Pimp your TZ - Teil 6

Wie können nun diese teilweise filigranen, teilweise schweren Kunstwerke verschenkt, oder gar verschickt werden? Es braucht schon eine besondere Verpackung, damit nicht der Betonklotz z.B. die Feder zerdrückt. Die Lösung ist eigentlich simpel: Sie muss sich an den Flakon anpassen.
In den meisten Fällen leistet dies eine leere Milchtüte. Der quadratische Boden ist sehr stabil und behält seine Form, auch wenn die Tüte weiter oben verformt wird.

Du benötigst eine Milchtüte, Küchenmesser, Schere, Pfriem oder Nagel, Bast oder dickes Garn, dicke Nadel.

Zunächst heißt es, die Tüte von ihrer Beschriftung zu befreien. Mit einem einfachen Küchenmesser „schäle“ ich die oberste Folie ab. Dies geht bei einigen Tüten relativ fix, bei anderen lösen sich immer nur kleine Fetzen ab.

Nun zerknittere ich die Tüte, damit sie etwas weicher wird und sich dem Flakon anpassen lässt.

Ich stelle den Flakon in die Tüte und probiere aus, wie ich sie knicken und zusammendrücken muss, damit er gut geschützt ist. Hier habe ich einen Haselzweig genommen. Der besonders empfindlich ist. Bei den Betonteilen muss ich darauf achten, dass der leichtere Kopf gut gesichert wird.

Es ergibt sich dabei eine Linie, an der die oberen beiden Hälften sich berühren. Diese Linie zeichne ich mit Bleistift nach. Hier wird die Tüte später zusammengenäht. Nun erkenne ich, welche Form meine Verpackung letztlich haben wird. Bleibt sie rechteckig oder möchte ich sie nach dem Zusammennähen zurechtschneiden?

Vor dem Zusammennähen kann ich noch die Oberfläche gestalten. Ist der Untergrund fleckig, so kann ich das z.B. mit Goldflocken, die ich mit Anlegemilch auftrage, betonen. Möchte ich die Tüte beschriften oder bemalen, sollte dies vor dem Zunähen passieren. Ich habe hier das Statement von Floyd zu Oro / Slumberhouse als gestalterisches Element eingebaut. (Danke dir, Floyd!)

Beim Zusammennähen kontrolliere ich nach jedem Stich den Halt des Flakons. Ich steche also durch beide Pappen, nähe den ersten Stich und erst dann steche ich das Loch für den zweiten Stich. Wichtig ist, das der Flakon auf keinen Fall wackelt! Die Enden verknote ich sorgfältig. Jetzt kann ich die Tüte oberhalb der Naht zurückschneiden.  

Nun ist zu dem einmaligen Flakon eine ganz individuelle Verpackung entstanden. Ein Upcycling-Produkt, das sich sehen lassen kann.

Diese Art der Verpackung ist äußerst variabel und lässt viel Gestaltungsspielraum, so dass man den Charakter des Dufts oder des Flakons aufgreifen kann.

Bei diesem Flakon handelt es sich um einen mit Moos bewachsenen Baumpilz, den ich zuvor mit Klarlack behandelt habe

Hier habe ich das Messingteil mit eingenäht. So kann nichts mehr verrutschen.

Kleine Nischen-Parfumeure, z.B. Organic Perfume Girl oder Pacific Perfumes, achten häufig bei der Verpackung auf Nachhaltigkeit oder nutzen gebrauchte Schachteln, die sie neu gestalten.

Wird der Falkon verschickt, kann ein gebrauchtes Päckchen durch Besprühen mit Graffiti-Farbe aufgewertet werden.

Ich wünsche euch viel Freude beim Verpacken eures besonderen Taschenzerstäubers!

BeJot