
Duftorte
Wo kommt ein Duft her? Wo wird er hergestellt? Wo ist er quasi zuhause?
Und vor allem: Auf welche Orte bezieht er sich?
In diesem Urlaub konnte ich einige relevante Duftorte besuchen. Natürlich habe ich versucht in Fotos festzuhalten, was mich bewegt.
Schon der Hinflug nach Seattle hat eine besondere Überraschung bereitgehalten. Das Wetter war klar und man konnte die Islandgletscher ganz deutlich sehen. Ich musste an die Kunst von Andrea Maack denken. Ihre schwarz-weiß-Gemälde greifen einen großen Teil der Farbgebung in Island auf, schwarze Lava - weiße Gletscher, wie hier der Gletscher des Hvannadashnúkur.

Die Form der Flakons, empfinde ich, hat etwas Statuenhaftes, etwas Stolzes. Für mich passt sie zu dem Land.
Ein paar Stunden später war der Himmel immer noch relativ klar. Und tatsächlich konnte ich die Kaskaden unter mir deutlich erkennen. Welch ein Geschenk! Einer der Berge muss der Desolation Peak sein! Den Duft am Handgelenk, die Rezension fast fertig geschrieben, schlug mein Herz Purzelbaum. Ich konnte es kaum erwarten, den Flugmodus wieder auszuschalten, um mein Foto mit Googlemaps zu vergleichen. Und tatsächlich!! Dank des Ross Lakes war der Desolation Peak dann gut zu erkennen. Leider bin ich nicht mehr gut genug zu Fuß…


Dies ist mein eigener, selbstgestalteter Flakon für Desolation Peak von NOAM.

Ein weiterer Duft, der die Wälder der Kaskaden thematisiert ist Spruce & Pinecone von Organic perfume Girl, ein intensiver Fichten- und Kiefernduft.
Ein Duft, der mich Anfang des Jahres gepackt hat, ist Snoqualmi von Pineward. Seine Erntshaftigkeit, fast Melankolie führte mir vor Augen, wie die weißen Einwanderer den Einheimischen ihre Jahrtausende alte Heimat nahmen. Der beeindruckende Snoqualmifall, war ihnen heilig.

Heute ist er eine Touristenattraktion. So haben die Mitglider des Snokqualmi-Volkes kaum Möglichkeiten, ihren uralten überlieferten Ritualen und Traditionen an diesem Ort nachzugehen.
Der andere Pineward, den ich mit den dunklen Wäldern des Nordwestens Amerikas in Verbindung bringe, ist Murkwood. Es ist eine fast schwarze Flüssigkeit, die schon einen Vorgeschmack auf den intensiv, dunklen Waldduft abgibt.

Der Duft, der direkt aus Seattle kommt, ist Burning Piano von Nose of Gatsby. Der Parfumeur Gatsby Yeh hat mit diesem Duft eine Hommage an Künstler „geschrieben“, die ihrem Stil zeitlebens treu geblieben sind. Die Geschichte, die dieser Duft erzählt, handelt von einem alten Pianisten, der am Ende seiner erfolglosen Karriere angekommen, für sein letztes Stück das Klavier ans Meer schiebt. Dort spielt er noch einmal Chopin's Tristesse und lässt das Piano anschließend in Flammen aufgehen.

Mich hat der Duft sehr gerührt und mir sofort Ideen in den Kopf gezaubert, für entsprechende Flakonentwürfe.

Auf diesem Bild sieht man im Hintergrund die Berge der Olympics Halbinsel. Auf ihrer Westseite befindet sich der kalte Regenwald, für mich der schönste Fleck, den ich auf unserer Erde gesehen hab. Und als ich vor drei Jahren den Duft Olympic Rainforest von Olympic Orchids Artisan Perfumes zum ersten Mal unter der Nase hatte, habe ich gedacht, ich träume. Er riecht tatsächlich so, wie der Regenwald! Total authentisch! Wie hat es Dr. Ellen Covey nur geschafft, einen hunderttausend Jahre alten Geruch nachzuahmen?!

Und dann gibt es noch ein paar Düfte, die ich persönlich mit Seattle in Verbindung bringe, weil sie mich im Urlaub begleitet haben:

Apéro Riviera von NOAM (wie kann‘s auch anders sein), hier am Puget Sound

Delfiño von Pineward zwischen den Tomaten, im Garten meiner Schwester
und mit ihrem kleinen Bronze-Delfin

Clove Cigarette von Organic Perfume Girl mit einem Stück Madrona-Rinde, dem typischen Baum an der Pazifikküste zwischen Vancover Island und Kalifornien

Mocha Valentino von Sfumato

Nag Champa von Organic Perfume Girl

Copal von Organic Perfume Girl (endlich habe ich ihn wieder!!!)

Tambura von Organic Perfume Girl, hier mit einem Stück Madrona-Rinde, durch die die Abendsonne leuchtet.
Herzliche Grüße
Barbara
Danke, für‘s Feedback!
Tolle Eindrücke!
Tolle Fotos!
Chapeau!!!
Danke dir sehr!
Die Wohnungen anderer sind wie Schatztruhen, voll inspirierender „Stehrümchen“😉
Den Hintergrund hat meine Nichte gemalt , wie auch das Bild zum Copal.
Danke dir!
Die nächsten Workshops sind übrigens am kommenden Samstag und am 01./02.11.😉
Ganz große Klasse, und jetzt lese ich alles nochmal und schau Deine fantastischen Fotos an...
Ganz herzliche Grüße
🧚🏻
Weißt du, ich hatte drei Wochen Zeit, zwei lange Flüge und viele Stunden Nachts (Jetlag mit 9 Stunden Zeitverschiebung) die ich mit den Düften verbracht habe.. Da kommt dann sowas bei raus😉