Kleopatra
Kleopatras Blog
vor 10 Jahren - 07.01.2014
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Von der Witzigkeit taubenetzter Blüten

Wenn ich so die Prospekte der Supermärkte durchblättere, die wöchentlich ins Haus flattern, kann ich mich immer amüsieren. Auf der „Fleischseite“ werden die Waren mit Begrifflichkeiten wie zum Beispiel „Kesselfrische Knacker – lecker im Geschmack“ (alles andere wäre wohl auch unverkäuflich!), „Gulasch – von Meisterhand geschnitten“ (und wenn es der Azubi gemacht hätte?), oder „Rinderhack – für die schnelle Küche“ (ja, wenn ich es roh esse, geht’s schnell) angepriesen. So soll der Kunde an die Fleischtheke gelotst werden.

Und jetzt frage ich mich, ob das die gleichen kreativen Köpfe sind, die die Ingredienzien der Duftpyramide mit Phantasiegebilden wie „geschmolzene Hölzer“, „gefrostete Bergamotte“, „geeistes Rosenblatt“, „taubenetzte Blüten“ oder „schweißbedeckte Füße“ etc. veredeln wollen? Denn damit sollen wir Parfumos an die Kassen der Parfümerien gelockt werden. Aber nicht mit mir! Darauf falle ich nicht rein! Nicht, dass hier Missverständnisse entstehen: Ich bin keineswegs immun gegen Werbung. Wenn mir der Duft XY verspricht, aus mir unmittelbar nach dem Auftragen ein rassiges Vollweib zu machen (obwohl, das bin ich bereits ;), also eine echte Sexbombe, der die Kerle in Scharen hinterherlaufen, und wo die Männer auf der Straße reihenweise auf die Knie fallen, meinen Saum berühren wollen und mich anbeten, nur weil ich vorübergehe, ich würde dieses Parfum SOFORT kaufen!!! Zu fast jedem Preis!! Das Ganze müsste nur in glaubhafte Worte gekleidet werden.

Aber geschmolzene Hölzer etc. – ist das nun lustig oder einfach nur doof? Ich habe mich für lustig entschieden, denn das haben die Werbeheinis garantiert nicht beabsichtigt. Auch wenn mir klar ist, dass damit Kopfkino in Gang gesetzt werden soll - so taubenetzte Blüten sind ja auch was Schönes - albern finde ich das trotzdem.

Wie ist Eure Meinung?

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