Noneya
Noneyas Blog
vor 3 Jahren - 16.09.2021
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Warum trage ich Düfte?

Mit dieser Frage möchte ich meinen ersten Blogeintrag beginnen. Düfte haben eine wichtige Funktion. Gerüche sollte ich sagen. Seit Jahrtausenden begleitet uns dieser Sinn, Unsichtbares in unsere Wahrnehmung zu rücken und die Aufmerksamkeit auf ein Objekt, eine Gefahr oder unterbewusst eine Ab- und Zuneigung zu einem Artgenossen zu richten.

Mich faszinierte schon von klein auf, dass ich mit gewissen Düften eine Erinnerung assoziierte und direkt an eine Situation, einen Menschen oder gar eine Zeitspanne denken musste. Ich sammelte als Kind/Teenie von meinem Taschengeld Deodorants in verschiedenen Duftnoten, weil ich es liebte, gut zu riechen oder zum Beispiel weil mich der Duft von einem bestimmten Deo an einen schönen Urlaub erinnerte, in welchem ich besagtes Deo kaufte. Ich trug also Düfte um schöne Erinnerungen zu haben oder um für mich selbst angenehm zu riechen.

Später als Jugendlicher wandelte sich das zu dem Verhalten, dass ich Parfums trug um zum Beispiel sexy zu riechen oder einem Mädchen zu imponieren. Man tauschte sich im Freundeskreis aus, doch ich war nie gewillt viel Geld dafür auszugeben, also ließ ich mir meine ersten zwei Düfte schenken. Leider blieb besagter gewünschter Effekt, aufgrund der fehlenden Attraktivitätsmerkmale logischerweise aus :-) ich verlor also das Interesse an Parfums und Deos und trug nur noch letztere für mich selbst, nicht um anderen zu gefallen.

Doch ist es nicht manchmal das, was wir möchten? Gut für andere auszusehen? Angenehm auf andere zu wirken, anderen zu gefallen? Warum sonst sind auf YouTube besonders die Reviews angesagt und häufig aufgerufen, die sich mit genau dieser Thematik oder Hitlisten der “Top 10 Most complimented scents” befassen?

Ich begann also vor ein paar Jahren, nach einem erneuten “Parfumtip” von einem Sportkollegen, mich mit dem Thema Parfum zu beschäftigen. Zunächst wieder mit der Absicht anderen zu gefallen, doch merkte schnell, dass mich manche Düfte magisch in ihren Bann zogen und ich sie immer wieder riechen mochte. Die Faszination begann, als ich mich überwand etwas mehr Geld für einen Duft zu zahlen, der mich komplett überzeugte: Ich trug diesen Duft mit Stolz, Freude und Überzeugung und dies merkte auch mein Umfeld (unterbewusst). Es ist die Ausstrahlung die damit unterstrichen werden kann. Das unsichtbare, welches sichtbar gemacht wird in Form einer Art Aura die den Träger umgibt. Eine Stimmung, ein typisches Merkmal in Form eines Signaturduftes als Beispiel. Seit ich mich also mit der Wirkung mancher Noten auf mich selbst intensiver beschäftigte und welche Noten mich in welche Stimmungen versetzen, wurde ich offener für Nischendüfte. Mein eigener Geschmack und meine Vorlieben für manche “Noten” entwickelte sich. Sie faszinieren mich jedes Mal aufs Neue, sie sind eine Art Kunst die in einem Schleier in die Luft gemalt wird. Und so entscheide ich mich heute oft bewusst für ein Statement, welches ich ausstrahlen möchte, wenn ich einen Duft trage. Oder eine Aura, in welche ich mich Hüllen möchte, der Wirkung wegen. Hin und wieder erfordert der Anlass natürlich etwas subtiler und professioneller / unauffälliger daher zu bekommen. Für diese Situationen trage ich also meine “Crowdpleaser”. Doch die meiste Zeit trage ich Düfte um so, wie ich mich fühle und wonach mir zu Mute ist in die Luft zu malen. Mal mit einem zarten Pinsel und mal mit dem Farbeimer, der einen ganzen Raum einzunehmen vermag. Ich liebe Düfte und ich liebe ihre Wirkung auf mich. Darum trage ich sie (in die Welt hinaus).

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