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Top Rezension
Die Kerze in der Dunkelheit
Auf diesen Duft habe ich mich besonders gefreut und war entsprechend aufgeregt, als ich die Abfüllung mit dem wertvollen Liquid in den Händen hielt. Die Meinungen gehen bei Alexandria 2 ja sehr auseinander, was mich auch sehr neugierig gemacht hat. Wie bei vielen anderen Parfumas/Parfumos auch hat er sich bei mir eine ganz schön lange Zeit in der Merkliste aufgehalten, bis mir eine nette Souk-Bekanntschaft ihren Rest als Present zu meinen angeforderten Abfüllungen dazulegte. Was ich von Alexandria 2 halte erfahrt ihr jetzt und ich wünsche euch viel Freude und Inspiration beim Lesen!
Der erste Schnüffler:
Als auch nur der kleinste Sprühstoß auf meine Haut traf, erfüllte der Duft die ganze Umgebung. Ich stehe inmitten einem Raum, der bis an die Steindecke hoch gefüllt ist mit altem staubtrockenem Holz, das beim kleinsten Funken Gefahr läuft, Feuer zu fangen. Auf mich wirkt der Beginn vor allem rauchig-holzig, wozu Zimt hervorragend passt. Er verleiht Alexandria 2 seine figurative Würze. Dazu tragen aber auch die Früchte bei, die ich hier im Hintergrund wahrnehme. Im Rampenlicht steht aber auf jeden Fall das rauchig-trockene Holzaroma, das fast puderartig daherkommt. Der gelistete Lavendel geht für mich total unter und auch insgesamt hat der Start für mich nicht das geringste von Leichtigkeit oder Licht. Vielmehr ist er dunkel, mysteriös und verboten.
Nach ein paar Minuten erahnt man etwas blumiges, dass sich durch eine stechende Säure in der Nase bemerkbar macht. Das muss die Rose sein, eine tiefschwarze Rose, mit messerscharfen Stacheln. Diese Rose verhilft dem Duft dazu, die holzige Pudrigkeit ein wenig neutralisieren zu können. Das kann er an der Stelle tatsächlich auch ganz gut gebrauchen.
Der Verlauf:
Während sich die recht cremig warme Basis initial zurückhielt, gibt sie sich mit der Duftentwicklung immer mehr zu erkennen. Die Säure von Früchten und Rose wird homogener und sticht zunehmend weniger. Vom Oud, das ja in vielen Düften sehr üppig, geradezu überwältigend daherkommt, merke ich während der gesamten Tragesituation von Alexandria 2 eher wenig. Es hält sich bescheiden und gekonnt zurück, was diesen Xerjoff auch für Oud-Kontrahenten tragbar macht. Nach 10 Minuten erspürt man erstmals eine Tendenz zum Warmen. Ich vermute, dass das auf das Konto der Vanille-Amber Basis geht.
Der Gesamteindruck von Alexandria 2 hat sich damit sehr verändert. Jetzt steht ihr in einem dunklen Raum, in dem zentral eine Kerze steht. Sie ist Licht- und Wärmequelle zugleich und damit unverzichtbar, um sich in diesem beängstigenden Raum zurecht zu finden.
Das Parfum wird ab diesem Moment immer tragbarer, weicher, trotzdem bleibt er mystisch und dunkel. An dieser Stelle muss ich den den Flakon loben, der dem Duft hier fast ganz gerecht wird.... aber eben nur fast.
Der Duft wirkt auf mich in diesem Moment veredelt, ja geradezu vergoldet, was andere an dieser Stelle mit Süße beschreiben würden. Denn das Wort trifft diese Richtung für mich nicht ganz.
Aber nach 4 Stunden ist der Duft dann tatsächlich erfüllt von einer cremigen Süße, womit er sich spitze vom Start weiterentwickelt hat, sehr schön!
Mein Fazit:
Alexandria 2 ist üppig und gefüllt. Der Duft ist mehr als nur ein Lüftchen, das euch entgegen weht. Das Parfum ist teuer, hat eine kolossale Haltbarkeit und Sillage, was definitiv gewürdigt werden muss. Gerade wegen dieser Performance ist dieser Xerjoff nichts für drinnen, er braucht Raum, den er füllen kann, denn Zähmen kannst du hier nichts. Diesen Duft hast du nicht unter Kontrolle - du wirst bemerkt.
Definitiv solltest du den Inhalt des Flakons einmal gerochen haben, auch, wenn ich ihn definitiv nicht jedem empfehlen würde. Alexandria 2 lässt sich sehr viel Zeit mit seiner Entwicklung und damit hat er mich definitiv sehr beeindruckt. Er hat nichts synthetisches, nichts was mich abschreckt und doch bin ich mit meinen 20 Jahren alles andere als bereit dafür, den Duft zu tragen.
Aber wenn du mich frägst, ob das hier ein Meisterwerk der Parfumwelt ist?
Wenn du mich frägst ob das hier Kunst ist?
Naja, da muss ich nicht überlegen - die Antwort ist ja
Der erste Schnüffler:
Als auch nur der kleinste Sprühstoß auf meine Haut traf, erfüllte der Duft die ganze Umgebung. Ich stehe inmitten einem Raum, der bis an die Steindecke hoch gefüllt ist mit altem staubtrockenem Holz, das beim kleinsten Funken Gefahr läuft, Feuer zu fangen. Auf mich wirkt der Beginn vor allem rauchig-holzig, wozu Zimt hervorragend passt. Er verleiht Alexandria 2 seine figurative Würze. Dazu tragen aber auch die Früchte bei, die ich hier im Hintergrund wahrnehme. Im Rampenlicht steht aber auf jeden Fall das rauchig-trockene Holzaroma, das fast puderartig daherkommt. Der gelistete Lavendel geht für mich total unter und auch insgesamt hat der Start für mich nicht das geringste von Leichtigkeit oder Licht. Vielmehr ist er dunkel, mysteriös und verboten.
Nach ein paar Minuten erahnt man etwas blumiges, dass sich durch eine stechende Säure in der Nase bemerkbar macht. Das muss die Rose sein, eine tiefschwarze Rose, mit messerscharfen Stacheln. Diese Rose verhilft dem Duft dazu, die holzige Pudrigkeit ein wenig neutralisieren zu können. Das kann er an der Stelle tatsächlich auch ganz gut gebrauchen.
Der Verlauf:
Während sich die recht cremig warme Basis initial zurückhielt, gibt sie sich mit der Duftentwicklung immer mehr zu erkennen. Die Säure von Früchten und Rose wird homogener und sticht zunehmend weniger. Vom Oud, das ja in vielen Düften sehr üppig, geradezu überwältigend daherkommt, merke ich während der gesamten Tragesituation von Alexandria 2 eher wenig. Es hält sich bescheiden und gekonnt zurück, was diesen Xerjoff auch für Oud-Kontrahenten tragbar macht. Nach 10 Minuten erspürt man erstmals eine Tendenz zum Warmen. Ich vermute, dass das auf das Konto der Vanille-Amber Basis geht.
Der Gesamteindruck von Alexandria 2 hat sich damit sehr verändert. Jetzt steht ihr in einem dunklen Raum, in dem zentral eine Kerze steht. Sie ist Licht- und Wärmequelle zugleich und damit unverzichtbar, um sich in diesem beängstigenden Raum zurecht zu finden.
Das Parfum wird ab diesem Moment immer tragbarer, weicher, trotzdem bleibt er mystisch und dunkel. An dieser Stelle muss ich den den Flakon loben, der dem Duft hier fast ganz gerecht wird.... aber eben nur fast.
Der Duft wirkt auf mich in diesem Moment veredelt, ja geradezu vergoldet, was andere an dieser Stelle mit Süße beschreiben würden. Denn das Wort trifft diese Richtung für mich nicht ganz.
Aber nach 4 Stunden ist der Duft dann tatsächlich erfüllt von einer cremigen Süße, womit er sich spitze vom Start weiterentwickelt hat, sehr schön!
Mein Fazit:
Alexandria 2 ist üppig und gefüllt. Der Duft ist mehr als nur ein Lüftchen, das euch entgegen weht. Das Parfum ist teuer, hat eine kolossale Haltbarkeit und Sillage, was definitiv gewürdigt werden muss. Gerade wegen dieser Performance ist dieser Xerjoff nichts für drinnen, er braucht Raum, den er füllen kann, denn Zähmen kannst du hier nichts. Diesen Duft hast du nicht unter Kontrolle - du wirst bemerkt.
Definitiv solltest du den Inhalt des Flakons einmal gerochen haben, auch, wenn ich ihn definitiv nicht jedem empfehlen würde. Alexandria 2 lässt sich sehr viel Zeit mit seiner Entwicklung und damit hat er mich definitiv sehr beeindruckt. Er hat nichts synthetisches, nichts was mich abschreckt und doch bin ich mit meinen 20 Jahren alles andere als bereit dafür, den Duft zu tragen.
Aber wenn du mich frägst, ob das hier ein Meisterwerk der Parfumwelt ist?
Wenn du mich frägst ob das hier Kunst ist?
Naja, da muss ich nicht überlegen - die Antwort ist ja
6 Antworten


Steht weit oben bei meiner WL!