Encore Un Peu 2017 Eau de Parfum

Leimbacher
27.09.2022 - 18:37 Uhr
10
Sehr hilfreiche Rezension
4
Preis
6
Flakon
6
Sillage
7
Haltbarkeit
4
Duft

Gemüsegremlin

Da dachte ich kurz, mir gefällt eigentlich jeder Irisduft mindestens gut. Aber nein, „Encore Un Peu“ vermischt den grünen Saft des Rhabarber mit einer staubig-trockenen Iris - herausgekommen ist ein giftig-cremiger Cocktail wie ein Wolf im Schafspelz, eine gartenartige Mixtur, die mir gar nicht liegt…

„Encore Un Peu“ ist mein persönlicher Beweis, dass Plus und Plus nicht unbedingt Doppelplus ergeben muss. Ganz im Gegenteil, manchmal auch ein deutliches Minus. Während der spritzig-fruchtige Rhabarber sonst immer ein besonderer Hinriecher ist und die Iris wohl meine ewige Lieblingsnote bleibt, bin ich porentief überrascht, warum dieser Alex Simone bei mir nahezu durchgängig für nasale Schieflage sorgt. Für mich wirkt hier selbst die Cremigkeit übergriffig. Aus einem angenehmen Grün wird schnell giftig. Aus knackigem Rhabarber wird schnell billiger Pudding. Aus einer schminkigen Iris wird ein Dachboden der Hausstauballergie des Todes. Und im Zusammenspiel passt hier weniger zusammen als in neuartigen Kuppelshows im deutschen Free TV. Ne, tut mir leid, das geht nichtmal „ein bisschen“. Wenn ich olfaktorischen Pflanzensaft haben will, greife ich doch lieber zum guten alten „Succus“. Dagegen wirkt das hier wie ein missgebildetes Experiment. Breiig, barfüßig, badewässrig.

Flakon: ein kantiges Geschenk
Sillage: Gartenspaten
Haltbarkeit: leider klebhaft an mir - 7-9 Stunden. Immerhin hintenraus dezent und undefinierbar, was schon ein Fortschritt ist.

Fazit: nein, nicht meins. Weniger als die Summe seiner Teile. Weniger als die Einzelteile alleine. Nasenrümpfen und Unharmonie. Grünes Rumpelstilzchen, Wies'n Rabauke.
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