LuckyDog

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LuckyDog vor 12 Jahren 9 2
7.5
Flakon
7.5
Sillage
10
Haltbarkeit
8
Duft
Holzplanken und Leder am Comer See
In Mailand hatte ich das Rivarama am Rande eines Geschäftstermins geschenkt bekommen. Bei einem Abendessen am Comer See, das etwas Frische an diesem viel zu heißen Sommertag versprach, sollten der Geschäftstermin in ansprechendem Ambiente ausklingen.

Vor dem Essen nahm ich eine erfrischende Dusche, öffnete die Umverpackung des Parfüms das mit seinen Streifen an die Holzplanken der luxeriösen Sportboote erinnern soll. Danach hielt ich die schnörkellose kleine Flasche in der Hand, die am Flaschenhals mit einem Verschluss aufwartete der silbern glänzte wie die Chromapplikationen an den heute unbezahlbaren Booten aus den 50er Jahren. Schaut man von oben auf die Flasche, sieht man unter Plexiglas die Nachahmung einer Schiffsschraube liegen. Das ist sehr nett gemacht auch wenn die Materialien etwas hochwertiger ausgewählt hätten sein können.

Bevor ich einen Duft in der Öffentlichkeit verwende, probiere ich diesen gerne aus, doch diesmal machte ich eine Ausnahme um mich bei dem Schenkenden für dessen Aufmerksamkeit zu bedanken. Ich trug also vorsichtig das Rivarama auf und befand mich sofort in einer wohligen Umgebung.

Den Abend verbrachte ich auf der Terasse des Grand Hotel Tremezzo mit Blick auf den Comer See. Das Fünfsternehaus ist in einem prunkvollen Gebäude des Beginnenden 19Jhh mit weiläufiger Parkanlage und mehr als großzügigem Seezugang beschenkt. Von der Terasse aus schaut man nicht nur auf das Wasser, sondern auch auf die gegenüberliegenden bewaldeten Hänge.

Den ganzen Abend über umgab mich ein ein Duft der wie für diesen Ort gemacht zu sein schien. Warme, hölzerne Noten und von fern ab und an ein erfrischender Windstoß der eine prise Seeluft mit sich brachte. Manchmal schien mir, ich könnte das weisse weiche Leder der Sonnenliege eines Riva Bootes riechen. Der Wassersportinteressierte weiss, dass das Rivarama mit den Booten des Herrn Carlo Riva nur noch den Namen gemein hat, ansonsten sind es Luxusjachten mit modernster Technik und der Bootskörper ist auch nicht mehr aus Holz sondern aus modernen Kunstofffasern gefertigt. Geblieben ist der Luxus und die Unverkennbarkeit. So schien es mir auch mit dem Duft zu ergehen, er war auf auf alle Fälle klassisch, aber zugleich doch hoch modern.

Der Duft verbindet harmonisch Stil und mediterrane Leichtigkeit - diese ungezwungene Souveränität die man wahrscheinlich nur als Italiener ausstrahlen kann auch wenn man gerade in einem vollkommen überteuerten Sternerestaurant sitzt in dem selbst auf der Terasse die Kleiderordnung (Anzug + Krawatte) einzuhalten ist. Der Duft verlor den ganzen Abend über nicht an Intensität und ist mir seit dem ein treuer Begleiter.
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