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MarkusHs Blog
vor 9 Jahren - 20.03.2015
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Geschichten von einem Riechstoff und die Begegnung mit der dritten oder vierten Art....Man weiß es nicht so genau...!?

Es geschah vor langer, langer Zeit, in einer Zeit als die Sonne noch schien, der Himmel blau und die Menschen noch zufrieden waren …. genauer gesagt vor vier Tagen. Ein Mensch der mich zuvor bei einer Onlineparfümerie erheischt und aus der Einsamkeit der Lagerregale erlöst hat, nahm mich bei sich auf und gab mir ein schönes Plätzchen in seinem Zuhause. Ich fühlte mich in seiner Gegenwart sehr wohl, aber dieses beruhte wohl auch auf Gegenseitigkeit … wir hatten eine „Dufte“ Zeit miteinander, bis eines Tages (vor vier Tagen) die erste dunkle Wolke über unserer Beziehung stand …. Ich konnte es nicht begreifen, wir waren doch so glücklich miteinander aber das änderte sich wie folgt.

Mein Träger wollte mit einem Freund, den ich bis dahin noch überhaupt nicht kannte und dessen Kinder zwei an der Zahl in die Metro fahren… Wir stiegen in das Auto wo dann der Sohn 17 Jahre alt zu meinem Träger sagte “Du riechst aber gut“ worauf mein Träger antwortete “Danke, das ist mein neues Parfum -Arabian Nights- „Oh, dachte ich so bei mir, welch freundliche Menschen, die haben Geschmack. Als meine Brust und die vom meinem Besitzer immer mehr anschwoll, hörte ich hinter mir mit zickiger und genervter Stimme die 18 jährige Tochter sagen “Puh, das riecht hier wie bei Hollister im Laden, das mag ich nicht“ die Luft aus meiner Brust pfiff so heraus als wenn jemand mit einer Nadel rein gestochen hätte, mein Träger sackte ebenfalls in sich zusammen.

Der erste Dämpfer, die erste Krise, wir hatten uns doch so gut verstanden!!!! Ich bekam Angst das er mich auf Grund dieser Aussage nicht mehr mit sich rumtragen würde und die Freundschaft vorbei wäre bevor sie richtig angefangen hat. Aber….weit gefehlt, er sagte nur “Muss mir ja auch nur gefallen“ Mir fiel so ein Stein vom Herzen. Er hatte mich in aller Öffentlichkeit gegen die Häme

verteidigt und der Tag war für mich gerettet und wir verbrachten noch einen schönen Abend miteinander….

Heute nun ist wieder so ein Tag an dem ich meinen Besitzer wieder durch den Tag begleiten darf. Ich hatte mir ganz fest vorgenommen diesmal nicht so dick aufzutragen. Es war ein wichtiger Tag für Ihn also wollte ich mich von meiner besten Seite präsentieren. Wir mussten zum Bus weil er diesen-welchen als Fortbewegungsmittel auserwählt hatte. Der Bus kam und wir stiegen ein. Mit freudiger Erwartung fieberte ich der Fahrt entgegen weil ich Bus fahren noch nicht kannte. Es war ein sehr leerer Bus wir setzten uns hin und ich merkte wie er sich entspannte und meine Gegenwart schätzte. Wir fuhren ca. 5 Minuten voller Entspannung bis wir eine Stimme hörten “Du riechst Schei…..“! Mein Träger guckte hoch und vor uns stand ein Mann oder so was ähnliches …

Wir fühlten uns gar nicht angesprochen, weil jetzt mal im ernst, nach Schei…. rieche ich nun wirklich nicht…Trägerlein drehte sich auch noch um um zu sehen ob da noch jemand hinter uns saß der gemeint sein könnte. Es war leider nicht so, wir waren gemeint und mir kam sofort wieder das Erlebnis aus dem Auto in den Sinn. Wir reagierten sonst nicht weiter auf diese verbale Attacke dieses fremden Wesens… Dann nach ein paar Minuten sagte ES wieder “Du stinkst“ Mein Träger sagte “Dann setz Dich doch woanders hin“ Das war ES wohl zuviel ,ES quatschte auf uns ein und dabei kam immer mehr ein Geruch von Bier, Fäkalien, Schweiss und und und… in die Nase von meinem Träger. Seine Nasenhaare kräuselten sich wohl bis zur letzten Gehirnwindung hoch, welche sich wohl auch verkleinert hatte um sein Riechorgan auszuschalten. Die Aussprache dieser Person war an Feuchtigkeit nicht zu überbieten. Die Tropfen machten den Eindruck von Raketen die auf uns abgefeuert wurden. Wir wurden immer kleiner auf dem Sitz um diesen Attacken zu entgehen. Zu unserem Glück waren es nur Kurzstrecken, Raketen die ihr Ziel, in diesem Falle uns nicht trafen. Eine Person die von Kopf bis Fussnote nach Igitti Bäh roch.. wollte uns erklären wie man zu riechen hat… Um weiteren verbalen Attacken von diesem Ding der dritten.. oder vierten Art aus dem Weg zu gehen setzten wir uns um. Mein Besitzer tat mir etwas Leid weil er ja wegen mir dieser unheimlichen Begegnung ausgesetzt war. Ich musste in meiner junge Karriere als Riechstoff feststellen das ich nunmal nicht auf alle gleich wirke und jeder mich anders durch seinen Riechkolben inhaliert.

Das man über Geschmack nicht streiten kann ist schonmal klar, aber man sollte den Respekt auf Grund dieser Tatsache nicht dem gegenüber verlieren, zumal “Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen schmeißen“ Die Sache ist nun gut ausgegangen und mein Besitzer und ich lernen immer mehr von einander :-)

Was lernen wir daraus?? Parfüms können doch reden und Geschichten erzählen…;-) man sollte jeden so wie er ist respektieren und akzeptieren.

Jedem das seine und mir das Meiste …..

in diesem Sinne liebe Gemeinde mit einen freundlichen Gruss, der Riechstoff…;-)

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