DONAR
DONARs Blog
vor 2 Jahren - 09.06.2022
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Das Kreuz mit der Sprüherei

Immer wieder faszinieren mich Äußerungen, Diskussionen, gut gemeinte Hinweise sowie Anleitungen zum "Richtigen Sprühen" - was auch immer man unter dieser Titelzeile verstehen mag.
Es ist davon auszugehen, dass jeder Mensch - ohne spezielle körperliche Einschränkung - den Sprühkopf eines Parfumflakons betätigen kann. Da sind wir dann aber auch schon beim ersten Problem: der Sprühkopf. Er dient dazu, die im Flakon enthaltene Flüssigkeit zu zerstäuben. Wie gut das gelingt, hängt zwar auch vom Füllgrad des Flakons, Positionierung der Zuleitung zum Sprühkopf innerhalb des Flakons sowie Lage des Flakons in der Hand ab. ABER: die Qualität des Sprühkopfs ist wohl noch viel wichtiger, und hier gibt es leider eine erhebliche Schwankungsbreite (also was die Qulität betrifft). Was nutzt einem der schönste Duft, wenn er sich nicht vernünftig auftragen lässt.
Und da wären wir auch schon beim nächsten Thema, dem Auftragen. Es stellen sich die Fragen WO, WIE VIEL und ob es dabei ein richtig oder falsch gibt. Was das WO betrifft, scheiden sich die Geister ähnlich stark wie beim WIE VIEL. Erwähnen sollte man, dass im ungünstigsten Fall durch den Auftrag auf Kleidung unschöne und gegebenenfalls irreversible Flecken und damit Schäden an Kleidung entstehen können. Dessen sollte man sich bewusst sein. Eine pauschale Äußerung, dass Kleidung im Vergleich zur Haut der bessere Duftträger wäre, halte ich so für Blödsinn. Das ist meines Erachtens stark von unterschiedlichen Materialien abhängig. Zudem sollte man sich nicht freiwillig der Erfahrung berauben, wie eben so ein Duft an einem selbst riecht, weil die eigene Haut und damit Körperchemie eine erhebliche Rolle dabei spielt. Die Negativauswirkung auf die allgemeine Gesundheit durch regelmäßige Verwendung von Parfums halte ich für völlig überschätzt (aber das wäre eine eigene Diskussion).
Kommen wir also noch zum WIE VIEL: Da würde ich doch mal meinen - GESCHMACKSSACHE (auch hier spielt übrigens die eigene Körperchemie wieder eine Rolle, wie lange sich so ein Duft auf der Haut hält). Davon abgesehen, dass ein Hinweis auf eine genaue Anzahl von "Sprühern" schon allein deswegen nur begrenzt Sinn macht, weil: es erstens davon abhängt, wo man den Duft aufträgt, zweitens auch die Nasen der diversen Duftträger sowie der Menschen in deren Umfeld sehr unterschiedlich sensitiv sein dürften (wie im wahren Leben: man wird es nie allen rechtmachen können) und sich die Sprühköpfe rein technisch sehr stark voneinander unterscheiden, was die Zerstäuberleistung und ausgestoßene Menge betrifft - am anschaulichsten wohl am Beispiel von Zerstäubern von Probegrößen: die sind qualitativ nicht sonderlich gut und zudem einfach kleiner und stoßen damit auch weniger Flüssigkeit aus und zerstäuben schlechter (und Menschen mit den sprichwörtlichen Bratpfannenhänden tun sich mit der Größe einfach schwer). Wir sprechen also von durchaus sehr unterschiedlichen Mengen je Sprühstoß sowie einer ganz unterschiedlich großen Fläche, die man damit benetzen kann.
Aber klar ist es schön, gerade Neulingen ein paar Basics zu vermitteln, wo man überall Parfum auftragen kann und dass jeder für sich selbst entscheiden soll, mit was er schließlich am glücklichsten ist.
Wollte ich einfach mal gesagt haben und hoffe, ich gehe damit niemandem zu sehr auf den Geist🙃

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