
Floyd
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Floyd
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Im Rausch der Prairie
Das Leben ist manchmal einsam hier draußen. Rot rinnt die Sonne wie tote Kirschen vor dem Eingang zum Zelt in die Nacht hinein, wankt tagtrunken wie Portwein über den Steppen, fließt herab von den Felsen wie von Pyramiden, flirrt wie Geister im Rauch über fernen Feuern, die kühl wie Rosen am Horizont welken. Sie flüstern bald süß animalische Fährten, die warm noch über die Böden kriechen über dünne Kakaostaubige Schichten. Da sind Salzränder längst vertrockneter Seen, endlose Weben aus Zedernfasern, die sanft wie Torf in die Weite schwelen, wo Virginiatabakblätter verdorren, die würzig-archaischen, rohen, morschen, von vergorenen Früchten noch vollgesogen, berauscht vom Geruch der Prairie.
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Das 2022 von Jono Bornstein gegründete Label Folkwinds verwendet hauptsächlich natürliche Rohstoffe aus Amerika um die Duftlandschaften Nordamerikas einzufangen. Dies scheint ihm immer besser zu gelingen. Während die erste Version des "American Pharao" trotz hochwertiger Materialien noch weniger ausgereift und unrund wirkte, so nehme ich die zweite Fassung weitaus filigraner und ausgewogener wahr.
Wie ein roter Faden zieht sich dabei der Kirschwein von Anfang bis Ende durch den Duft, dezent lieblich und boozy wie ein etwas weniger süßlicher Portwein, leicht rauchig mit würzigem Virginiatabakblatt im Hintergrund zu Beginn. Die Damaszener-Rose unterstreicht dabei zunächst etwas die Säure des Weines, bevor sich darunter süßlich animalisch, warm und herb die verschiedenen Moschusarten (Abelmoschus, Hirschmoschus, Bisam) bemerkbar machen, Tiefe geben. Die Süße der Moschusnoten wird dabei von einem Hauch Schokolade sowie Vanille betont. Mit zunehmender Dauer wird der Virginiatabak deutlicher, roh, würzig und heuartig trocken ist er zunächst noch mit der leicht salzigen aber eindeutig tabakartigen Ambra verbunden, bevor diese von den holzig-warmen Virginiazedernnoten abgelöst wird, mit den übrigen Noten einen leicht torfig-rauchigen Eindruck erzeugt. Allmählich wird darin die Kirschweinnote wieder präsenter, als gäbe sie das Tabakblatt zum Schluss wieder frei. Der Rausch der Prairie ist eher moderater aber anhaltender Natur.
(Mit Dank an Schoebksr)
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Das 2022 von Jono Bornstein gegründete Label Folkwinds verwendet hauptsächlich natürliche Rohstoffe aus Amerika um die Duftlandschaften Nordamerikas einzufangen. Dies scheint ihm immer besser zu gelingen. Während die erste Version des "American Pharao" trotz hochwertiger Materialien noch weniger ausgereift und unrund wirkte, so nehme ich die zweite Fassung weitaus filigraner und ausgewogener wahr.
Wie ein roter Faden zieht sich dabei der Kirschwein von Anfang bis Ende durch den Duft, dezent lieblich und boozy wie ein etwas weniger süßlicher Portwein, leicht rauchig mit würzigem Virginiatabakblatt im Hintergrund zu Beginn. Die Damaszener-Rose unterstreicht dabei zunächst etwas die Säure des Weines, bevor sich darunter süßlich animalisch, warm und herb die verschiedenen Moschusarten (Abelmoschus, Hirschmoschus, Bisam) bemerkbar machen, Tiefe geben. Die Süße der Moschusnoten wird dabei von einem Hauch Schokolade sowie Vanille betont. Mit zunehmender Dauer wird der Virginiatabak deutlicher, roh, würzig und heuartig trocken ist er zunächst noch mit der leicht salzigen aber eindeutig tabakartigen Ambra verbunden, bevor diese von den holzig-warmen Virginiazedernnoten abgelöst wird, mit den übrigen Noten einen leicht torfig-rauchigen Eindruck erzeugt. Allmählich wird darin die Kirschweinnote wieder präsenter, als gäbe sie das Tabakblatt zum Schluss wieder frei. Der Rausch der Prairie ist eher moderater aber anhaltender Natur.
(Mit Dank an Schoebksr)
44 Antworten



Kirschwein Absolue
Virginia-Tabak Absolue
Abelmoschus
Bisam
Damaszener-Rose Absolue
mongolischer Hirschmoschus
schwarze Ambra Absolue
Chili
mexikanische Vanille
Sandelholz Absolue
Schokolade
Virginiazeder Absolue
Mrtangiers


































