
Floyd
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Floyd
Top Rezension
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Schleier eines vergangenen Sommers
Du mäanderst durch antiquierte Zugwagons auf dem Weg in die Zuckerplantagen Kubas. Etwas Rum dunstet aus einer halben Kokosnuss, kremt verschwommen die Scheiben aus versengtem Milchglas. Schleierbananen blühen weiße Longdrinks. An einem Strohhalm aus Heu verrinnt ein Rest Ananas. Zimtfarben fällt Licht auf weiches Harz an den alten Abteilwänden aus morschem Holz. Weht der Fahrtwind die dunstige Vanille des Sommers auf die ledrige Haut des Nutzviehs hinaus. Auf die versengten Zuckerrohrfelder des Tals. Valle de los Ingenios.
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Das 2022 von Jono Bornstein gegründete Label Folkwinds verwendet hauptsächlich natürliche Rohstoffe aus Amerika um die Duftlandschaften Nordamerikas einzufangen.
"By-and-By" versetzt mich aber wegen seiner dominanten Kopfnote aus gerösteter Kokosnuss, einem Hauch Rum sowie einer dezenten fruchtigen Ananasnote eher in das Szenario eines alten Holzzugabteils, wie man es auf Kuba, auf der Fahrt von Trinidad ins Valle de los Ingenios, das Tal der Zuckerrohrplantagen, erleben kann, wo den Charter-Touristen fruchtige Rumcocktails in halbierten Kokosnüssen serviert werden. Frangipani unterstreicht dabei die fruchtigen Noten der Ananas, entwickelt eine leicht milchig-bananige Kokosnote, welche durch die zimtharzigen, ebenfalls leicht kokoskristallinen Aromen des Ambruana-Holzes warm gewürzt wird. Auch die Röstaromen der Kokosnuss sind für mich gut wahrnehmbar. Weiße Ambra und Vanille sorgen für einen sehr angenehm kremigen Gesamteindruck, der durch die leicht mulchigen Ouds, Castoreum sowie warmen Hirschmoschus in der Basis subtil animalisch-ledrige sowie süßere Nuancen erfährt. Eine einerseits recht dichte, andererseits aber auch sehr tiefe und vielschichtige, runde Komposition, welche diese lange sommerliche Fahrt deutlich bis moderat abbildet.
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Das 2022 von Jono Bornstein gegründete Label Folkwinds verwendet hauptsächlich natürliche Rohstoffe aus Amerika um die Duftlandschaften Nordamerikas einzufangen.
"By-and-By" versetzt mich aber wegen seiner dominanten Kopfnote aus gerösteter Kokosnuss, einem Hauch Rum sowie einer dezenten fruchtigen Ananasnote eher in das Szenario eines alten Holzzugabteils, wie man es auf Kuba, auf der Fahrt von Trinidad ins Valle de los Ingenios, das Tal der Zuckerrohrplantagen, erleben kann, wo den Charter-Touristen fruchtige Rumcocktails in halbierten Kokosnüssen serviert werden. Frangipani unterstreicht dabei die fruchtigen Noten der Ananas, entwickelt eine leicht milchig-bananige Kokosnote, welche durch die zimtharzigen, ebenfalls leicht kokoskristallinen Aromen des Ambruana-Holzes warm gewürzt wird. Auch die Röstaromen der Kokosnuss sind für mich gut wahrnehmbar. Weiße Ambra und Vanille sorgen für einen sehr angenehm kremigen Gesamteindruck, der durch die leicht mulchigen Ouds, Castoreum sowie warmen Hirschmoschus in der Basis subtil animalisch-ledrige sowie süßere Nuancen erfährt. Eine einerseits recht dichte, andererseits aber auch sehr tiefe und vielschichtige, runde Komposition, welche diese lange sommerliche Fahrt deutlich bis moderat abbildet.
35 Antworten



Kopfnote
geröstete Kokosnuss
Rum
Ananas
Herznote
Vanille
Amburana cearensis
chinesisches Oud
Frangipani
weiße Ambra
Basisnote
Bibergeil
sibirischer Hirschmoschus
Smellperfect
TheBasti


































