Norne 2012

Version von 2012
Asphodel
18.03.2015 - 13:00 Uhr
10
Top Rezension

The Lumberjack Song

"I... I wanted to be... A LUMBERJACK!
Leaping from tree to tree! As they float down the mighty rivers of British Columbia! [...]
The Larch!
The Pine!
The Giant Redwood tree!
The Sequoia!
The Little Whopping Rule Tree!
We'd sing! Sing! Sing!"
(Monty Python)

Norne wurde von meinen Vorkommentatoren als Waldduft beschrieben. Das ist er auch, aber ich würde meinen Kommentar zu den vorhandenen, hevorragenden Beschreibungen nicht hinzufügen, würde Norne nicht einen bestimmten Wald evozieren:

Nicht den grünen, stillen, von Farnen und Moosen durchwucherten Laubwald.
Nicht den Wald, in dem Rot- und Schwarzwild durchs knackende Unterholz bricht.
Den Duft von Pilzen, Beeren wird man hier vergeblich suchen.

Die dunkle, ölige Flüssigkeit erschnuppernd taucht in der Phantasie eine Nadelwaldlichtung auf und - sofern die Phantasie lebhaft ist - das monoton-durchdringende Geräusch von Motorsägen: Holzfäller! Der durchdringende, etwas säuerlich-stechende, leicht medizinische Geruch frisch gefällten Nadelholzes dringt überwältigend in die Nase, ebenso das tropfende Harz aus den zersägten Baumscheiben. Kiefern... Kiefern, würde ich sagen. Oder doch Fichten?

Man schließt die Augen: Wo zum Teufel ist der Wald?

Ist man nicht doch mitten in einem Sägewerk?

Und die klar wahrnehmbare rauchige Note, was wird da verbrannt?

Ganz fein zieht sich eine Süße durch den Duft, auch sie wirkt eher krautig, holzig, wie verblühende Erika auf den großen Heideflächen meiner Kindheit.

Es ist nicht der Zauberwaldduft von Peter Pan oder der Greensleeves-Duft Robin Hoods.

Es ist ein harziger, schwerer, rauer und wie ich finde schöner Duft, sehr maskulin, sehr: Ich mache mir die Erde Untertan. Der Mensch an der Maschine. Mitten im uralten Wald.
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