BeJot
BeJots Blog
vor 2 Jahren - 24.07.2022
87 82

Hormone, Alter, Erfahrungen - Wer hat hier das Sagen?

Mit 64 Jahren anzufangen sich mit Parfüm zu befassen ist sicher nicht alltäglich und ich habe hier auf Parfumo noch niemanden gefunden in ähnlicher Situation. Dass ich viele Rezensionen und Beschreibungen, interessant finde aber nicht mit meinen eigenen Beobachtungen in Verbindung bringen kann, habe ich bisher ausschließlich auf meine ungeübte Nase geschoben. Und Menschen sind halt sehr unterschiedlich und nehmen Gerüche verschieden wahr. Da ist ne Menge dran! Das merke ich immer wieder.

Jetzt kommt mir aber noch ein anderer Gedanke: Spielt das Alter vielleicht auch eine Rolle? Wie verändert sich der Geruchssinn, die Wahrnehmung, die Interpretation? Bei Frauen gibt es ja noch den Faktor der hormonellen Zyklen und der ist bei machen Frauen sogar sehr ausgeprägt - soll ja auch biologisch so sein ;-) Gerade wenn es um „Lockstoffe“ geht, wie Moschus, könnte die Wahrnehmung vielleicht auch wegen der hormonellen Schwankungen variieren.

Und dann wieder: Welche Rolle spielt hier das Alter? Meine Hormone fahren schon lange nicht mehr Achterbahn. Aber was bedeutet das bezogen auf das Dufterleben?

„Not a Perfum Superdose“ ist für mich umwerfend. Es riecht dunkel und schwer. Zum ersten Mal habe ich eine Vorstellung davon, was ihr mit animalisch, schweißig, dreckig meint. Ich habe das Gefühl, der ganze Raum müsste jetzt danach riechen.

Ich frage meine Tochter. Sie ist halb so alt wie ich. „Nein ich rieche nichts.“

Mit einem halben Meter Abstand: „Ah ja! Süß!“

Ich verstehe die Welt nicht: „Süß? Ehrlich? Nicht nach Tier? Riecht das nicht unglaublich stark nach dichtem, wuscheligen Tierfell?“

Sie stößt mit der Nase auf mein Handgelenk: „Jetzt ist es stark! Stark süß!“

Sie schnuppert am anderen Handgelenk (Not a Perfum- einfach dosiert ;-): „Das riecht nach frisch gewaschener Mama-Haut.“

Ich selber nehme das schon lange nicht mehr wahr. Kein Wunder, mit dieser Überdosis an der anderen Seite!

Interessant: Ihre Wahrnehmung entspricht eher, den meisten Beschreibungen, die ich gelesen habe, nämlich Amber-ähnlich. Ich bin ja , wie gesagt noch ein Greenhorn. Aber ich hätte schwören können, so muss Moschus riechen!

Wat nu?

Ein anderer Gedanke, der mir kommt sind die unterschiedlichen Erfahrungen, die im Gehirn aktiviert werden, wenn es einen Duft einzuordnen versucht. Ich bin nicht gerade tierlieb. Ich habe sogar oft Angst vor Tieren. Vielleicht beeinflusst das meinen Geruchssinn, indem ich übersensibel auf tierische Produkte reagiere. Und in die Kategorie gehört Amber ja nun auch. Angst setzt Hormonkaskaden in Bewegung. Warum nicht auch bezogen auf das Riechen? Es ist ja eh unser evolutionär ältester Sinn.

Tja, was mache ich mit all diesen Gedanken?

Austauschen!

Bloggen!

Jetzt seid ihr bitte dran … Was sind eure Gedanken dazu? Kennt ihr hormonbedingte Vorlieben ? Und wie ist es wenn die Nase älter wird? Nehmt ihr dann bestimmte Düfte anders wahr?

Mich interessieren eure Erfahrungen!

Danke!

87 Antworten