
Der Weg ist EIN Ziel
Jeder Flakon-Workshop ist anders. So unterschiedlich wie die Teilnehmer, sind auch die kreativen Prozesse.
Es ist spannend, zu sehen, was jede und jeder mitbringt, an Material, Ideen aber auch an handwerklichen und gestalterischen Vorerfahrungen . Allen gemein ist die Aufgeschlossenheit sich auf Neues einzulassen. Irgendwann nimmt jeder Prozess eine ungeahnte Wende weil das Material sich anders verhält als geplant, das passende Werkzeug fehlt oder die Zeit einfach nicht reicht.
So mussten sich die beiden Tagesteilnehmerinnen KerstinKerko und MiniGBIC auf nur einen Flakon konzentrieren. Mairuwa blieb beide Tage und hatte dementsprechend viel Freiraum für weitere Experimente.

KerstinKerko:
“Was für ein schöner Samstag!
Endlich passte es bei mir und ich konnte an einem Parfumflakon-Workshop der lieben Barbara teilnehmen - zwar leider nur einen Tag, der sich dafür aber umso mehr gelohnt hat!
So ein herzlicher Empfang - es war fast, als würde ich eine alte Freundin besuchen und ich habe mich rundum wohl gefühlt.
Die Verpflegung war hervorragend und hätte wohl für doppelt so viele Leute gereicht... ;)
Toll war es auch weitere Parfumos kennenzulernen - Mairuwa und vorallem auch MiniGBiC
Von den ganzen Materialien, die zur Verfügung/Auswahl standen, war ich erst einmal überwältigt (noch mehr von der Masse der zum schnuppern zur Verfügung stehenden Düfte - aber das ist ein anderes Thema). Fast "zum Glück" war meine Auswahl etwas eingeschränkt, da ich ja (leider) nur einen Tag zur Verfügung hatte.
Ich bin dann auch bei meiner ursprünglichen Idee geblieben, etwas in weißer Giessmasse mit einem schwarzen "Stein" zu machen - es sollte ein Flakon für einen Dupe von #Good Girl Gone Bad werden (Spoiler: wurde es auch).
Natürlich haben wir alle vergessen Bilder von allen Arbeitsschritten zu machen... so groß war die Vorfreude darauf, der Kreativität freien Lauf zu lassen...
Nachdem ich anfangs etwas Probleme hatte, die lackierten Kohlestücke, die ich ausgewählt hatte, in der Silikonform für das Gießen zu fixieren, hat es mit Barbaras selbstgemachter Knete (Mehl, Öl, Wasser) dann doch geklappt, also Giessmasse angerührt und eingefüllt.
Nach der Wartezeit kam mein Flakon bereits mit einem schönen Relief aus der Form - nur die Kohlen waren dann doch nicht in der ursprünglich gedachten Position. Was soll's - wenn die Kohle da sein möchte, ist es so. Barbara hatte schnell die Idee, die Trennung zwischen den Steinen noch stärker zu betonen. Also hieß es für mich mit Lederschürze und Mundschutz ab nach draußen mit einem Zahnarztbohrer den Guss bearbeiten (das staubt wie Hölle, sag ich euch).

Von da an habe ich mich eigentlich nur noch von dem Flakon führen lassen... Zuerst habe ich die Kanten etwas abgefeilt, die Steine mehr heraus gearbeitet und die "Rille" zwischen den Steinen vertieft - da habe ich dann auch endlich mal das erste Foto gemacht.
Die Rille, der "Riß" wurde dann noch über die Oberseite des Flakons geführt und als ich damit zufrieden war, bin ich an den Deckel gegangen. Ebenfalls die Kanten gebrochen und den Riß vom Flakon im Deckel fortgeführt.
Mittlerweile hatten wir zu Abend gegessen (sehr lecker - nochmal dickes Lob an Barbaras Mann!) und 20 Uhr durch. Da vor mir noch eine zweistündige Zugfahrt nach Hause lag, musste ich langsam einpacken und habe noch Blattsilber und Anlegemilch mitbekommen, um zuhause den "Riß" damit noch mehr betonen zu können.
Daheim habe ich dann am nächsten Tag zuerst die lackierten Kohlestücke gründlich gereinigt und bin dann ans versilbern gegangen - frisselig, aber wenn man den Dreh raus hat, geht's ganz schnell.
Und nun bin ich total glücklich mit dem Ergebnis - hüpf, freu, jubel! Nächstes Wochenende wird er noch in Ruhe lackiert, aber hat schon einen Ehrenplatz in meinem neuen Parfumschrank.
Es war ein sooo schöner Tag - danke liebe Barbara, aber natürlich auch an deinen Ehemann, sowie an MiniGBiC und Mairuwa.
Hoffentlich bis zum nächsten Mal!“

MiniGBIC:
Dieses Mal habe ich nur einen Tag am Workshop teilgenommen.
Eigentlich zu kurz, denn es ist doch immer schön, sich mit anderen
Parfumas / Parfumos auszutauschen - und an einem Tag einen Flakon zu
basteln und dann noch ausreichend Muße zum Austausch zu haben, ist eine
Herausforderung :)
Trotzdem war es wieder einmal sehr schön, andere Parfumas / Parfumos im
richtigen Leben kennenzulernen. Und es ist auch immer schön, in der
entspannten und kreativen Atmosphäre zu werkeln, die BeJot jedesmal schafft.
Diesmal bin ich nicht so richtig vorangekommen mit dem Flakon, die Idee
und die Umsetzung haben erst nach einigen Anläufen zusammengefunden.
Deswegen habe ich auch nur ein halbfertiges Werk zustande gebracht, aber
der nächste Workshop ist schon grob ins Auge gefasst, dann mache ich weiter.
Et war wieder schön, freue mich aufs nächste Mal :)

Mairuwa:
“Ein weiterer Flakonworkshop mit Barbara. Inzwischen schon mit dem Gefühl des Vertrauten: Man weiß, was auf einen zukommt, welche Möglichkeiten man hat, kennt schon Techniken, Werkzeuge, Materialien. Das hilft bei der Vorbereitung und Planung, um die Zeit möglichst gut zu nutzen … Und dann kommt alles ganz anders. Dann gibt es wieder ganz viel Neues zu entdecken, man schmiedet spontan neue Pläne, versucht sich an den neuen Möglichkeiten, probiert aus, lernt. Das schöne an Barbaras Werkstatt ist, dass hier keine Routine herrscht. Auch wenn man schon einmal hier war – es ist immer wieder Neues geboten. Man hat den Eindruck, was Barbara ausprobiert fließt praktisch unmittelbar in die Workshop-Angebote ein. Selbst, wenn neue Techniken und Materialien auch für sie noch teilweise im Experimentierstadium sind, ermöglicht sie die direkte Wissensweitergabe. Auf diese Weise hat man das Gefühl des Teilhabens an dem Prozess des Entdeckens. Umgekehrt lässt sich Barbara auf individuelle Vorstellungen und Ideen jederzeit ein, unterstützt mit ihren Kenntnissen und Erfahrungen oder hilft bei Problemen der Umsetzung, selbst da, wo das für sie selbst Neuland bedeutet. So entstehen ein Austausch und ein gemeinsames Denken und Arbeiten an der Umsetzung gestalterischer Ideen rund um das Thema Flakon.
Gekommen war ich dieses Mal mit Holz – mit einem Keil und einer Kugel und der Idee, diese zu einer Flakonskulptur zu vereinen. Entdeckt habe ich in der Werkstatt dann erst einmal: Glas.

So verging für mich ein Gutteil des ersten Tages damit, dass ich mich den Techniken des Schneidens, Schleifens und Verfugens gewidmet habe, um einen kleinen Flakon mit einem Glasmosaik zu ummanteln. Unerwartet, neu, faszinierend – und nach langem Üben, dem Ausloten von Möglichkeiten und Grenzen des Materials und den damit verbundenen Frustrationen und Erkenntnissen schließlich mit einem doch sehr befriedigenden Ergebnis.
Als Intermezzo und Begleitung wie immer gutes Essen, gute Düfte und gute Gespräche mit den anderen Teilnehmern, auch abseits der Themen Flakon und Parfum.
Und am zweiten Tag, nachdem ich inzwischen der einzige verbliebene Teilnehmer war, ein noch engerer Austausch, noch engere Verflechtung von kreativem Arbeiten und Gesprächen über Gott und die Welt. Ich konnte mich nun tatsächlich ganz meinem Holz widmen, während Barbara mich teilweise unterstützte, teilweise, wenn Freiräume entstanden einem eigenen Projekt nachging, dessen Miterleben auch für mich eine ganz eigene Bereicherung war.

Dennoch ausreichend Zeit für einen Ausflug in den Wald zum Fotografieren der eigenen Arbeiten – oder wenigstens dessen, was bis dahin schon fertig war, denn selbst am Nachmittag war noch Energie da, noch einmal Neues auszuprobieren.

Ich hatte beiläufig geäußert, dass ich auch gerne einmal modellierend arbeiten würde und Barbara war sofort begeistert dabei, ein noch nicht erprobtes Material auszuprobieren. So umhüllte ich zwei Flakons mit einer Modelliermasse, die sich wie Ton verarbeiten lässt und von allein aushärtet, während Barbara eigene Experimente anstellte. Ein schmaler runder Flakon bekam zunächst eine organische Hülle und schließlich eine Verschlusskappe aus einer alten Lederquaste, ein objet trouvé. Und ein kleiner, ummantelter Glaswürfelflakon wartet noch auf seinen perfekten Deckel. Irgendetwas muss schließlich immer unvollendet bleiben. Damit es weitergeht mit dem kreativen Überlegen…“

Dieser Workshop hat mir gezeigt, wie unterschiedlich die Wege sind , auch wenn die Methoden sich ähneln. Jeder Prozess ist individuell und birgt in sich viele wertvolle Erkenntnisse. Die Fülle an Eindrücken und Anregungen ist eine große Bereicherung, für die ich sehr dankbar bin.
Herzliche Grüße aus der Werkstatt!
Barbara
Ich hab Euch hier mal ein Video zu einem seiner Kunstwerke verlinkt, vielleicht inspiriert Euch das auch...
https://www.youtube.com/watch?v=jRXtFdtNOWI
Danke dir du Liebe!
Ja, das sind jedes Mal ganz besondere Stunden, die noch lange nachwirken.
Ich liebe einzigartige Flakons, besonders die, die dann auch noch so toll aussehen
Es hat wahnsinnig Spaß gemacht und ich möchte nochmals "DANKE" sagen an Dich, deinen Mann, @Mairuwa und @MiniGBIC
Wir hatten eine so offene und kreative Atmosphäre - einfach nur toll! 😊🙏
War schön mit euch und die Fotos sind toll geworden, kleine Kunstwerke :)
LG & einen schönen Sonntag!
Barbaras kreative Unterstützung (besonders bei vermeintlichen Malheuren) konnte ich auch schon schätzen lernen!