in unserer wartsab Gruppe „Mädelsabend“. Jackie hatte sich, bei dem Versuch, die schwere Retro-Trockenhaube zu installieren, den Arm verrenkt und Melody verdarb sich beim probieren der neuen Quinoa-Dinkel Maultaschen auf dem Wochenmarkt den Magen. Jackie, bürgerlich Jacques Gelee, ist unser aller Coiffeur, guter Freund und MitGlied (im wahrsten Sinne des Wortes der Einzige) in der Gruppe Mädelsabend, Melody Vögele-Schmitz ihres Zeichens jung gebliebene alt 68erin und selbständige Künstlerin. Beide können wohl trotz ihres Missgeschicks am Treffen teilnehmen.
Ebenfalls mit dabei Apothekerin Frau Dr.Pille, Vorname Susi, Grundschullehrerin Fräulein Elisabeth, Augenoptikerin Klara Sicht, weiterhin die Bärbel, Fleischereifachverkäuferin bei Metzger Axthelm und Ilse, Leiterin des Kiosks mit angeschlossener Poststelle, Näh- und Bügelservice.
Hervorgegangen aus einem Rehaturnen (alle Mädels haben Rücken), traf man sich später weiter und verstand sich untereinander sehr gut. Die derzeitige wartsab Gruppe „Mädelsabend“ trifft sich immer am erstem Montag des Monats zum ratschen, tratschen und lustig sein. Es gibt Schnittchen von Bärbel, Prosecco, Eier- und Kirschlikör, die Themen sind vielfältig, vor allem geht es um Männer, Dessous, Mode, Parfüm oder Tuppersachen.
Dieses mal hatte Bärbel, Fleischereifachverkäuferin und Gspusi vom geschiedenen Metzger Axthelm, eine extra Überraschung vorbereitet. Aus reichlich gezuckerter Kondensmilch, etwas Mandarinenmark, Orangenabrieb, gehackten Pistazien und ein paar Spritzer Rosenwasser hatte sie für jeden ein Schälchen traditionelles indisches Eis, ein gefrorenes Milchdessert, auch Kulfi genannt, hergestellt. Gleichzeitig präsentierte sie einen Parfümflakon Noir Extreme von Tom Ford mit der Bitte um den Rat der Mädels, ob dieser Duft als Geschenk für den Schlachter tauge?
Bärbel, eine robuste, gestandene Endvierzigerin war in ihren jungen Jahren einer üblen Propaganda ihrer damaligen Freundinnen aufgesessen. Sie erzählten ihr, es käme nicht auf Schönheit an und die, die dies verbreiteten, waren am meisten damit gesegnet. So achtete sie wenig auf sich und umso mehr konnten die Andere sich im eigenen Glanze sonnen. Eine frustrierende Zeit voller Misserfolge die auch nicht dadurch besser erscheint, daß sie nun als reife Frau immer hübscher wird, während ihre ehemaligen Freundinnen zusehends vergilben.
Beim geschiedenen Meister Axthelm wollte sie nicht versagen und mehr als ein Fleischerfachgspusi sein. Sie fragte in die Runde, ob es wenigstens nach Feierabend einmal angemessen sei, wie ein Milchdessert oder wie weihnachtlich gewürzte Milchnudeln oder Baklava mit einer Schicht Crème brûlée obenauf zu riechen, wärend man ansonsten beständig den Geruch nach Wurst und Geräuchertem verbreitet?
Der köstliche Duft des ersten Sprühers machte klar, Noir Extreme ist kräftig genug, um den, dem Schlachter Axthelm beständig anhaftenden Metzgergeruch gut zu überdecken. Grundschullehrerin Fräulein Elisabeth übernahm das Wort. Kräftig, köstlich und gut wie das schmackhafte Kulfi sei der Duft. Das Parfüm riecht angenehm, aber um es selbst zu tragen, sei es ihr dann doch zu süß, etwas schwülstig und erinnere sie ständig ans Kalorien zählen. In ihrem Alter, sie war kurz vor der Pensionierung, müsse sie noch mehr auf sich halten, denn sie wolle sich bald ganz der erfolgreichen Partnersuche widmen. Susi (Frau Dr.Pille) warf mit wichtigem Blick ein, daß schon Marco Polo das Kulfirezept vom Kublai Khan mitbrachte, worauf die Italiener flugs das Gelato erfanden.
Jackie war sofort verliebt in diese zart-würzige, milchige Dessertnote, die den Duft über eine lange Strecke begleitet. Er mochte das Süße genau wie sein Kater Mieze mit dem er auf dem Sofa saß, vor allem den kurzen, süß-fruchtigeren Beginn sowie die feine, unaufdringliche Würze zur honigartigen, kräftigen Süße der Mitte und die einsetzende rauchige, dunkelvanillige Wärme bis zum viel zu frühen sinnlich-süßlichen Ende. Diese charmante Duftwandlung von pudrig zu fein-cremig legte sich wie ein seidig-rauchiger Vanilleschal zart um die Körper der Mädels!
Unsere jung gebliebene alt 68erin, Melody Vögele-Schmitz, heutzutage mit dem Elektrofahrrad unterwegs, erinnerte sich mit feuchten Augen bei Noir Extreme noch an den harmonierenden, süß, anschmiegsamen Kuschelduft der vielen Feten im Inneren ihres alten VW Busses on Tour.
Augenoptikerin Klara Sicht hatte wohl den ungetrübtesten Blick auf das Parfüm indem sie, voll des Lobes, dozierte. Die tiefdunkle Orientalik typischer Basargewürze und die blumigen Sprenkel von Frucht und Rose bilden den edlen, verführerischen Rahmen für die kraftvolle, köstliche Süße mit all ihren Facetten aus Trockenobst, kandierter Frucht, morgenländischem Backwerk, Milchcreme oder eben Kulfi. Dezenter Rauch und eindrucksvolle Vanille machen den Duft elegant und begleiten ein harmonisch-weiches und wärmendes Ende, welches leider viel zu schnell an Vitalität verliert. Nach 5-7 Stunden ist Schluss!
Die Empfehlung der Mädelsrunde an Bärbel war eindeutig. Mit Noir Extreme sollte sie dem Süßigkeiten liebenden Schlachter dauerhaft etwas näher rücken. Zwar war „der Bock noch nicht entgültig erlegt“, aber alle drücken fest die Daumen.
Der heutige Mädelsabend bedankt sich bei Euch für’s kiebitzen!
Ebenfalls mit dabei Apothekerin Frau Dr.Pille, Vorname Susi, Grundschullehrerin Fräulein Elisabeth, Augenoptikerin Klara Sicht, weiterhin die Bärbel, Fleischereifachverkäuferin bei Metzger Axthelm und Ilse, Leiterin des Kiosks mit angeschlossener Poststelle, Näh- und Bügelservice.
Hervorgegangen aus einem Rehaturnen (alle Mädels haben Rücken), traf man sich später weiter und verstand sich untereinander sehr gut. Die derzeitige wartsab Gruppe „Mädelsabend“ trifft sich immer am erstem Montag des Monats zum ratschen, tratschen und lustig sein. Es gibt Schnittchen von Bärbel, Prosecco, Eier- und Kirschlikör, die Themen sind vielfältig, vor allem geht es um Männer, Dessous, Mode, Parfüm oder Tuppersachen.
Dieses mal hatte Bärbel, Fleischereifachverkäuferin und Gspusi vom geschiedenen Metzger Axthelm, eine extra Überraschung vorbereitet. Aus reichlich gezuckerter Kondensmilch, etwas Mandarinenmark, Orangenabrieb, gehackten Pistazien und ein paar Spritzer Rosenwasser hatte sie für jeden ein Schälchen traditionelles indisches Eis, ein gefrorenes Milchdessert, auch Kulfi genannt, hergestellt. Gleichzeitig präsentierte sie einen Parfümflakon Noir Extreme von Tom Ford mit der Bitte um den Rat der Mädels, ob dieser Duft als Geschenk für den Schlachter tauge?
Bärbel, eine robuste, gestandene Endvierzigerin war in ihren jungen Jahren einer üblen Propaganda ihrer damaligen Freundinnen aufgesessen. Sie erzählten ihr, es käme nicht auf Schönheit an und die, die dies verbreiteten, waren am meisten damit gesegnet. So achtete sie wenig auf sich und umso mehr konnten die Andere sich im eigenen Glanze sonnen. Eine frustrierende Zeit voller Misserfolge die auch nicht dadurch besser erscheint, daß sie nun als reife Frau immer hübscher wird, während ihre ehemaligen Freundinnen zusehends vergilben.
Beim geschiedenen Meister Axthelm wollte sie nicht versagen und mehr als ein Fleischerfachgspusi sein. Sie fragte in die Runde, ob es wenigstens nach Feierabend einmal angemessen sei, wie ein Milchdessert oder wie weihnachtlich gewürzte Milchnudeln oder Baklava mit einer Schicht Crème brûlée obenauf zu riechen, wärend man ansonsten beständig den Geruch nach Wurst und Geräuchertem verbreitet?
Der köstliche Duft des ersten Sprühers machte klar, Noir Extreme ist kräftig genug, um den, dem Schlachter Axthelm beständig anhaftenden Metzgergeruch gut zu überdecken. Grundschullehrerin Fräulein Elisabeth übernahm das Wort. Kräftig, köstlich und gut wie das schmackhafte Kulfi sei der Duft. Das Parfüm riecht angenehm, aber um es selbst zu tragen, sei es ihr dann doch zu süß, etwas schwülstig und erinnere sie ständig ans Kalorien zählen. In ihrem Alter, sie war kurz vor der Pensionierung, müsse sie noch mehr auf sich halten, denn sie wolle sich bald ganz der erfolgreichen Partnersuche widmen. Susi (Frau Dr.Pille) warf mit wichtigem Blick ein, daß schon Marco Polo das Kulfirezept vom Kublai Khan mitbrachte, worauf die Italiener flugs das Gelato erfanden.
Jackie war sofort verliebt in diese zart-würzige, milchige Dessertnote, die den Duft über eine lange Strecke begleitet. Er mochte das Süße genau wie sein Kater Mieze mit dem er auf dem Sofa saß, vor allem den kurzen, süß-fruchtigeren Beginn sowie die feine, unaufdringliche Würze zur honigartigen, kräftigen Süße der Mitte und die einsetzende rauchige, dunkelvanillige Wärme bis zum viel zu frühen sinnlich-süßlichen Ende. Diese charmante Duftwandlung von pudrig zu fein-cremig legte sich wie ein seidig-rauchiger Vanilleschal zart um die Körper der Mädels!
Unsere jung gebliebene alt 68erin, Melody Vögele-Schmitz, heutzutage mit dem Elektrofahrrad unterwegs, erinnerte sich mit feuchten Augen bei Noir Extreme noch an den harmonierenden, süß, anschmiegsamen Kuschelduft der vielen Feten im Inneren ihres alten VW Busses on Tour.
Augenoptikerin Klara Sicht hatte wohl den ungetrübtesten Blick auf das Parfüm indem sie, voll des Lobes, dozierte. Die tiefdunkle Orientalik typischer Basargewürze und die blumigen Sprenkel von Frucht und Rose bilden den edlen, verführerischen Rahmen für die kraftvolle, köstliche Süße mit all ihren Facetten aus Trockenobst, kandierter Frucht, morgenländischem Backwerk, Milchcreme oder eben Kulfi. Dezenter Rauch und eindrucksvolle Vanille machen den Duft elegant und begleiten ein harmonisch-weiches und wärmendes Ende, welches leider viel zu schnell an Vitalität verliert. Nach 5-7 Stunden ist Schluss!
Die Empfehlung der Mädelsrunde an Bärbel war eindeutig. Mit Noir Extreme sollte sie dem Süßigkeiten liebenden Schlachter dauerhaft etwas näher rücken. Zwar war „der Bock noch nicht entgültig erlegt“, aber alle drücken fest die Daumen.
Der heutige Mädelsabend bedankt sich bei Euch für’s kiebitzen!
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