La Nuit de L'Homme 2009 Eau de Toilette

Tosba
28.11.2022 - 12:04 Uhr
2
Hilfreiche Rezension
8
Preis
7
Flakon
9
Sillage
6
Haltbarkeit
8
Duft

Signaturduft aus Unizeiten

Der Duft war in den Jahren nach dem Erscheinen mein Signaturduft. Ich hab ihn immer getragen und nur die Menge je nach Anlass angepasst. Morgens nur zwei, abends auch gerne mal vier oder fünf Spritzer. Inzwischen bin ich gefühlt rausgewachsen, nutze ihn aber gerne noch ab und zu, wenn ich mal wieder mit meinen Leuten aus der Uni unterwegs bin. Auch für die ist er untrennbar mit mir und meiner Person verbunden, so dass es jedes Mal Kommentare gibt, dass man mich riecht, bevor man mich sieht. Was sich jetzt natürlich nicht so positiv anhört, wie es denke ich gemeint ist... :)

Der Duft startet mit zitrischer Würze. Ich kann nicht behaupten, dass ich vor meiner Mitgliedschaft bei Parfumo gewusst hätte, dass das Bergamotte und Kardamom sind, aber die Kombination klingt zumindest sehr plausibel. Schon dafür hat es sich gelohnt, hier Mitglied zu werden: Kardamom ist eine der schönsten Duftnoten, die ich bisher identifiziert habe.

Das zitrische verschwindet relativ schnell, das Würzige bleibt. Generell wird der Duft sehr schnell sehr -aus Mangel an einem besseren Wort- schärfer. Gleichzeitig entwickelt sich aber auch eine angenehme Cremigkeit, die den Duft sehr angenehm werden lässt. Männlich, aber auf eine weiche Art. Selbstbewusst, aber mit einem Lächeln.

Holzige Noten nehme ich so richtig erst im Drydown wahr, aber dann sind sie gekommen, um zu bleiben. Ich erinnere mich noch gut, dass ich mich früher immer schon drauf gefreut habe, den Pullover vom Vortrag wieder anzuziehen, weil er immer noch gut nach La Nuit de L'Homme Eau de Toilette roch. Für meine damalige Wahrnehmung wunderbar süßlich nach nassem Holz.

Wie gesagt, heute bin ich rausgewachsen und könnte ihn nicht mehr täglich tragen. Aber wenn einen ein Duft so lange durch eine erlebnisreiche Zeit wie das Studium begleitet hat, wird man nie ganz von ihm lassen können. Und wenn es nur dazu ist, die alten Zeiten auferstehen zu lassen.

Heute in einem konservativen und seriösen Bürojob riecht er mir zu jugendlich und zu wenig erwachsen. Aber für Männer bis Mitte/Ende 20 sicher einer der schönsten Düfte da draußen.
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