Oud Stars

Alexandria III 2019

Pauloud
09.05.2021 - 15:19 Uhr
18
Top Rezension
8
Preis
10
Flakon
8
Sillage
9
Haltbarkeit
10
Duft

Wie Xerjoff polarisiert

Das Parfumhaus Xerjoff begleitet mich seit einem guten Jahr. Viele Düfte habe ich getestet und ein paar zogen auch bei mir ein.
Alles Begann mit Alexandria II und einen neugierigen Test in der Parfumabteilung eines Breuningers. Da ich schon vorher an Orientalen sehr interessiert war, stand dieser Duft weit oben auf der Probierliste.
Also großzügig auf den Arm gesprüht und los geht’s.
Um die Geschichte abzukürzen, wie gut mir der Duft gefallen hat, sage ich euch, dass er zwei Wochen später einzog und die Xerjoff-Reise startete.

Natürlich hatte es nicht lange gedauert, dass die „Reformulierung“ mit Alexandria III schnell ins Blickfeld geriet.
Als klassischer Parfumo habe ich natürlich alle Kommentare studiert, um mir ein Bild von dem Duft zu machen, weil oftmals Reformulierungen eher Verschlechterungen nach sich ziehen. In dem besagten Breuninger gab es diese Version leider nicht als Tester, also blieb auch zunächst nur diese Vorgehensweise.
Doch zu der Zeit waren die Statements zu diesem Duft sehr durchwachsen, eben polarisierend.
Entweder in den Himmel gelobt oder teilweise verrissen. Es war ein Abziehbild der Kommentare und Statements zu Alexandria II bevor der Hype begann. Ich fand es sehr erstaunlich, wie so ein Gefälle in den Bewertungen vorkommen kann, von majestätischer Duft bis zu „kratzig“ oder „Synthetik“.
Ein Bilderbuchbeispiel für die Wahrnehmung von Düften.

Doch kommen wir zum Duft selber:

Die Duft-DNA hat mein Vor-Vorredner HIRH perfekt beschrieben, weshalb ich die Duftpyramide nicht im Detail wiederholen möchte, sondern das Gefühl, welches Alex III gibt, wiedergeben möchte.
Man erkennt sofort, dass beide Düfte Verwandt sind. Wir haben hier keine klassische Reformulierung, wie man es bei Designer-Düften kennt. Es ist vielmehr eine andere Interpretation. In dem Sinne, dass die Dritte Version „deutlich“ floraler, etwas weniger Süß und „oudiger“ ist. Kurz um – mehr orientale.
Ob er besser oder schlechter als sein Vorgänger ist, möchte ich gar nicht bewerten, da Sie für mich nicht in einer Konkurrenz stehen, sondern sich ergänzen.
Sicherlich kann ich allen interessierten Lesern mitgeben, dass die zweite Generation gefälliger und ein größerer Crowd-Pleaser ist, wie man so schön heute sagt.
Aber wer an Orientalen interessiert ist, die nicht zu sehr für westlichen Nasen eingedampft wurden sind, können hier den nächsten Schritt gehen. Denn man bekommt für mein Empfinden das beste aus zwei Welten – sehr hochwertige, authentische Inhaltsstoffe und einen Duft den man in unsere Breiten hervorragend tragen kann. (Ich hab’s ein Jahr lang getestet ?)
Für diejenigen wird das „teure Geld“ für eine Abfüllung auch nicht verschwendet sein, denn die Erfahrung ist es wert.

Abschließend ein paar Worte zur Perfomance und Flakon.

Wie es sich für einen orientalischen Duft gehört, kommt man hier auf seine Kosten. Er macht das was er soll – Halten und Strahlen. Am Ende entscheidet natürlich die Dosierung.
Flakon und Verpackung sind Spitzenliga. Man erkennt immer wieder, dass Sergio Momo in seinen vorherigen Leben Glaser war.

In diesem Sinne – bleibt neugierig!
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