Karleidoscope Karl Lagerfeld 2011

Coco würde wahrscheinlich nein sagen. Aber ich bin nunmal nicht Coco und vor Allem bin ich wesentlich weniger elegant, vielleicht bin ich deshalb auch nicht 100 %ig von "Karleidoscope" überzeugt?

"Bemerkenswert zurückhaltend für einen Lagerfeld", dachte ich mir beim ersten Testen. Die Sillage ist für mich nicht schwach, aber sehr körpernah, was ja nicht per se als Fehler zu werten ist. Außerdem ist der Duft unaufdringlich, aber durchaus nicht nur für's Büro zu gebrauchen, sondern auch für festlichere Gelegenheiten geeignet.

In meinen Augen ist "Karleidoscope" eine herb-süße, kühl-würzige, sehr klassische Duftkomposition mit einem deutlichen Augenmerk auf Veilchen, Fresie und Heliotrop. Benzoe und Patchouli geben dem Duft etwas Erdiges, ohne ihm das Weibliche zu nehmen.

Für mehr als eine 70%-Bewertung reicht es bei mir allerdings nicht, weil die Haltbarkeit nicht so besonders ist und weil "Karleidoscope" meines Erachtens das gewisse Etwas fehlt, der besondere Twist, den man sonst in Lagerfeld-Düften findet. Beliebig ist der Duft allerdings auch wieder nicht, aber wohl eher für Frauen geeignet, die es etwas zurückhaltender mögen und gleichzeitig nicht wie alle Anderen duften wollen.

Was mir persönlich sofort beim Testen durch den Kopf schoss war: Ich auf einer Lagerfeld-Afertshow-Party, wie ich dem großen Meister beiläufig auf die Schulter klopfe und sage: "Ach, übrigens Karl, großes Lob für dein 'Karleidoscope' - wenn du ihn demnächst fertig gepimpt hast, lass mir doch ein Fläschchen zukommen, gell?"

Den Laserblick, den er mir daraufhin über seine Sonnebrille zugeworfen hat, hättet ihr sehen sollen...