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Das Ende

Das Ende vor 2 Jahren 1

Wird es immer neue Düfte geben, die entdeckt werden wollen? Gibt es unzählige DNA, die hersgestellt werden können, oder sind irgendwann einmal alle Formeln, Mixturen und Kompositionen komplett? Sind sie es vielleicht sogar schon und es kommt nur noch darauf an, wer die qualitativ besten und seltensten Rohstoffe verwendet? Was, wenn uns diese ausgehen? Hat es sich irgendwann einmal zu Ende kreiert?

vor 2 Jahren 4

Das kann man gut mit der Musikindustrie vergleichen. Wirklich viel innovatives kommt da auch schon lange nicht mehr (und wenn, dann eher in ganz kleinen Nischenbereichen). Meistens kommen einen jetzt komponierte Melodien sehr bekannt vor (bester Vergleich dazu war letztes Jahr der Fall von Justin Bieber mit seinem Lied Anyone, dass eindeutig die Melodie von Toto's "Going Home" kopiert hatte). Natürlich gibt es auch schier unendliche Kombinationsmöglichkeiten im Parfümbereich. Man hat über die Jahre bzw. Jahrzehnte aber auch verstanden, was sich gut verkauft. Und das hat den größten Einfluss auf die "Kreativität". Zumindest wenn wir über den typischen Mainstream Bereich sprechen.

vor 2 Jahren 1

Für mich ist es wie mit dem Kochen. Die einzelnen Zutaten sind ja ebenfalls limitiert und wiederholen sich eigentlich ständig. Dennoch trifft man immer wieder auf neue Rezepte und Kombinationen, die irgendwie anders und toll sind. Bis man sich dann irgendwann auch daran wieder satt gegessen hat ... 😉

Aber: Je mehr Parfüms ich getestet und gerochen habe, desto mehr fällt mir auf, dass gewisse Akkorde Assoziationen zu anderen Düften wecken, auch ohne dass der Duft unbedingt ähnlich oder gar ein Dupe ist. Das kann manchmal ernüchternd sein.

Ich glaube, gerade bei den Parfumos spielt jedoch ohnehin nicht nur der Duft selber eine elementare Rolle... Es ist das Gesamtpaket aus Duft, Aufmachung und Vermarktung, zum Teil vielleicht auch  Extravaganz und Sammelwut. Nicht zuletzt daher kann es kein Ende geben 😀

vor 2 Jahren

Das ist eine interessante Frage 😀

Düfte sind ja auch immer vom Zeitgeist geprägt, wie viele andere Dinge auch (Mode, Musik, Essen etc.) und oftmals habe ich den Eindruck dass eben dieser "Zeitgeist" teilweise immer oberflächlicher wird und das trifft leider auch auf viele, viele neu erscheinende Düfte zu.

Man hat schon so vieles probiert und manches war durchaus interessant, meist ist es für mich aber dieser Tage so dass ich mich mehr und mehr auf meine Klassiker besinne, zeitlose Düfte die das Rad nicht mehr neu erfinden mussten und die schon immer modern oder auch unmodern waren und irgendwie den Zeiten getrotzt haben.

Auch diese ganze Duftsparte die man heute "Nische" nennt ist ja etwas was erst in den letzten Jahren richtig aufkam und dort ist schon bei manchen Kreationen eine gewisse künstlerische Kreativität zu spüren - aber ob das reicht dass man sich auch noch in 30-40 Jahren an den Duft erinnert .... ich bezweifele es oft.

vor 2 Jahren 1

Es wird immer mal wieder etwas komplett neues geben. Das ist wie bei der Musik... das meiste klingt so ähnlich wie irgend etwas was es schon mal gab aber ab und zu kommt was komplett neues gutes.

vor 2 Jahren 1

Herbert Stricker antwortete mal auf diese Frage damit, dass halt immer wieder neue "Duftaromen" entwickelt werden bzw. zusammengerührt werden  die dann wieder für Duftkompositionen genutzt werden können.

vor 2 Jahren 1

Wahrscheinlich ist es wie bei der Musik: sperrige Sachen, die man früher als „zeitgenössische Musik“ bezeichnet hat, sind im Mainstream angekommen, was ich für eine gute Entwicklung halte, immer mehr Menschen nehmen teil an nicht ganz so windschnittigen Düften, aber für andere sind sie zu ungewöhnlich. Ich finde Christine Nagels „Citron Noir“ da ein Beispiel. Eigentlich kein Duft für Zivilisten, aber für Abenteurer in der Menge. Gewohnte Nasen unter uns finden ihn vermutlich direkt windschnittig. Nagel ist mutig und ich mag das. Sie muss den Massenmarkt bedienen, ist aber dabei noch speziell. Etwas zum Hassen oder Lieben, wie in den besten Bereichen der Kunst. 
Vuittons „sur la route“ wäre vor wenigen Jahrzehnten noch nicht so ein Erfolg geworden. Wie bei Fotos durch Instagram mit dem Auge für Fotos wird auch die Nase geschulter. Noch nie konnten so viele Menschen daran teilhaben. Konnten sich frühere Generationen fast ausschließlich  4711 oder Nonchalance leisten, auch weil die Kosten in der Aufbauzeit nach dem Krieg für notwendige Sachen aufgebraucht wurde und anderer Duft dekadent wahrgenommen wurde, nehmen wir heute alle Teil an der Entdeckungsreise, weil wir uns das einerseits leisten können und auch, weil wir viel Dufterfahrung haben. 
Jedes Mal, wenn eine Richtung zu speziell wird, gibt es eine Gegenbewegung „back to the roots“. 

Ich bemerke auch, dass mir immer mehr Düfte bekannt vorkommen und versuche, dieser groben Mustererkennung zu entkommen. 

Ich denke aber, unser Leben wird nicht ausreichen, alles kennenzulernen und vermutlich werden in Zukunft auch die finanziellen Mittel wieder limitierter, wir alle können nur nach unseren Möglichkeiten. Gemäß des Sprichwortes könnte man auch von London gelangweilt sein, ist es in Wahrheit aber eher vom Leben. 😉 Ich denke, das Überdruss ein größeres Problem sein könnte. Jeder Sinn kann abstumpfen, wenn er zu stark stimuliert wird. Dann ist es vielleicht gut, zwischendurch mal den Sinn zu erholen. Einen alten Duft wieder neu zu entdecken kann auch eine Möglichkeit sein, etwas wieder neu zu empfinden oder der Wechsel der Duftrichtungen. Ich glaube, wir selbst sind begrenzter als die Duftmöglichkeiten an sich. 

vor 2 Jahren 1

Also ich sehe es auch so ein Ende wird es niemals geben, dafür ist der Markt viel zu groß und es sind zu viele Leute da die Gewinn machen wollen. Was mich schon lange stört ist, dass es immer und immer wieder Düfte gibt die sehr sehr ählich riechen wie andere Düfte. Und damit meine ich keine DUPES sondern Designer und Nischendüfte.

LG Marcel

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