Chrisantiss
Chrisantiss’ Blog
vor 13 Jahren - 22.09.2011
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Besuch bei den Maison de Guerlain und andere

Gestern war unsere Berlin-Tour und ich war ganz aufgeregt, in den Douglas an der Ecke Uhlandstraße zu gehen, um die Maison de Guerlain-Düfte und anderes zu testen.

Wenn ich mal in die große Stadt komme, egal welche, muß/möchte ich immer einen Duftmarathon durchlaufen, weil ich ja sonst kaum Gelegenheit habe, Düfte zu testen. Meine Merkliste war lang.

Zuerst war ich in einer Müller-Drogerie, weil mein Mann dort was zu erledigen hatte. Müller hatte nicht einen einzigen Duft aus meine Liste, obwohl da einiges an Mainstream bei war.

Karstadt war auch in der Nähe und dort konnte ich zumindest einiges testen. Da es mehr oder weniger Schnell-und Kurztest waren, reicht es leider nicht, um hier einen vernünftigen Kommentar abzugeben. Aber zumindest bekam ich einen Eindruck der Düfte und weiß nun, welche ich beruhigt aussortieren kann.

Candy von Prada fiel gleich mal weg. Eigentlich ein schöner süß-pudriger Duft, der mir aber zu sehr in die gourmandige Richtung geht. Beim Aufsprühen sagte ich gleich: "Das riecht nach Zuckerwatte". Die Verkäuferin schien etwas pikiert und sagte: " Das ist Karamell." Nun Ja, Karamell ist gebrannter Zucker, also riecht das nach Zuckerwatte.*hmpf* Ich mag Zuckerwatte, aber nicht auf meinem Edelkörper.*gg*

Der nächste Duft war Balenciaga Paris L'Essence. Leider roch der nicht so anders als der normale Balenciaga, den ich allerdings sehr mag. Vielleicht ist er etwas kräftiger und hat eine größere Sillage.

Burberry Body gefiel mir recht gut, er war elegant und feminin und ich hätte ich gern näher getestet, wollte meine Haut aber für die Guerlain-Düfte freihalten. Die waren mir doch noch wichtiger.

Ebenso erging es leider Cartiers Baiser Vole. Dieser ist wohl der schönste Lilienduft, den ich kenne. Man roch feinste Lilien, sehr authentisch, aber nicht ein bißchen schwülstig. Den möchte ich nochmal näher kennenlernen.

Dann endlich ging es zum Kudamm in den Douglas und natürlich sofort in die Ecke mit den Guerlains.

Eine freundliche ältere Verkäuferin bemächtigte sich sofort meiner Person und ich zückte die Merkliste. Ich sagte ihr zuerst mal, welches so meine Duftrichtung ist.

Begeistert zeigte sie mir DEN Duft aller Guerlains, Angelique Noire. Gut, der stand auf meiner Liste, aber leider kam es, wie es kommen mußte. Die starke Note der Angelika schreckte mich ab. Ich mag den Duft diese Pflanze einfach nicht. Angelique Noir ist zwar wirklich schön, wenn eben diese Note nicht wäre.

Dann versuchte ich, mit ihr die Merkliste durchzugehen und nun wurde es schwierig, denn die Dame kannte einige der Düfte nicht, oder fand sie nicht in ihrem Bestand, obwohl diese laut ihrem klugen Buch da sein sollten. So suchte sie stundenlang und ich stand da.

Bei L'Heure Bleue war sie nicht ganz sicher, was das war, den suchte sie erst gar nicht.

Garden Sensual war ebenfalls nicht bekannt, genau wie Les Sectrets de Sophie, Jardin de Bagatelle suchte sie lange und fand ihn nicht. Cuir Beluga fand sie entweder nicht oder kannte ihn nicht.

L'Abeille de Guerlain war unbekannt.

Bei Lights of Champs Elysees und Shalimar Parfum Initial zeigte sie mir die üblichen Verdächtigen, also Shalimar und Chams Elysees, anderes hatten sie nicht und kannte sie wohl auch nicht.

Damit reduzierte sich meine Liste bedenklich.

Mayotte fand ich nicht schlecht, aber der fiel auch raus. Chypre Fatal war nicht mein Duftgeschmack.

La Petite Robe Noire Modele 1 und 2 testete ich. Nummer 2 fiel gleich raus, der war mir zu herb. Nummer 1 dagegen durfte den Hauttest machen. Den fand ich sehr schön und ungewöhnlich. Er schwankte zwischen gourmand, fruchtig, blumig, elegant und vor allem außergewöhnlich.

Die Haltbarkeit war eine Wucht. Dieser Duft strahlt erst richtig ab der Herznote und damait fing er leider an zu nerven. Trotz des einen Sprühers hatte der eine Sillage, die mir dauernd in die Nase stieg. Wenn man es genau nimmt, riecht der heute noch am Arm, trotz Dusche und Bodylotion.

Er wurde mir und vor allem meinem Mann richtig unangehm und aufdringlich.

Eine Überraschung dagegen wurde Floral Romantique, der auf die Haut durfte. Soooo schön...so wunderbar blumig, fast traumhaft und so zart. Trotz der Zartheit hatte er recht guten Wumms und hielt sehr lange. Den werde ich mir merken. Aber...er bot mir auch Assoziationen zu SummerbyKenzo.

Dann kam der Duft, den ich mir schon heimlich vorgemerkt hatte. Cruel Gardenia, den ich mal als Pröbchen hatte.

Den hob ich mir bis zum Schluß auf und der durfte dann mit Floral Romantique wetteifern.

Um überhaupt erstmal eine Auswahl treffen zu können, testete ich zuerst auf den Teststreifen und Düfte, die in die engere Wahl kamen, dann auf der Haut. Mein Mann und ich gingen derweil Kaffee trinken, wobei er und ich die Teststreifen und mein Handgelenk beschnupperten. Muß ein tolles Bild gewesen sein.*lol*

Mein Mann war gleich von Cruel Gardenia angetan und Floral Romantique gefiel ihm auch.

Dann gab es noch eine lustige Sache. Wir gingen zurück in den Douglas, um Cruel Gardenia zu kaufen. Meine vorige Verkäuferin war grad nicht zu sehen und eine andere kümmerte sich. Sie wollte nun Cruel Gardenia holen und der war nicht da. Sie suchte hier und da, im Lager und sonstwo, nichts zu finden. Wir saßen und saßen, d.h. ich testete zwischendurch auch noch andere Düfte. *gg*

Dabei fiel mir Etro Heliotrop auf, der so schön mandelartig und pudrig war.

Meine erste Verkäuferin tauchte wieder auf und sagte dann zu mir, sie hätte Cruel Gardenia schon an die Kasse gestellt, weil sie sich dachte, daß ich den nehmen würde.*gg*

Ich schickte sie gleich mal zur 2. Verkäuferin, die immer noch suchte.*loool*

So nett und freundlich die Verkäuferinnen waren, hatte ich doch den Eindruck, sie wüßten nicht wirklich, wo sie eigentlich sind, geschweige denn, was sie so im Geschäft haben. Es ist schade, daß ich nicht alle Guerlains zumindest antesten konnte.
Cruel Gardenia war zwar kein Notkauf, aber vielleicht hätte doch ein anderer Duft den Weg zu mir gefunden.

Cruel Gardenia ist ein stiller, weicher und sanfter Duft, von zarter, aber glamouröser Ausstrahlung. Er ist hautnah, elegant, voller Sinnlichkeit mit einem ganz zarten Puderhauch, er schwankt zwischen hell und dunkel.

Er ist nicht auffallend, er will nicht sagen, hier bin ich, aber er sagt: "Ich bin bei dir."

 

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