Jaydoe
Rezensionen
Jaydoe
La Yuqawam, gar nicht mal so gut...
Da sich für mich die Möglichkeit ergeben hat, die großen 3 zu testen "Godolphin", "Tuscan Leather" und eben "La Yuqawam", fühle ich mich genötigt, meinen voherigen Kommentar von Grund auf neu zu verfassen.
"La Yuqawam" hat mich aufgrund seiner vielen positiven Bewertungen interessiert und geschuldet dem Gerücht, er röche wie "Godolphin" und Tom Fords "Tuscan Leather".
Wer die Kreationen Tom Fords kennt, weiß, dass angebliche Duftzwillinge gezwungenermaßen ein Potenzial haben müssen. Selbst wenn diese nur Kopien sind, so überzeugt in manchen Fällen der günstige Preis.
Aber es hat sich klar gezeigt, Nasen unterscheiden sich und nicht jede überdurchnittliche Bewertung, verspricht einen überdurchschnittlichen Duft.
"La Yuqawam" beginnt extrem ledrig. Sehr stechend, sehr penetrant, sehr potent. Für meinen Geschmack eindeutig zu viel Leder, was mir in diesem Augenblick die trügerische Erkenntnis brachte, dass Lederdüfte nicht zu meinen Präferenzen gehören.
Nach 10 Minuten ringt verbrannte Himbeere durch, könnte aber auch eine in Weihrauch getränkte Himbeere sein. Lange konnte ich mich nicht auf die Beere konzentrieren, dafür war die Ledernote zu ausdauernd. Ich ließ dem Duft seinen Freiraum, aber die verdammte Ledernote verursachte schließlich unwohlsames hochwürgen, woraufhin er unter rubelndem Seifenschaum seine Duftmoleküle verlor.
Ja er hat Parallelen mit "Godolphin" und "Tuscan Leather", bloß kaum wahrnehmbar, versteckt im Hintergrund, im Drydown. Anstrengend, da ich erstmal die stechende(n) Ledernote(n) ignorieren musste. Kein Vergleich, kein Duftzwilling. Bei den anderen beiden Düften überwiegt die fruchtige Note, das Leder ist perfekt dosiert und harmoniert!
Die Haltbarkeit. Selbst nach dem verzweifeltem Versuch diesen Duft "loszuwerden", hatte sich "La Yuqawam längst in die unteren Hautschichten eingebrannt. Kann man als Kompliment sehen, muss man aber nicht. 10+ Stunden - ohne Manipulation.
Die Sillage ist auf selbem Niveau mit der Haltbarkeit. Obwohl ich der Meinung bin, die gleiche Sillage bei einer neu gekauften Lederjacke zu haben. Wem's gefällt. Mir nicht.
In direkter Konkurrenz zu "Godolphin" und "Tuscan Leather" ist meiner Meinung nach "La Yuqawam" kein Duftzwilling. Dafür beabsichtigt der Duft ein ganz anderes Milieu. Kaum fruchtiges sondern extraordinäres Leder en mass.
Lederdüfte bzw. lederangehauchte Düfte gehören jedenfalls zu meinen bevorzugten Düften.
Nach den Dufterlebnissen "Godolphin" und "Tuscan Leather" weiß ich, dass komplexe und raffinierte Duftkompositionen, die dem Leder eine zentrale Rolle zuweisen wollen, einen einzigartigen und betörend schönen Duft erschaffen können.
Ich bin froh, mir vor einem Blind-Buy eine Probe bestellt zu haben, dennoch dankbar für die Erfahrung, dass eine objektive Bewertung ohne vollen Zugriff auf alle Ressourcen (TFTL, PdMG) kaum möglich ist, die eigenen Vorlieben gar nicht erwähnt.
Leb wohl "La Yuqawam"
"La Yuqawam" hat mich aufgrund seiner vielen positiven Bewertungen interessiert und geschuldet dem Gerücht, er röche wie "Godolphin" und Tom Fords "Tuscan Leather".
Wer die Kreationen Tom Fords kennt, weiß, dass angebliche Duftzwillinge gezwungenermaßen ein Potenzial haben müssen. Selbst wenn diese nur Kopien sind, so überzeugt in manchen Fällen der günstige Preis.
Aber es hat sich klar gezeigt, Nasen unterscheiden sich und nicht jede überdurchnittliche Bewertung, verspricht einen überdurchschnittlichen Duft.
"La Yuqawam" beginnt extrem ledrig. Sehr stechend, sehr penetrant, sehr potent. Für meinen Geschmack eindeutig zu viel Leder, was mir in diesem Augenblick die trügerische Erkenntnis brachte, dass Lederdüfte nicht zu meinen Präferenzen gehören.
Nach 10 Minuten ringt verbrannte Himbeere durch, könnte aber auch eine in Weihrauch getränkte Himbeere sein. Lange konnte ich mich nicht auf die Beere konzentrieren, dafür war die Ledernote zu ausdauernd. Ich ließ dem Duft seinen Freiraum, aber die verdammte Ledernote verursachte schließlich unwohlsames hochwürgen, woraufhin er unter rubelndem Seifenschaum seine Duftmoleküle verlor.
Ja er hat Parallelen mit "Godolphin" und "Tuscan Leather", bloß kaum wahrnehmbar, versteckt im Hintergrund, im Drydown. Anstrengend, da ich erstmal die stechende(n) Ledernote(n) ignorieren musste. Kein Vergleich, kein Duftzwilling. Bei den anderen beiden Düften überwiegt die fruchtige Note, das Leder ist perfekt dosiert und harmoniert!
Die Haltbarkeit. Selbst nach dem verzweifeltem Versuch diesen Duft "loszuwerden", hatte sich "La Yuqawam längst in die unteren Hautschichten eingebrannt. Kann man als Kompliment sehen, muss man aber nicht. 10+ Stunden - ohne Manipulation.
Die Sillage ist auf selbem Niveau mit der Haltbarkeit. Obwohl ich der Meinung bin, die gleiche Sillage bei einer neu gekauften Lederjacke zu haben. Wem's gefällt. Mir nicht.
In direkter Konkurrenz zu "Godolphin" und "Tuscan Leather" ist meiner Meinung nach "La Yuqawam" kein Duftzwilling. Dafür beabsichtigt der Duft ein ganz anderes Milieu. Kaum fruchtiges sondern extraordinäres Leder en mass.
Lederdüfte bzw. lederangehauchte Düfte gehören jedenfalls zu meinen bevorzugten Düften.
Nach den Dufterlebnissen "Godolphin" und "Tuscan Leather" weiß ich, dass komplexe und raffinierte Duftkompositionen, die dem Leder eine zentrale Rolle zuweisen wollen, einen einzigartigen und betörend schönen Duft erschaffen können.
Ich bin froh, mir vor einem Blind-Buy eine Probe bestellt zu haben, dennoch dankbar für die Erfahrung, dass eine objektive Bewertung ohne vollen Zugriff auf alle Ressourcen (TFTL, PdMG) kaum möglich ist, die eigenen Vorlieben gar nicht erwähnt.
Leb wohl "La Yuqawam"
6 Antworten
Herod, Herod, verdammt nochmal HEROD!!
Ich bin neu hier im Forum - aber nicht neu in der Duftwelt... Natürlich ist es mir nicht entgangen das "Herod" unter den Besten der Besten platziert ist. Zu recht? Schwer zu sagen... Ich habe mir eine (große) Abfüllung zukommen lassen und war überrascht...
Aufgeregt war ich, nervös war ich, als ich die Probe endlich in meinen Händen befand.
Der Beginn des Dufts: Unfassbar, wie deutlich die Tabaknote durchkommt mit einer gleichzeitig angenehmen zimtigen Süße... Die ersten Minuten tat ich mir schwer...
Die Erinnerung an die penetranten Rauchwolken einer fruchtig-süßen Wasserpfeife, im jugendlichen Fachvokabular "Shisha", brannte sich in mein Hirn... Jeder der schon mal ein derartiges Lokal besucht hat, oder auch nur einen peripheren Schlenkerer an der offenen Eingangstür eines solchen Lokals machte, kennt diesen Duft. Penetranter wohlwollender Tabakgeruch vermischt mit allerlei verfügbaren Aromen... irgendwie angenehm, aber eben auch stark, penetrant - abhängig von den beigemengten Aromen.
"Das darf nicht wahr sein", dachte ich mir. "Das gibts nicht, der Duft muss mehr können!" Mir wurde sprichwörtlich schlecht ( Bei leerem Magen verursachen intensive Düfte manchmal einen schweren Magen)
Also sprühte ich, blieb stur und "gewöhnte" mich an den Duft ... Ich wollte diesen Duft mögen und dann tatsächlich, nach 2-3 Tagen war die rauchige Parallele einer fruchtig-süßen Shisha überwunden und ich konnte endlich beginnen, "Herod" in vollen Zügen genießen.
Auf meiner Haut bleibt der Duft konstant einheitlich, er riecht nach 10 Stunden noch immer so, wie er begann, das schätze ich... Der Duft braucht seine Facetten nicht zu ändern, eine perfekte Abstimmung der Duftkompositionen! Herrlich, endlich ein Duft, dessen Beginn wunderbar süß und tabakartig einsetzt, - die Art von süßem und intensivem (Pfeifen)Tabak an dem man riecht und sich wünschte, er würde schmecken, wie er riecht - kombiniert mit herzhaftem Zimt, der Sorte fruchtig-süß, abgerundet mit rauchiger Vanille.
Die Haltbarkeit ist lange, bei mir ca. 10-12 Stunden, verliert vielleicht nach 4 Stunden ein wenig an Volumen, Volumen nicht Umfang!
Die Sillage ist unter meiner Erwartung. Ich sprühe 3 bis maximal 4 mal, wenn der Duft nicht im Umkreis von einem 1 Meter dezent(!) wahrnembar ist, versagt die Sillage. Man muss schon an meinem Hals, meiner pulsierend heißen Halsschlagader riechen. Erst dann höre ich mein erwartetes Echo: "Hmm, lecker" oder "herrrrrrlich". Meine bloße Präsenz reicht nicht aus, um mit diesem Duft aufzufallen. Aber meine Haut "absorbiert" Düfte, wie ein Sieb (verflucht!). Ich jedoch nehme den Duft stundenlang war und war deswegen überrascht, dass mich niemand meines "Rudels" auf den Duft angesprochen hat. Sie haben eben nichts wahrgenommen. Spricht für eine gelungene Haltbarkeit, leider gegen eine gelungene Sillage.
Klar, kann ich mehr sprühen, aber das hat nichts mehr mit einer eigens kreierten Sillage zu tun.
Es hat mich Zeit und Geduld gekoset, aber es hat sich gelohnt... ein toller Duft und werde mir auf jeden Fall eine Flasche gönnen.
Und Online schon relativ günstig zu haben :)
Update 20.10.16
Nachdem ich jetzt mehrere Tabakdüfte getestet habe, muss ich "Herod" würdigen und die Bewertung auf eine 10 erhöhen. Verdient!
Aufgeregt war ich, nervös war ich, als ich die Probe endlich in meinen Händen befand.
Der Beginn des Dufts: Unfassbar, wie deutlich die Tabaknote durchkommt mit einer gleichzeitig angenehmen zimtigen Süße... Die ersten Minuten tat ich mir schwer...
Die Erinnerung an die penetranten Rauchwolken einer fruchtig-süßen Wasserpfeife, im jugendlichen Fachvokabular "Shisha", brannte sich in mein Hirn... Jeder der schon mal ein derartiges Lokal besucht hat, oder auch nur einen peripheren Schlenkerer an der offenen Eingangstür eines solchen Lokals machte, kennt diesen Duft. Penetranter wohlwollender Tabakgeruch vermischt mit allerlei verfügbaren Aromen... irgendwie angenehm, aber eben auch stark, penetrant - abhängig von den beigemengten Aromen.
"Das darf nicht wahr sein", dachte ich mir. "Das gibts nicht, der Duft muss mehr können!" Mir wurde sprichwörtlich schlecht ( Bei leerem Magen verursachen intensive Düfte manchmal einen schweren Magen)
Also sprühte ich, blieb stur und "gewöhnte" mich an den Duft ... Ich wollte diesen Duft mögen und dann tatsächlich, nach 2-3 Tagen war die rauchige Parallele einer fruchtig-süßen Shisha überwunden und ich konnte endlich beginnen, "Herod" in vollen Zügen genießen.
Auf meiner Haut bleibt der Duft konstant einheitlich, er riecht nach 10 Stunden noch immer so, wie er begann, das schätze ich... Der Duft braucht seine Facetten nicht zu ändern, eine perfekte Abstimmung der Duftkompositionen! Herrlich, endlich ein Duft, dessen Beginn wunderbar süß und tabakartig einsetzt, - die Art von süßem und intensivem (Pfeifen)Tabak an dem man riecht und sich wünschte, er würde schmecken, wie er riecht - kombiniert mit herzhaftem Zimt, der Sorte fruchtig-süß, abgerundet mit rauchiger Vanille.
Die Haltbarkeit ist lange, bei mir ca. 10-12 Stunden, verliert vielleicht nach 4 Stunden ein wenig an Volumen, Volumen nicht Umfang!
Die Sillage ist unter meiner Erwartung. Ich sprühe 3 bis maximal 4 mal, wenn der Duft nicht im Umkreis von einem 1 Meter dezent(!) wahrnembar ist, versagt die Sillage. Man muss schon an meinem Hals, meiner pulsierend heißen Halsschlagader riechen. Erst dann höre ich mein erwartetes Echo: "Hmm, lecker" oder "herrrrrrlich". Meine bloße Präsenz reicht nicht aus, um mit diesem Duft aufzufallen. Aber meine Haut "absorbiert" Düfte, wie ein Sieb (verflucht!). Ich jedoch nehme den Duft stundenlang war und war deswegen überrascht, dass mich niemand meines "Rudels" auf den Duft angesprochen hat. Sie haben eben nichts wahrgenommen. Spricht für eine gelungene Haltbarkeit, leider gegen eine gelungene Sillage.
Klar, kann ich mehr sprühen, aber das hat nichts mehr mit einer eigens kreierten Sillage zu tun.
Es hat mich Zeit und Geduld gekoset, aber es hat sich gelohnt... ein toller Duft und werde mir auf jeden Fall eine Flasche gönnen.
Und Online schon relativ günstig zu haben :)
Update 20.10.16
Nachdem ich jetzt mehrere Tabakdüfte getestet habe, muss ich "Herod" würdigen und die Bewertung auf eine 10 erhöhen. Verdient!
5 Antworten
