...Mit diesem Duft fing alles an:Ich bekam ihn letztes Jahr von meinem jüngeren (zu der Zeit 21-jährigen) Bruder zu Weihnachten geschenkt. Ich hatte mir kurz vorher auch erstmals vorgenommen, mir ein Parfum zuzulegen und nach einem Duft zu suchen, der mir gefällt.Erster Eindruck:Nicht schlecht, aber auch nicht der absolute Renner. Kam mir auch bekannt vor, was an Verbreitung und Alter liegen musste, obwohl ich bis dato kaum bewusst olfaktorische Eindrücke gesammelt hatte (Das kam alles erst seitdem ich mich begonnen hatte, für dieses Thema näher zu interessieren).Daraufhin hab ich ihn gleich mal über die Feiertage getragen, da er aufgrund seiner Schwere auch allenfalls in den Winter passt aus meiner Sicht. Rückmeldungen oder Kommentare gab es zu dieser Zeit eigentlich gar keine, die meine Meinung beeinflusst haben.DANN beging ich den "Fehler", nach Rezensionen zu diesem Duft zu suchen, um mal weitere Meinungen zu lesen und auch zu erfahren, wo ich mit diesem Duft etwa stehe. Und so stieß ich auf Parfumo und seine vielen kritischen und geschulten Nasen.Wie der Tenor war/ist, brauche ich ja an dieser Stelle nicht zu wiederholen. Nur offenbar gibt es mehr Stimmen auf der contra-Seite dieses polarisierenden Dufts und ich kann auch einige davon nachvollziehen: der Duft ist überhaupt nicht individuell, weit bekannt und auch verbreitet. Das gefällt mir persönlich auch überhaupt nicht dabei. Obendrein ist er mir zu prollig und doch ne Ecke zu "laut". Hätte ich ihn nicht geschenkt bekommen, wäre er wohl niemals in meinen Besitz übergegangen.Ich hab nur folgendes Problem:Mein Bruder liebt diesen Duft, verdient jedoch als Azubi auch keine Unsummen, weshalb er sich selbst den Duft gar nicht mehr leisten konnte. Dementsprechend hoch einzustufen ist auch diese Geste; er wollte lieber mir diese für ihn empfundene Großartigkeit in Form eines Duftwassers zukommen lassen und mir damit eine Freunde machen, als das Geld für sich selbst auszugeben. Nur leider verspüre ich immer weniger das Verlangen diesen Duft zu tragen und kann ihn auch schon mittlerweile irgendwie weniger gut riechen, da ich mittlerweile dank Parfumo auch meine olfaktorischen Kenntnisse erweitert habe.Und als krönender Abschluss war ich letzten Samstag mal wieder in einer Disco, in der sich vielleicht nicht die allerfeinste Klientel zusammen findet und ich vernahm schon hinter mir in der Warteschlange draußen vorm Laden eine üppige Duftwolke pinkes - sie stammte von einer Gruppe prolliger Herren südländischen Phänotyps. Vollste Klischee-Bestätigung. Oh je!Was meint Ihr, wäre es vertretbar den Rest des Flakoinhalts zu verkaufen oder müsste ich mich moralisch geohrfeigt fühlen?Ich habe meinem Bruder immerhin einen der hier populären Taschenzerstäubern randvoll mit seinem Lieblingsduft geschenkt, weil er ihn immernoch nicht selbst hat, aber den ganzen Flakon kann ich ihm ja auch nicht zurück schenken... dann müsste er mein Urteil "er gefällt mir" ja berechtigterweise in Frage stellen.So, jetzt habe ich mehr geschrieben, als ich wollte, aber vielleicht war der ein oder andere ja mal in einer ähnlichen Situation mit Duftgeschenken, die derart von Herzen kommen und kann mir bei meiner Entscheidungsfindung helfen :)

...Aber aus eigener Erfahrung ist Aceton völlig nutzlos.Und das von jemandem, der schonmal ein OC-Praktikum gemacht hat... da fließt Aceton ja für gewöhnlich in Strömen. Aber ich möchte ungern deine Erfahrung und Kenntnis in diesem Zusammenhang in Frage stellen :)Ich würde es mit Isopropanol versuchen (das gibt es entweder in der Apotheke ODER im Mediamarkt, sowas wird normal als Display- oder CD-Reiniger verkauft)Ja, natürlich! Hab ich glatt vergessen - ein Cocktail aus Isopropanol und Spüli hat schon so manches Wunder vollbracht.Vielleicht einfach ein kleines Bad machen (mit Deckel), alles drin "einweichen" lassen und anschließend mit Wasser abspühlen. (Die Alkoholdämpfe sind dabei allerdings nicht so super angenem, von daher empfiehlt sich dafür ein gut belüfteter Ort wie Terrasse, Balkon,...)

...Erfahrungen mit Auswaschen habe ich bisher noch nicht gemacht, weil ich bisher für jeden Duft eine eigene (Einweg-)Pasteurpipette genommen habe, aber am naheliegendsten wären doch wohl organische Lösungsmittel.Da Ethanol für gewöhnlich den allergrößten Anteil ausmacht, würde ich es damit probieren - gibt's den vielleicht zu Reinigungszwecken auch in der Apotheke? Kenne mich nur mit Preisen, was das angeht rein gar nicht aus...Ansonsten Aceton, für Nicht-Laborratten ebenfalls in der Apotheke erhältlich.Vielleicht hilft auch etwas Nagellackentferner sofern er nicht wiederum selbst noch weitere Duftstoffe enthält, da hier auch nochmal einige Ester enthalten sind, die so manchen Stoff lösen können.Anschließend vielleicht nochmal in die Geschirrspühlmaschine oder ins Spüli-Wasser. So würde ich jedenfalls vorgehen, habe es bisher aber noch nie ausprobiert - im Labor klappts mit der Reinigung auf diesem Weg jedenfalls in den meisten Fällen sehr gut :)

...nicht mal ein parfüm, sondernaxe voodo - infantil und ordinär.

...Undine:Übrigens wären ein paar klärende Worte von Chemiekundigen hilfreich: Heliotrop und Heliotropin sind, so weit ich weiß, nicht identisch.Du lieferst die Antwort in deinem Post bereits selbst, genauer in dem Artikel, den du verlinkt hast ;)Hier nochmal derselbe Link auf deutsch:http://www.fragrantica.at/Duftnoten/Heliotrop-99.htmlDemnach ist Heliotrop die allgemein übliche Bezeichnung für die Pflanzengattung Heliotropium.Der in der Parfümerie verwendete Duftstoff, der ebenfalls Heliotrop genannt wird, stammt jedoch von Piperonal, welches aus dem Sassfrasbaum gewonnen wird und lediglich an den Duft von Heliotropium erinnert. Aus diesem Grund wird Piperonal auch "Heliotropin" genannt. Es hat folglich mit dieser Blume rein gar nichts zu tun, riecht nur ähnlich wie sie.Und zur Diskussion steht dieser Duftstoff nun, weil er auch geringe Mengen Safrol enthalten soll, welches zumindest in Lebensmitteln nachweislich krebserregend ist. Als eine Art Vorsichtsmaßnahme also.und wie unterscheiden sich Vanille, Heliotrop und Tonka?Nun, soweit ich jetzt nur gelesen habe, enthalten Tonkabohnen Cumarin, welches ja ein ebenfalls in einigen Parfüms vorkommt. Die strukturellen Unterschiede zum Rest der hier genannten Stoffe ist allerdings etwas größer, weshalb ich den Zusammenhang jetzt nicht erklären kann.Die Duft-Verwandtschaft von Heliotropin und Vanille wird jedoch anhand der Strukturen recht deutlich: Vanillin ist sehr ähnlich aufgebaut wie Heliotropin.Der Duft nach Mandeln lässt sich auf mehrere verschiedene Strukturen zurück führen, hier sei aber der doch gewissen Ähnlichkeit halber das Salicylaldehyd genannt.

...*Update*

...Ich möchte an dieser Stelle das folgende Erbstück zum Verkauf anbieten:Der Flakon hat viele Jahre unangetastet in einem Schränkchen verbracht. Nach einiger Internetrecherche bin ich auf diesen Blog gestoßen, der zumindest angibt, dass Flakons dieser Art ("Flacon Goutte") mit solchen schwarz-goldenen Etiketten von 1980 - 1987 vertrieben wurden (Quelle).Der Flakon ist nicht ungeöffnet, es fehlt jedoch nur wenig Flüssigkeitsvolumen. Das Etikett ist oben leicht abgeblättert.Edit:Da der Versuch einer Auktion hier offenbar wenig Anklang gefunden hat, versuche ich es doch jetzt einfach mal mit einem Festpreisangebot:50,00 € inkl. Versand für den ersten, der sich meldet!

...Siebter:Aber mal im Ernst: was für Antworten erwartest Du hier? Du willst einen Duft, der kein mainstream ist aber die Mittel um sie zu recherchieren fehlen Dir. Wie können wir da groß helfen?Mr. Cooper, verzeihen Sie mir, dass ich mich da vielleicht etwas präziser hätte ausdrücken sollen. Ich verfüge über keine Reichtümer, aber dass ich ein wenig was locker machen muss, ist mir durchaus bewusst. Ich sehe jedoch finanzielle Engpässe auf mich zukommen, ginge ich auf die vielen Angebote für Abfüllungen ein, denn da kaufe ich ja meist gleich 10 mL.Ich hab mir mit dem Post im Prinzip erhofft, dass mir vielleicht der ein oder andere mal aus seiner Erfahrung berichten kann, was er/sie so unternommen hat, um an Proben zu kommen oder welche Orte und vielleicht andere Läden/Internetseiten man anpeilen muss, wenn man etwas probe riechen möchte, das nicht im türkisen Laden zu erstehen ist. Die Bucht wurde ja schon unter anderem genannt, wobei ich mich da jetzt noch gar nicht so genau umgesehen habe, da ich dem auch nicht mein höchstes Vertrauen entgegen bringe - gibt ja nicht wenige Fakes.Siebter:Im Laden kannst Du dann einfach mal die, die Du findest, auf Papier testen. Das ist mitunter wenig aussagekräftig, hilft aber dabei, die Spreu vom Weizen zu trennen. Ich habe dann irgendwann zwei Düfte, die ich auf der Haut teste, der Sieger kommt anschließend in die Tüte (manchmal auch noch der Zweitplatzierte...).So bin ich bisher auch vorgegangen, nur, dass es vielleicht nicht gleich zehn Stück waren. Und wie du schon sagst, am Ende kann man nur zwei Kandidaten auf der Haut testen, von denen man dann auch mal mehr als nur die Kopfnote wahrnehmen und die Entwicklung verfolgen kann. Ich warte nur noch auf den Duft, der mich mal richtig vom Hocker haut, so dass er auch in die Tüte kommt...Siebter:Zudem wirst Du feststellen, dass sich sowohl Dein olfaktorisches Differenzierungsvermögen als auch (in Folge davon) Deine Vorlieben mit der Zeit ändern werden.Das bestätigt meine dahin gehende Vermutung, aber das sollte dabei kein Hindernis sein.Ich bedanke mich auf jeden Fall schonmal für alle bisherigen Antworten! :)

...Hejaful:Fertg studieren und dann los geht's. Ich als Studentin hatte kein einziges Parfüm zu Hause.LGHejafulAlso wenn ich daran denke, dass ich sowohl den Master-Studiengang als auch noch eine ca. dreijährige Promotion vor mir habe, finde ich diesen "Ratschlag" doch nicht ganz so befriedigend...Zum Thema Massenware nochmal: Ich habe ja schon den Anspruch an mich selbst, nicht riechen zu wollen, wie jeder dritte oder vierte auf der Straße. Son bisschen Individualität sollte dabei gewahrt werden. Also kommt z.B. der Hugo schonmal gar nicht in Frage, wobei mir davon bisher auch nicht einer gefiel.

...Hallo,ich hab erst vor ein paar Monaten begonnen, mich für (Herren-)Düfte zu interessieren und deshalb ist meine Nase auch noch ziemlich unerfahren auf diesem Gebiet. Den Anstoß dazu gab ein erneutes Parfüm-Geschenk, woraufhin ich auch endlich mal selbst auf die Suche nach einem Duft machen wollte, der meinen Geschmack trifft (wenn der daraufhin den des anderen Geschlechts auch noch trifft, wär das natürlich auch nicht schlecht, aber das ist ein anderes Thema).Ich fing also an mich zu informieren, habe Google bemüht und bin dabei auch irgendwann auf dieses Forum gestoßen. Jetzt musste ich natürlich erstmal ernüchternd feststellen, dass die Vielfalt an verschiedenen Duftwässern ja gar grenzenlos ist und ich also vermutlich erstmal eine halbe Ewigkeit damit zubringen werde, bis ich genug Düfte gerochen habe, um sowas wie einen einigermaßen umfassenden Eindruck zu bekommen, was es eigentlich alles gibt. Nun zu meinem hauptsächlichen Anliegen:Ich bin momentan hauptsächlich daran interessiert, mir mal verschiedenste Düfte, mit guter Resonanz, zur Probe unter die Nase zu halten, um fest zu stellen, ob sie mir zusagen oder nicht. Ich fand es als Laie zunächst ziemlich schwierig, ne Vorstellung zu bekommen, wie etwas riecht, wenn da Begriffe auftauchten wie "Bergamotte", "Vetiver" oder "Amber". Da half also nix und ich bin ab in die nächstbeste Filiale dieses türkisen Shops, dessen Name hier vermutlich auch eher unter vorgehaltener Hand erwähnt wird, marschiert, um ein paar der hier gut rezensierten Düfte probe zu schnüffeln.Mein Problem fing nur schon dabei an, dass dieser erwähnte Laden nicht einmal die höher konzentrierte Variante von L'instant de Guerlain vorrätig hatte, "weil es sich so schlecht verkauft hat"... Das EdT konnte ich auch nicht in jeder Filiale probieren, weil nicht überall eine offene Flasche zur Verfügung stand.Außer Massenware ist dort nichts zu holen und ich habe in meiner näheren Umgebung leider, wie es scheint, keine weitere Anlaufstelle für so manches namenhafte Duftwasser, das hier in hohen Tönen gelobt wurde.Meine Frage also: Was habt Ihr Forenmitglieder denn so alles unternommen, um an Parfümproben zu kommen? Ich bin nämlich ein armer Student und kann es mir auch nicht unbedingt leisten, mir gleich massig Abfüllungen zu kaufen von Düften, die ich unter Umständen dann auch nicht einmal mag. Wozu könntet Ihr mir denn raten? :)Gruß, Patrick

...Ob Kopf-, Herz- oder Basisnote hängt allein von der Flüchtigkeit der Substanzen ab. Ich halte es daher für sehr schwer möglich, dass eigentliche Herznoten sich nach wenigen Minuten verflüchtigen. Es kommt also lediglich auf die Flüchtigkeiten der einzelnen Komponenten im Verhältnis zueinander an. Deshalb dürften übliche Kopfnoten wie z.B. Bergamotte o.ä. nur höchst selten zum Herzakkord gehören.Daher ists schon gut möglich, dass man einfach auf die besonders flüchtigen Substanzen verzichtet und - tadaa - nur noch Herz- und Basisnote hat :)

...Ronin:Nuttendiesel:Ganz klar "Dior Homme"- was wurde und wird nicht für ein Gesch*ss um diesen Duft gemacht! :twisted:Jedes mal, wenn ich den rieche, schüttelt es mich - hätte mir unter dem Dior Mann etwas Schöneres vorgestellt - egal, Geld gespart! :lol:+1(wobei wir uns beide sicher darüber im klaren sind, dass unsere Kritik nicht nur objektiv ist)meine nase ist nun noch relativ unerfahren auf diesem gebiet und hat vielleicht im chemiepraktikum schon so einiges abbekommen, was vielleicht mein urteilsvermögen trüben mag, aber ich fand den homme von dior auch GAR nicht gut. ich hab ihn mir auf den arm gesprüht und musste es irgendwann abwaschen, weil ich den geruch zunehmend schlimmer empfand. verstand den hype darum dann auch nicht so und muss damit doch irgendwie die aussagekraft all dieser vielen und auch teilweise äußerst ausführlichen duftkritiken hier im forum etwas in frage stellen. am ende scheints wohl doch noch viel subjektiver zu sein, als ich es angenommen habe.(ich bin übrigens immernoch am test-schnüffeln und bisher ohne nen wirklichen favoriten)