Flakonworkshop analog und digital

Sich auf einen Flakonworkshop einlassen, bedeutet, eigene Ideen entwickeln, sich auf kreative Prozesse einstellen, Unerwartetes zulassen und dadurch auf neue Lösungen stoßen.

Dieses Mal bezog sich das nicht nur auf die Falkongestaltung, auch das Format war neu und hielt einige Überraschungen für mich parat.
Im Vorfeld stelle ich den Teilnehmern per kurzen Videoclips und Fotos einen Teil der Materialien vor und frage Vorlieben ab. Denn manches muss über mehrere Tage vorbereitet werden, z.B. Eisenteile rosten oder Kupfer mit Grünspan versehen. Sie erhalten einen kleinen Einblick in die Werkstatt mit den verschiedenen Werkzeugen und Maschinen. Das regt die Fantasie an und ermutigt, den eigenen Fundus nach brauchbaren Stücken zu durchstöbern.
Jeder Workshop ist gleichzeitig ein Parfumo-Treffen. Der Austausch im Vorfeld, das Erforschen der anderen Sammlungen und Sondieren der Testwünsche steigert die Vorfreude.

Den Extraraum für den Parfümtausch brauchten wir dieses Mal nicht. Denn mit Märchenlilieals einziger Teilnehmerin konnten wir die Pausen, während der Beton oder die Farben trockneten, zum Testen nutzen.
Die unerwartete Wende, durch mehrere kurzfristige Absagen brachte die Möglichkeit einer digitalen Teilnahme Mairuwas ins Spiel, der aus terminlichen Gründen nicht zum Workshop kommen konnte. Klar, wäre ein direkter Kontakt schöner gewesen, fehlte das Schnuppern an seinen Flakons! Aber auch die in die Kamera gehaltenen Fundstücke ließen Ideen sprudeln. Manchmal hilft gerade der Blick eines anderen auf das eigene Werk, neue Möglichkeiten zu entdecken. Und so konnten wir auch den digitalen Austausch als Bereicherung erleben.

MAIRUWA:
“Nachdem ich Ende Januar zum ersten Mal an einem von Barbaras Flakon-Workshops teilgenommen hatte und wir danach einen angeregten Online-Austausch über Düfte und Flakonkonzepte beibehalten hatten, lag die Idee nahe, diesmal wieder dabei zu sein, lose und liegen gebliebene Enden wieder aufzunehmen und im kreativen Miteinander neue Ideen zu entwickeln. Leider musste ich Barbaras Einladung zunächst wegen anderer Termine absagen, doch aus den guten Erfahrungen unserer virtuellen Treffen heraus erwuchs die Idee, dass ich ja zumindest teilweise per Zoom dabei sein könnte. So habe ich schon im Vorfeld mit Barbara Flakonideen besprochen und konnte von ihren gewohnt professionellen Tipps zur Umsetzung profitieren. Während des Workshop-Wochenendes stellten wir dann während eines Zoom-Treffens alle gegenseitig unsere (Zwischen-)ergebnissevor und ich bekam im Austausch noch einmal neue Impulse und Vorschläge für Problemlösungen.

Natürlich fehlt beim Online-Format das fruchtbare Miteinander des gemeinsamen Arbeitens ebenso wie die guten Gespräche in den Pausen und beim gemeinsamen Essen oder Parfum-Probieren. Ein wirklicher Ersatz ist das nicht, aber in diesem Fall hat es prima gepasst – nicht zuletzt auch, weil der In-Person-Workshop vor Ort diesmal eher reduziert ausfiel, so dass die zusätzliche virtuelle Komponente keine Überforderung war, sondern, wie ich hoffe, vielleicht sogar bereichernd.
Wieder blieb vieles halbfertig, die kreative Arbeit ist eben ein offener Prozess und Ideen brauchen manchmal Zeit, um zu reifen. So sind diesmal eher Konzepte und einige kleinere Spielereien entstanden, aber das noch unfertige betrachte ich als Hausaufgaben - bis zum nächsten richtigen Treffen.“

Die intensive Begleitung nur einer Teilnehmerin war für mich neu. Brainstorming, Ideenfindung, Projektplanung und -umsetzung, jeder Schritt konnte mit viel Zeit und Muße angegangen werden. So konnten die individuellen Fähigkeiten und Vorkenntnisse, ihr handwerkliches und gestalterisches Geschick, in den Prozess einfließen.

Es sind drei wunderschöne, sehr persönliche Werke entstanden.

Ich habe es genossen, in den kreativen Prozess ganz mit einzusteigen und gleichzeitig zwischendurch Zeit zu haben, an mir fremden Düften zu schnuppern.

➡️Hier⬅️ erzählt Märchenlilie von ihrer Erfahrung

Und am Ende blieb noch Zeit für ein Fotoshooting im Wald. Dazu konnte ich zwei eigene Flakons, die in den letzten Tagen entstanden sind, mitnehmen.

Humorvolle Grüße aus der Flakonwerkstatt 😉
Barbara