123lole321

123lole321

Rezensionen
123lole321 vor 3 Jahren 8
6
Sillage
6
Haltbarkeit
7
Duft
Black and White
Oud Dhul Q ist ein typsches smoky-incensy Oud, welches zu beginn stark an "Aroha Kyaku | Ensar Oud / Oriscent" (AK) erinnert.
Nur, dass dieser hier eine tiefere und schwärzere Seele hat.
Allgemein tritt dieses Oud komplexer auf. Die "vegetable" Seite, die AK hat, fehlt hier gänzlich und wird nun vom Rauch und Weihrauch überstrahlt.

Allgemein sind die rauchigen Komponenten im Gegensatz zu AK noch mehr amplifiziert und in den Mittelpunkt gedrängt worden.
Leicht metallisch ist es auch, ab und zu blitzt prickelnder Weihrauch auf. Ledrig ist es ebenfalls.
Man meint, dass es sich um schwarzes Leder handelt, welches mit Birkenteer bearbeitet wurde.

Dennoch wirkt dieses Öl recht jung. Man merkt, dass es erst jüngst destilliert wurde, denn dieses Öl wirkt noch sehr "sortiert". Es gibt hier nur Schwarz und Weiß. Keine Brauntöne, keine Grüntöne .... nur Schwarz und Weiß. Schwarze funkelnde Harze, schwarze Erde und weißer Rauch. Kein Rauch eines Feuers, vielmehr ein Dampf aus Weihrauch und anderen Räucherwerken.

Ein besseres Aroha Kyaku! Wenn man rauchige Ouds liebt, dann ist dieser hier testpflichtig.

Vielen Dank an Rhombus für die Probe!! :)
0 Antworten
123lole321 vor 3 Jahren 14 5
9
Sillage
10
Haltbarkeit
9.5
Duft
Epitome of Malaysian Oud
Zunächst muss ich mich herzlichst bei der lieben PallasCC und dem lieben Caligari bedanken, dass sie mir dieses Öl und vor allem Taha's Ouds/Agar Aura wärmstens ans Herz gelegt haben! Für mich hat sich in den letzten Wochen diesbezüglich eine neue Welt offenbart :-)

Als Liebhaber von Ouds - im Speziellen die Sorten aus Indochina und Malaysia - war ich nun also sehr gespannt meine kürzlich bestellte Flasche "Blue Malay | Agar Aura" zu erhalten und ausgiebig zu studieren.
Vorweg muss ich sagen, dass sich die Öle von Taha von den "normalen" Ouds anderer Marken immens unterscheiden. Im speziellen meine ich den Charakter des Öls, die Art, wie sich das Öl verhält, wenn es mit der Luft in Kontakt kommt und die Duftmoleküle beginnen die Haut zu verlassen.
(Ist bei allen AA´s die ich getestet habe der Fall, ich werde später noch ganauer darauf eingehen, was man sich darunter vorstellen kann)

Über Noten und Komplexität möchte ich noch nicht sprechen - dieses Öl ist sehr komplex und vielschichtig - vielmehr möchte ich das Gefühl beschreiben, also die Art, wie das Öl auf mich "wirkt".

Nachdem man das Öl aufgetragen und es sich nach 30s mit der Haut verbunden hat, hat das Öl seine "Startposition" eingenommen, von der aus man es perfekt studieren kann. Direkt merkt man beim Einatmen, dass es ein "kaltes" Öl ist (der Begriff stammt von PallasCC :-) ). Kalt bedeutet hier zum einen, dass es die Atemwege wortwörtlich abkühlt und es sich wie ein eiskalter blauer Schleier über das Gesicht legt. Zum anderen - bezogen auf die Synästhesie von "kalt" und "blau" - dass der Geruch helle Blau - und Grüntöne evoziert. Diese Töne gehen Hand in Hand mit der Kälte - nicht mentholig oder minzig, sondern wie tatsächliche Kälte - und wechseln sich hochfrequent mit tiefen, transparenten dunkelgrünen Tönen ab.
Das Öl hat jedoch auch eine ganz andere Seite. Die Farben changieren ungemein, wodurch der Eindruck von Sonnenlicht entsteht, dass an Salzkristallen oder Wassertropfen gebrochen wird ... ein schnelles Flickern der Farben und Nuancen.

Ganz bewusst verweise ich hier auf diese zwei Dinge, da ich persönlich an ein transparentes, jedoch für Malay-Öle klassisches Profil erinnert werde. Noten von Salz, Dschungel, Wasser ... sehr schwer die Noten in Worte zu fassen, da dieses Öl unheimlich komplex ist. Evoziert wird eine Lichtung im Dschungel, die Sonne schein auf einen Wasserfall und die Strahlen werden durch die Gischt in ihre Spektra aufgebrochen.
Dieser Effekt hält sich über Stunden. Mal stärker, mal schwächer. Immer wieder wird man von einer neuen, anderen Seite des Ouds überrascht und auf eine kinematische Duftreise geschickt.
Nicht falsch verstehen, das Oud soll nicht mit einem Walla Patta Oud/Sri-Lanka Oud - welche durchaus maritim, Seewasser-artig sein können - verglichen werden, vielmehr soll diese Metaphorik die grünen und blauen Noten betonen. Ebenso schwingt eine leichte feuchte Erdigkeit mit den grünen Noten mit.

Bezüglich der Projektion kann man sagen, dass ein "dot" auf der Rückseite des Handgelenks dafür sorgt, dass man den ganzen Tag von blauen Wafts umgeben wird. Für mich ist dieses Öl der Inbegriff von Malay-Oud. Die Referenz.

Anfangs habe ich darüber gesprochen, dass die Öle von Taha anders seien, als "normale" Öle. Damit meine ich, dass diese Öle förmlich strahlen, wenn man sie aufträgt. Sie sind rein, unheimlich stark und habe eine gewisse Transparenz an sich. Als würden die Duftmoleküle gegen einander stoßen und somit konstant die Konzentration in der Luft in die Höhe treiben.

Dieses Öl ist sehr besonders und macht einen wahnsinnig. Wenn man es richtig einatmet erlebt man einen "brain-buzz" oder besser gesagt einen "brain-freeze". Darüber kann man kaum sprechen, das muss man selbst erleben. Es ist der Wahnsinn.
5 Antworten
123lole321 vor 3 Jahren 13 4
Lavendel und Patchouly

Tibetan Musk hat ein starkes, kraftvolles Opening, das aus krautigem und fruchtigem Lavendel und schwarzer Johannisbeere, Weihrauch und einer leicht medizinischen und würzigen Musk Note besteht. Schnell wandelt sich die ganze Komposition zu einem spritzigen kühlen Lavendel und einem cremigen und weichen Musk. Ich rieche definitiv den Moschus, sogar etwas Hautähnliches, aber sehr alt, leicht erdig und später fast wie Patchouli
Der Weihrauch lässt die ganze Komposition kühl und meditativ erscheinen, der Moschus schafft eine Erdung, eine Basis, einen Boden.


Im Hintergrund bemerkt man eine minimale Süße, die den cremigen Musk unterstreicht und das ganze Erlebnis ergänzt.
Auf der einen Seite habe ich das Gefühl cremige Schokolade zu riechen, aber ich bekomme auch den Eindruck von einer Cola! Tibetan Musk riecht eigentlich wie Cola, die prickelnde leichte Süße und die ganze Textur erinnern mich daran.
Auf der anderen Seite denke ich, dass Tibetan Musk auch ein klassisches Parfüm ist.
Während des Drydowns erlebe ich immer mehr Facetten, der Moschus kommt stärker durch und die alles wendet sich zu einer sanften, schokoladigen Patchouli Basis

Der Duft ist eine Reise, eine Reise durch das Himalaya. Der Weihrauch erinnert an Tempel, an Gebete, der Lavendel an die kalte Luft, Eis und Schnee. Der Moschus erzeugt ein Natur-Feeling, erdig, kratzig, krautig.
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