Agent Provocateur 2000

Tamagucci
15.04.2012 - 12:07 Uhr
14
Top Rezension
10
Sillage
10
Haltbarkeit
9
Duft

Hassliebe oder Grenouilles Menschen-Parfum......

Nachdem ich die ganzen Kommentare hier gelesen habe, zerbreche ich mir den Kopf – wie fange ich da nur an? Hm..... Heikles Thema. Also nicht, daß ich besonders viele Vergleichsmöglichkeiten hätte.... Ähäm.... Also ich meine ........ Also meine ****** riecht nicht so. Und ich will auch nicht, daß sie so riecht. Eigentlich will ich überhaupt nicht, daß sie nach irgendwas riecht. Ich würde mir einen Hauch von Joghurt-Duft gefallen lassen. Mit etwas Zitrone vielleicht. Aber nicht das! Und wenn sie doch so riechen würde, würde ich mal zum Gyn gehen und um ein Antibiotikum bitten;-) *Räusper*..... Okay, das hätten wir jetzt geklärt. Jetzt wo Ihr mich alle in- und auswendig kennt, ist doch alles schon viel entspannter. Findet Ihr nicht? :-D

Nun zu Agent Provocateur:

Ich lasse die Pyramide mal außer acht. Ich kann alles mögliche aus Parfums herausriechen – aber nicht die Inhaltsstoffe.

Die Kopfnote lässt mich erst mal die Luft anhalten. Sie erinnert mich an eine schöne, nasse ............ Pipiwindel. Auweia. Man hatte mich schon vorgewarnt: „Da musst Du durch – aber es lohnt sich“. Aber da ist noch was. Etwas wunderbar süsses. Ein Geruch nach Leben. Ein wenig erdig, ein wenig schweissig. Aber nicht wirklich so richtig unangenehm. Oder eigentlich doch. Aber warum muss ich dann dauernd schnuppern? Meine Nase klebt an meinem Handgelenk. Ich will nicht. Aber ich kann nicht anders.

Langsam wird es etwas wärmer. Heimeliger. Wir kommen zur Herznote. Die Pipiwindel verpieselt sich. Oder besser gesagt – sie trocknet ein wenig ein. Bei dem Wort „animalisch“ musste ich bisher immer an einen Stall voller Orang Utans denken. Doch was ich da rieche ist nicht animalisch. Es ist menschlich. Allerdings nicht weiblich menschlich. Es ist ein Hauch männlicher Essenz. Das geballte Testosteron, das morgens nach einer langen Nacht im Schlafzimmer hängt. Wir sind erschöpft und gönnen uns ein wenig Schlaf....

Wenn wir die Augen wieder aufschlagen, sind wir von tiefem Glück erfüllt. Wir kommen zur Basis:
WOW!!!!!!!!!!!! Da ist alles, was unserer Seele so gut tut. Hölzer, Blumen, Eleganz. Immer noch ein wenig Männlichkeit.

Doch trotzdem stehe ich nicht so richtig zu diesem Duft. Ich trage ihn eher selten. Wie ein schmutziges Geheimnis. Den besten aller Lover, den man eigentlich verstecken möchte, weil man sich auch ein wenig für ihn schämt – obwohl die anderen Frauen fast blass vor Neid sind. Der Bad Guy unter den Parfums, der uns immer ein himmlisches Vergnügen bereitet.

Wisst Ihr eigentlich, was ein Agent Provocateur ist? Das klassischste Beispiel ist der amerikanische Polizist, der sich als Freier ausgibt und eine Frau zum Sex gegen Geld überreden will. Zuerst sagt sie nein. Doch er überschüttet sie mit Charme und Argumenten. Er legt immer mehr Scheine auf den Tisch – bis sie nicht mehr widerstehen kann. Irgendwann sagt sie „Ja“. Sie geht mit ihm auf’s Zimmer, nimmt das Geld und wird sofort von dem vermeintlichen Freier verhaftet. Genau so ist dieses Parfum. Es riecht irgendwie verboten. Aber man kann trotzdem nicht widerstehen.

Als Jean-Paptiste Grenouille sich zum ersten Mal mit seinem Menschen-Parfum in der Öffentlichkeit gezeigt hatte und daraufhin das ganze Dorf außer Kontrolle geriet, und vor ihm eine gewaltige Massenorgie statt fand – für die sich die Menschen später schrecklich geschämt haben............... da muß er in Wahrheit „Agent Provocateur“ getragen haben.

Ich hatte für mich beschlossen, daß ich eher vorsichtig damit umgehen sollte und daß dieser Duft nicht unbedingt alltagstauglich ist. Doch irgendwann kam ich morgens ins Büro und es lag der fantastische und elegante Duft eines Parfums meiner Kollegin in der Luft. Wunderbar. Ich fragte sie sofort nach dem Namen. Die Sillage war fantastisch. Ich hätte es im Leben nicht erkannt. Es war Agent Provocateur.

Der Duft ist tragbar. Und er ist alltagstauglich. Er macht uns nur ein wenig Kirre im Kopf;-)
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