Subatomica:@ProfumoWürdest du jetzt sagen, das Eau Sauvage das du aktuell hast, ist eher leichter, oder eher intensiver ?
Du hast ja geschrieben die Version aus den 80ern war kräftig mit viel Körper.
Verstehe ich es richtig, das die älteren ursprünglichen Versionen eher leichter und frischer waren und die neueren von Heute es auch wieder sind, leichter und frischer ?
Wie ist denn der Vergleich zum neuen Extreme intense und dem alten Extreme Concentree ?
Habe leider noch kein intense zum vergleichen, sondern nur das Concentree als Mini.
Kann man, wenn man sagt einem ist die 80er Version lieb, wegen Kraft und Körper, diese Version überhaupt äußerlich unterscheiden ?
Flakon, Etikett, Verpackung ?
Falls man mal danach suchen möchte ...
Hier einige alte Flakons:
Ja, du hast mich richtig verstanden: Das Eau Sauvage der 60er Jahre war ziemlich sicher ein Eau de Cologne (Dior nannte es damals ein Eau Fraïche). Später, in den 80er Jahren, mutierte es zum EdT, wie eben auch die anderen von mir genannten Düfte. Mein Flakon war damals, wenn ich mich recht erinnere, auch nicht eher flach bzw. oval, mit tiefen, schräg verlaufenden Rillen wie wir ihn heute kennen, sondern quadratisch und schlank, mit vertikalen Rillen.
Sollte ich heute einmal die Gelegenheit haben einen solchen Flakon erneut zu erwerben, würde ich vermutlich davon absehen, denn - wie gesagt - Eau Sauvage altert nicht besonders gut und ich würde davon ausgehen, dass zumindest die Kopfnoten schon ziemlich oxidiert wären.
Was den heutigen Zustand von Eau Sauvage angeht: ich empfinde ihn als akzeptabel. Es ist zwar kein klassisches Eichenmoos mehr drin, aber ganz sicher ein ein nicht deklarierungspflichtiges Substitut, von denen es mittlerweile ja eine ganze Reihe gibt.
Die Haltbarkeit hat - im Vergleich zur letzten Fassung - erneut etwas nachgelassen und bewegt sich jetzt tatsächlich nur noch im Eau de Cologne - Bereich, aber das stört mich nicht weiter. Eau Sauvage war ja nie ein Duft mit dem man einen ganzen Tag bestritt. Morgens aufgetragen hielt es maximal bis in die Mittagszeit um sich anschließend als Hautduft zu verabschieden. Als Hautduft aber war er lange erkenn- und erlebbar.
Das 80er Jahre EdT sowie das Concentrée haben dieses vermeintliche Manko versucht wettzumachen, allerdings mit mäßigem Erfolg, denn der Duft funktioniert meines Erachtens nur als frisches, zitrisch-mineralisches Chypre, dessen feine Jasmin/Hedion-Akzente ihn so wunderbar charakteristisch machen. Alle Versuche ihn mit zusätzlichen Hölzern oder gar Vanille-Noten aufzupumpen, sind nach meinem Eindruck gescheitert.
Einzige Ausnahme: das Parfum bzw. EdP. Hier geht F. Demachy einen anderen Weg und versucht erst gar nicht den Duft an sich zu intensivieren. Vielmehr nähert er sich quasi von hinten, oder meinetwegen von unten und vereinnahmt mit einer völlig neuen Basis und gänzlich anderen Herznoten die typischen Eau Sauvage-Kopfnoten.
Ähnlich ist er auch mit seiner Intense-Variante vorgegangen, allerdings hat er hier die Original-Rezeptur fast völlig außer Acht gelassen. Das neue Intense ist im Grunde eine moderne Interpretation der alten Roudnitska'schen Idee - nichts weiter.
Man suche bloß nicht das Original darin!