Wollspatz

Tag". John streckt die langen Beine behaglich in Richtung Kamin, in dem ein warmes Feuer prasselt, während der Oktobersturm um das Cottage braust.
Sein Nachbar Ian hatte heute morgen die bestellte Flasche besten Überseerum vorbeigebracht und genau dieser Abend ist die richtige Gelegenheit, sie zu öffnen, obwohl John meist Cocnac trinkt. Später wird Mary auch ein Glas trinken, jetzt backt sie grade seine geliebten Zimtplätzchen zur Feier des Tages. Der Duft des Zimtes verschmilzt mit dem Tabak seiner Pfeife und dem Aroma des Rums. Die Pfeife im Mundwinkel hebt John das Glas in den Feuerschein und betrachtet fasziniert das goldbraun Funkeln. Goldbraunglänzend, wie das Fell seiner Lieblingsstute Ginger. Heute wurde ihr erstes Fohlen geboren und der kleine kräftige Hengst verspricht das Abbild seines Vaters Pepper zu werden. Eben war John nochmal im Stall, hatte den Pferden ein gutes Fuder Heu gebracht und der schönen Stute zärtlich die Stirn gekrault.
"Gut gemacht, mein Mädchen ".
Da kommt Mary mit den Zimtplätzchen. Dafür verwendet sie ein besonderes Rezept mit viel Vanille. Natürlich streng geheim.
John liebt diese Zimtplätzchen....und Mary....die Pferde....
Was für ein wundervoller Tag.

Auf den Lippen schledere ich über den orientalischen Markt. Tausend kleine, bunte glitzernde Schmetterlinge umflattern mich während ich von Stand zu Stand bummele. Hier gibt es saftige Pfirsiche. Mandarinen, Pflaumen. Dort bietet ein Händler Tuberosen, Freesien, Heliotrop und Mimosen in üppiger Pracht an. Beim Gewürzhändler erstehe ich einen Vanilletee und verlasse den Markt. Neben einer uralten Zeder steht eine Bank in der Sonne und dort genieße ich den Tee. Noch immer kann ich das Kaleidoskop der Düfte vom Markt erschuppern und auch die bunten Glitzerschmetterlinge sind noch da. Aber sie flattern nicht mehr so wild. Einige sitzen auf meiner Schulter und winken zufrieden mit den Flügeln in der Sonne und ich lächele noch immer. Den Korb mit den Früchten, Blumen und Gewürzen die ich gekauft habe, ist schwer, aber den ganzen langen Heimweg freue ich mich über diesen schönen Besuch des Marktes und auf das Auspacken der Schätze. Später, wenn die Sonne untergeht.